Diagnose
Hautflügler mit Wespentaille und Wehrstachel. Hinterecken des Pronotums reichen nicht bis zu den Tegulae; erstes Glied der Hintertarsen meist abgeflacht, mindestens so lang wie 2.–4. Tarsalglied zusammen und ohne Putzvorrichtung. Körper meist dicht und lang behaart und zumindest die Haare am Hinterende des Thorax fein gefiedert (nur mikroskopisch sichtbar!).
Merkmale
Als größte Bienenart der Welt wird oft Wallace' Riesenbiene (Megachile pluto Smith, 1861: 133 Taf. 1 Fig. 1) mit Körperlängen von bis zu 23 mm (Männchen) und 38 mm (Weibchen) genannt. Die Weibchen besitzen extrem große Mandibeln. Heimat dieser Art sind die tropischen Tieflandregenwälder der nördlichen Molukken. Tatsächlich ist Bombus fragrans aus den eurasischen Steppengebieten mit 46–48 mm Körperlänge weitaus größer. Zu den kleinsten Bienenarten der Welt gehören mit 2 mm Körperlänge Perdita minima aus Nordamerika sowie Trigonisca duckei aus Brasilien (Friese 1900: 386; Cockerell 1923).
Lebensweise
Sozial- und Nistverhalten
Es gibt nestbauende und parasitierende Bienenarten. Die nestbauenden Arten leben in einem bestimmten Grad der Sozialisation. Sie können entweder solitär, kommunal, semisozial, primitiv eusozial oder hoch eusozial sein.
Die meisten Bienenarten leben solitär. Einige der Sand- (Andrena), Zottel- (Panurgus) und Mauerbienen (Osmia) leben kommunal, einige Schmalbienen (Lasioglossum) semisozial sowie die Hummeln (Bombus) und einige Furchenbienen (Lasioglossum) eusozial. Die einzige heimische und hoch eusoziale Art, die Westliche Honigbiene (Apis mellifera), zeigt mit der von ihr bekannten Staatenbildung ein für Bienen eigentlich untypisches Verhalten.
Hinsichtlich ihrer Nistplätze sind alle nestbauenden Wildbienen hochspezialisiert. Sie können endogäisch (in der Erde) oder hypergäisch (über der Erde) nisten, wobei die meisten Arten unterirdische Nester bevorzugen.
Die parasitierenden Arten, die Kuckucksbienen, überlassen die Brutfürsorge ihren Wirten, indem sie ihre Eier in deren Nestern ablegen, wobei sie auf einige wenige oder sogar nur eine Wirtsart spezialisiert sind. Besitzt eine Kuckucksbiene nur einen Wirt, kann aus deren Vorkommen auf das Vorkommen der Wirtsart geschlossen werden.
Blütenbesuch
Die Gemeinsamkeit aller Bienenarten ist ihre rein vegetarische Ernährung während des gesamten Lebenszyklus. Der zuckerreiche Blütennektar dient adulten Bienen zur Eigenversorgung. Die Weibchen der nestbauenden Arten versorgen außerdem ihre Brut mit eiweißreichem Blütenpollen, der oft mit Nektar oder Blütenöl versetzt wird. Viele Bienenarten sammeln Pollen verschiedener Pflanzenarten aus unterschiedlichen Pflanzenfamilien (polylektisch). Etwa ein Drittel der heimischen Bienenarten ist jedoch hoch spezialisiert und ernährt den Nachwuchs nur mit dem Pollen einer (monolektisch) oder weniger nah verwandter Pflanzenarten (oligolektisch). Folgend einige Beispiele für derart spezialisierte Bienenarten. Beachte, dass die meisten der genannten Pflanzenarten ausdauernd oder wenigstens zweijährig sind. Deshalb kommen die meisten mono- bzw. oligolektischen Bienen nicht auf einjährigen Blühflächen vor!
- Lauchgewächse (Allioideae) – Laucharten (Allium): Hylaeus punctulatissimus.
- Araliengewächse (Araliaceae) – Colletes hederae (insbesondere Gemeiner Efeu (Hedera helix)).
- Doldenblütengewächse (Apiaceae) – Andrena nitidiuscula, Andrena pallitarsis, Andrena proxima (z. B. Giersch (Aegopodium podagraria)), Andrena rosae, Colletes hylaeiformis; Mannstreu (Eryngium): Andrena nuptialis.
- Spargelgewächse (Asparagaceae) – Gemüsespargel (Asparagus officinalis): Andrena chrysopus; Milchsterne (Ornithogalum): Andrena saxonica.
- Korbblütengewächse (Asteraceae) – Andrena denticulata, Colletes collaris, Colletes halophilus, Colletes mlokossewiczi, Heriades truncorum, Hoplitis villosa, Hoplosmia spinulosa (z. B. Weiden-Alant (Inula salicina)), Hylaeus nigritus, Lithurgus chrysurus (insbesondere Flockenblumen (Centaurea) und Disteln (Cardueae)), Osmia leaiana, Osmia niveata; vor allem Rainfarn (Tanacetum vulgare): Colletes daviesanus, Colletes similis;
Astereae: Colletes fodiens, Tetraloniella alticincta;
Cichorieae: Andrena fulvago, Andrena humilis, Andrena polita (z. B. Wegwarte (Cichorium intybus)), Andrena rhenana, Andrena taraxaci, AS_Dasypodaaltercator, Dufourea minuta, Panurgus banksianus, Panurgus calcaratus, Panurgus dentipes;
Cynareae: Pseudoanthidium nanum, Pseudoanthidium tenellum, AS_Camptopoeumfrontalis, Tetraloniella dentata, Heriades crenulatus.
- Raublattgewächse (Boraginaceae) – Gewöhnliche Ochsenzunge (Anchusa officinalis): Andrena nasuta; Wachsblumen (Cerinthe): Osmia cerinthidis; Natterkopfarten (Echium): Hoplitis adunca, Hoplitis anthocopoides, Hoplitis lepeletieri; Beinwell (Symphytum): Andrena symphyti; .
- Kreuzblütengewächse (Brassicaceae) – Andrena agilissima, Andrena distinguenda, Andrena lagopus, Andrena niveata, Andrena suerinensis, Andrena tscheki, Osmia brevicornis (großblütige Arten), Panurginus labiatus.
- Glockenblumengewächse (Campanulaceae) – Andrena curvungula; Glockenblumen (Campanula): Andrena pandellei, Andrena paucisquama, Andrena rufizona, Chelostoma campanularum, Chelostoma foveolatum, Chelostoma rapunculi, Dufourea dentiventris, Dufourea inermis, Hoplitis mitis, Melitta haemorrhoidalis, Melitta wankowiczi; Glockenblumen (Campanula) und Büschelglocken (Edraianthus): Chelostoma distinctum; Sandrapunzeln (Jasione): Dufourea halictula.
- Zistrosengewächse (Cistaceae): Andrena granulosa.
- Windengewächse (Convolvulaceae) – Winden (Convolvulus): Systropha curvicornis, Systropha planidens (neben der Ackerwinde (Convolvulus arvensis) nutzen beide Arten auch die Wegwarte (Asteraceae: Cichorium intybus) (Amiet & Krebs 2012)).
- Kürbisgewächse (Cucurbitaceae) – Zaunrübe (Bryonia alba und B. dioica): Andrena florea.
- Kardengewächse (Dipsacaceae) – Chelostoma grande; Witwenblumen (Knautia) und Skabiosen (Scabiosa): Andrena hattorfiana, Dasypoda argentata, Dasypoda suripes; Skabiosen (Scabiosa): Andrena marginata.
- Heidekrautgewächse (Ericaceae) – Besenheide (Calluna), Heidekräter (Erica): Andrena fuscipes, Colletes succinctus; Heidelbeeren (Vaccinium): Andrena lapponica.
- Schmetterlingsblütengewächse (Fabaceae) – Andrena gelriae, Andrena intermedia, Andrena labialis, Andrena similis, Andrena wilkella, Anthidium montanum, Colletes marginatus, Eucera cineraria, Eucera interrupta, Eucera longicornis, Eucera nigrescens, Hoplitis acuticornis, Hoplitis loti, Hoplitis ravouxi, Hoplitis tridentata, Melitta leporina (insbesondere Luzerne (Medicago sativa)), Melitturga clavicornis, Osmia gallarum, Osmia inermis, Osmia parietina, Osmia xanthomelana, Rophites canus (insbesondere Luzerne (Medicago sativa) und Sichelklee (Medicago falcata)), AS_Trachusabyssinum; Platterbsen (Lathyrus) und Wicken (Vicia): Andrena lathyri; Zwergginster (Chamaecytisus): Andrena aberrans; Esparsette (Onobrychis): Melitta dimidiata.
- Lippenblütengewächse (Lamiaceae) – Anthophora furcata, AS_Chalicodomaericetorum, Hoplitis andrenoides, Rophites algirus (an Aufrechtem Ziest (Stachys recta), nur selten andere Lippenblütler), Rophites quinquespinosus.
- Weiderichgewächse (Lythraceae) – Blutweideriche (Lythrum): Tetralonia salicariae, Blutweiderich (Lythrum salicaria): Melitta nigricans.
- Malvengewächse (Malvaceae) – Tetralonia malvae.
- Myrsinengewächse (Myrsinoideae) – Gewöhnlicher Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris): Macropis europaea; Gilbweidericharten (Lysimachia): Macropis fulvipes.
- Nachtkerzengewächse (Onagraceae) – Weidenröschen (Epilobium): Megachile lapponica.
- Sommerwurzgewächse (Orobanchaceae) – Zahntrost (Odontites): Melitta tricincta.
- Wegerichgewächse (Plantaginaceae) – Ehrenpreis (Veronica): Andrena viridescens.
- Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae) – Eisenhut (Aconitum): Bombus gerstaeckeri; Hahnenfuß (Ranunculus): Chelostoma florisomne.
- Resedagewächse (Resedaceae) – Anthidium oblongatum; Reseden (Reseda): Hylaeus signatus.
- Rosaceae – Fingerkräuter (Potentilla): Andrena tarsata; Fingerkräuter (Potentilla) und Erdbeeren (Fragaria): Andrena potentillae.
- Weidengewächse (Salicaceae) – Weiden (Salix): Andrena clarkella, Andrena mitis, Andrena nycthemera, Andrena praecox, Andrena ruficrus, Andrena sericata, Andrena vaga, Andrena ventralis, Andrena apicata, Colletes cunicularius.
Die bei Pollensammelflügen zurückgelegten Entfernungen unterscheiden sich beträchtlich. Kleine bodenbrütende Arten besitzen oft einen sehr geringen Aktionsradius von wenigen hundert Metern. Demgegenüber reichen Flugdistanzen größerer Arten bis zu mehreren Kilometern.
Viele Männchen der nestbauenden Arten suchen Blüten während schlechten Wetters und vor allem nachts zum Schlafen auf. Darüber hinaus fungieren Blüten als Rendezvous-Plätze im Dienste der Fortpflanzung.
Bestandssituation und Schutzstatus
Scheuchl et al. (2023) listen 604 Bienenarten für Deutschland auf. Von den 561 seinerzeit in Deutschland bekannten Bienenarten stehen 293 Arten (52,6 %) auf der Roten Liste; 39 Arten (7 %) sind ausgestorben oder verschollen (Westrich et al. 2012). In Sachsen kommen über 400 Bienenarten vor (Burger et al. 2005), allerdings ist hier eine Aktualisierung dringend erforderlich.
Alle Wildbienenarten sind gesetzlich besonders geschützt (BArtSchV Anlage 1, BNatSchG § 7 Abs. 2 Nr. 13).
Bienen fördern
Bienen können insbesondere durch den Schutz oder die Bereitstellung von Nisthabitaten und Bienenblumen gefördert werden.
Kleinststrukturen wie Trockenmauern, Lehmwände, Totholz, offene Sandflächen (keine Abdeckung mit Rindenmulch oder Schotter), etc. sind potenzielle Nisthabitate für Wildbienen und sollten als solche erhalten werden.
Eine populäre Weise, Bienen zu fördern, ist die Bereitstellung von "Insektenhotels". Dieser Name ist etwas irreführend, denn die Bienen sollen hier nicht nur für ein paar Nächte zu Gast sein, sondern ein "Zuhause" finden und sich vermehren. Ferner ist auch zu beachten, dass die meisten Bienen ihre Nester in der Erde anlegen und durch "Insektenhotels" deshalb nicht gefördert werden können. Einen schönen Einstieg in das Thema bieten u. a. Melanie von Orlow (2011) und Werner David (2015, 2016).
Neben den Nisthabitaten benötigen Bienen Nahrung, und zwar sowohl für sich selbst als auch zur Versorgung der Brut. Dazu müssen sie Nektar und Pollen sammeln, wobei manche Arten auf ganz bestimmte Pflanzen spezialisiert sind. Viele Anregungen, wie man Wildbienen im Garten durch geeignete Pflanzenwahl fördern kann, gibt das Buch von Eder (2018). Die folgenden Maßnahmen helfen, einer Vielzahl von Bienen Nahrung bereitzustellen:
- Anlage mehrjähriger Blühflächen/-streifen, die nur partiell gemäht werden, auf denen das Mahdgut entfernt und auf Pestizideinsatz verzichtet wird.
- Verwendung von gebietseigenem Saatgut heimischer Pflanzenarten, an welche die Bienen angepasst sind.
- Erhalt heimischer, standortgerechter Stauden und Gehölze sowie Neuanlage solcher unter Verwendung gebietseigenen Pflanzgutes, z. B. Kornelkirsche, Sommer- und Winterlinde, Weiden.
- Diese Maßnahmen sollten integrierend darauf ausgerichtet sein, dass über die gesamte Vegetationsperiode verteilt ein Blütenangebot vorhanden ist.
Klassifikation
Die Klassifikation der Bienen in Familiengruppen folgt Michener (2000), Amiet & Krebs (2012) und Dathe (2003). Sie basiert insbesondere auf der Morphologie der Mundwerkzeuge. Die folgenden Unterfamilien und Gattungen sind aus Deutschland bekannt (Westrich et al. 2012); aus Sachsen bekannte Gattungen (Burger et al. 2005; Münze et al. 2006) sind verlinkt:
KURZZUNGENBIENEN – Glossa kürzer als Mentum
Colletinae – Seidenbienenartige
Glossa breit, vorn verbreitert oder gegabelt; Basalglieder der Labialpalpen zylindrisch. Ohne Schienenbürste ("Kropfsammler"). Brutzellen werden mit einem Mundsekret ausgekleidet, das pergamentartig aushärtet (Name!)
Colletes Latreille, 1802 – Seidenbienen
Hylaeus Fabricius, 1793 – Maskenbienen
Andreninae – Sandbienenartige
Glossa spitz, Basalglieder der Labialpalpen zylindrisch. Hinterbeine mit Sammelbürste ("Beinsammler")
Andrena Fabricius, 1775 – Sandbienen
Camptopoeum Spinola, 1843 – Buntbienen
Melitturga Latreille, 1809 – Schwebebienen
Panurginus Nylander, 1848 – Scheinlappenbienen
Panurgus Panzer, 1806 – Zottelbienen
Halictinae – Furchenbienenartige
Glossa spitz, hinter das Mentum zurückklappbar. Basalader des Vorderflügels stark gebogen.
Dufourea Lepeletier, 1841 – Glanzbienen
Halictus Latreille, 1804 – Furchenbienen
Lasioglossum Curtis, 1833 – Schmalbienen
Nomioides Schenck, 1867 – Steppenbienen
Pseudapis Kirby, 1900 – (nach manchen Autoren Teil der Gattung Nomia) – Schienenbienen
Rophites Spinola, 1808 (= Rhophitoides Schenck, 1859) – Schlürf- und Graubienen
Sphecodes Latreille, 1805 – Blutbienen (Buckelbienen)
Systropha Illiger, 1805 – Spiralhornbienen
Melittinae – Sägehornbienenartige
Glossa verlängert und zurückklappbar; Basalglieder der Labialpalpen abgeplattet. Hinterbeine mit deutlicher Sammelbürste ("Beinsammler")
Dasypoda Latreille, 1802 – Hosenbienen
Macropis Panzer, 1809 – Schenkelbienen
Melitta Kirby, 1802 – Sägehornbienen
LANGZUNGENBIENEN - Glossa länger als Mentum
Megachilinae – Mauerbienenartige
Glossa vorn löffelartig; Basalglieder der Labialpalpen abgeplattet. Weibchen an der Unterseite des Metasomas mit Sammelbürste ("Bauchsammler")
Aglaoapis Cameron, 1901 – (= Dioxys Lepeletier & Serville 1825, partim) Zweizahnbienen
Anthidium Fabricius, 1804 – Wollbienen
Anthidiellum Cockerell, 1904 – Harzbienen
Coelioxys Latreille, 1809 – Kegelbienen
Lithurgus Latreille, 1825 – Steinbienen
Megachile Latreille, 1802 – Blattschneiderbienen mit der (Unter)gattung AS_Chalicodoma – Mörtelbienen
Osmia Panzer, 1806 – mit den (Unter-)Gattungen Hoplitis, Hoplosmia, Osmia (Mauerbienen),
Chelostoma (Scherenbienen) und Heriades (Löcherbienen)
Pseudoanthidium Friese, 1898 – Zwergwollbienen
Stelis Panzer, 1806 – Düsterbienen
Apinae – Echte Bienen
Am Kopf sind die unteren Seitenpartien des Clypeus sowie oft auch die Seiten des Labrums nach hinten gerichtet.
Ammobates Latreille, 1809 – Sandgängerbienen
Ammobatoides Radoszkowski, 1867 – Steppenglanzbienen
Anthophora Latreille, 1803 – Pelzbienen
Apis Linnaeus, 1758 – Honigbienen
Biastes Panzer, 1806 – Kraftbienen
Bombus Latreille, 1802 – Hummeln (einschließlich Psithyrus, Kuckuckshummeln)
Ceratina Latreille, 1802 – Keulhornbienen
Epeoloides Giraud, 1863 – Schmuckbienen
Epeolus Latreille, 1802 – Filzbienen
Eucera Scopoli, 1770 – Langhornbienen
Melecta Latreille, 1802 – Trauerbienen
Nomada Scopoli, 1770 – Wespenbienen
Thyreus Panzer, 1806 – Fleckenbienen
Xylocopa Latreille, 1802 – Holzbienen
Bestimmung der Arten
Zur Artbestimmung sollten die Bienen zunächst bis zur Gattung identifiziert werden. Dafür können die Schlüssel von Schmiedeknecht (1907, 1930), Scheuchel (1995) und Amiet (1996) genutzt werden, doch ist diese Literatur im Handel nicht mehr verfügbar. Vor diesem Hintergrund sind die zwei folgenden Werke zu empfehlen, die beide alle einheimischen Gattungen enthalten. Der Schlüssel von Dathe (2005) im "Stresemann" ist kurz und prägnant, ausführlich hingegen das Buch von Amiet & Krebs (2012). Nach einer Einleitung zur Morphologie, Biologie und Ökologie der Bienen sowie zur Untersuchungsmethodik folgt ein übersichtlicher und ausführlich illustrierter Bestimmungsschlüssel zu den Gattungen. Im Anschluss wird jede Bienengattung in einem eigenen Kapitel vorgestellt. Ein jedes beginnt mit einer ausführlicheren Beschreibung und es folgen Artportraits mit hervorragenden Farbabbildungen der Bienen. So können einige Arten bereits mit diesem Buch bestimmt werden.
Für die Bestimmung der meisten Arten sind jeweils unterschiedliche Werke heranzuziehen, die hier auf Insekten-Sachsen bei der jeweiligen Gattung Erwähnung finden. Derzeit können insbesondere die Bücher von Amiet et al. (1996–2010) empfohlen werden.
Bei der Bestimmung ist darauf zu achten, dass alternde Bienen vergreisen und sich äußere Körpermerkmale verändern. Dies wird durch Abnutzungen an ihrem Außenskelett sichtbar. So sind die Flügelspitzen
zunehmend zerfranst, die Haare abgerieben und ausgeblichen, z. B. von kräftigen Rottönen zu weiß. Die
Thorax- und Abdomenbehaarung weist bei älteren Tieren oft zusätzlich
großflächige kahle Stellen auf. Eine eindeutige Bestimmung anhand von
Haarbeschaffenheit und -färbung ist deshalb oft nur bei jungen Tieren möglich.
Für eine korrekte Bestimmung werden daher meist noch zusätzliche Merkmale,
wie Längen-und Breitenverhältnisse, besonders im Kopfbereich, arttypische
Runzelungen und Punktierungen des Abdomens und der Hinterleibtergite
sowie die Struktur des Genitalapparates des Männchens herangezogen. Die
alleinige Bestimmung anhand von im Feld aufgenommenen Fotos ist auch aus diesen
Gründen bei vielen Bienenarten nicht möglich.
Bienen in der Bestimmungshilfe auf Insekten-Sachsen.de
Literatur
- Amiet, F. 1996: Hymenoptera Apidae, 1. Teil. Allgemeiner Teil, Gattungsschlüssel, Die Gattungen Apis, Bombus und Psithyrus. – Insecta Helvetica 12: 98 S.
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- Amiet, F., M. Hermann, A. Müller & R. Neumeyer 2001: Apidae 3. Halictus, Lasioglossum. – Fauna Helvetica, Neuchâtel 6: 208 S.
- Amiet, F., M. Hermann, A. Müller & R. Neumeyer 2004: Apidae 4. Anthidium, Chelostoma, Coelioxys, Dioxys, Heriades, Lithurgus, Megachile, Osmia, Stelis. – Fauna Helvetica, Neuchâtel 9: 273 S.
- Amiet, F., Hermann, M., Müller, A. & R. Neumeyer 2007: Apidae 5. Ammobates, Ammobatoides, Anthophora, Biastes, Ceratina, Dasypoda, Epeoloides, Epeolus, Eucera, Macropis, Melecta, Melitta, Nomada, Pasites, Tetralonia, Thyreus, Xylocopa. – Fauna Helvetica, Neuchâtel 20: 356 S.
- Amiet, F., M. Hermann, A. Müller & R. Neumeyer 2010: Apidae 6. Andrena, Melitturga, Panurginus, Panurgus. – Fauna Helvetica, Neuchâtel 26: 316 S.
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Links
- Bees, Wasps & Ants Recording Society (BWARS) 2013: Bees, Wasps and Ants the British and Irish Aculeate Hymenoptera. – http://www.bwars.com
- BienABest
- Bienenfreundliche Stadt Ebersbach-Neugersdorf. – Lebens(t)räume e. V.
- Biene sucht Blüte ~ Dresden soll summen! – http://www.bienesuchtbluete.de
- Bienenreich Schleswig-Holstein
- Falk, S.: British bees on Flickr
- Fockenberg, V. 2002–2011: Wildbiene.com
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Autor(-en): Matthias Nuß, Mandy Fritzsche, Wolf-Harald Liebig. Letzte Änderung am 27.03.2024
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