Zottelbienen (Panurgus)

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Diagnose

Körper glänzend schwarz mit schütterer, struppiger, schwarzer Behaarung. Mandibeln ungezähnt, spitz. Vorderflügel mit zwei etwa gleich großen Cubitalzellen. Radialzelle am Ende abgestutzt, mit großer Anhangzelle. Scopa der Weibchen mit langen gelbbraunen Haaren. Kopf des Männchens bei zwei von drei Arten auffällig groß, breiter als der Thorax.

Beschreibung

Die in Deutschland vorkommenden Arten der Gattung Panurgus sind kleine bis mittelgroße (7 – 12 mm), glänzend schwarze Bienen mit langer aber spärlicher dunkler Behaarung, kurzen keulenförmigen Fühlern und großen Köpfen. 2 etwa gleich große Cubitalzellen. Die Radialzelle ist am Ende abgestutzt und um eine große Anhangzelle verlängert. Die Mandibeln sind spitz und ziemlich lang. Die Weibchen tragen dichte, leicht gewellte, gelbbraune Sammelbürsten an den Hinterschienen und -fersen (namensgebend). Die Männchen zeigen eine dichte Gesichtsbehaarung und oft auffällig große, eckige Köpfe.

In Deutschland kommen drei Arten vor: Panurgus banksianus (Große Zottelbiene), Panurgus calcaratus (Kleine Zottelbiene) und die seltenere, wärmeliebende Panurgus dentipes (Spitzzahn-Zottelbiene).

Lebensweise

Selbstgegrabene Nester in spärlich bewachsenem oder vegetationslosem, oft sandigem Boden, an ebenen bis stark geneigten Stellen, zwischen 5 und 20 cm tief. Solitäre oder kommunale Nistweise; oft in kleineren bis großen Kolonien. Die Brutzellen befinden sich am Ende der rechtwinklig vom Hauptgang abzweigenden Seitengänge. Diese werden nach dem Verschluss der Brutzellen mit Erde aufgefüllt.

Zum Pollensammeln sind unsere einheimischen Arten auf Korbblütler (Asteraceae) spezialisiert, mit Beschränkung auf Zungenblütler (Lactuceae).

Zottelbienen sind "Beinsammler" – der Pollentransport erfolgt mittels der langen Haarbürste (Scopa) an den Hinterschienen und -fersen. Der Pollen wird trocken transportiert. Das Weibchen zeigt ein charakteristisches Pollensammelverhalten, bei dem es mit krümmend-zuckenden Bewegungen seitlich zwischen den Blütenblättern der Zungenblütler hindurchkriecht und dabei den Pollen aufnimmt.

Auf der Suche nach Weibchen patrouillieren die Drohnen in der Nähe der Pollenpflanzen und Nester und warten teilweise in Blüten, wo sie auch schlafen. Die Weibchen verpaaren sich mehrfach mit verschiedenen Männchen.

Eine Generation im Jahr, die im Sommer fliegt. Die Larven spinnen keinen Kokon und überwintern als Ruhelarve.

Die Nester von Zottelbienen werden von drei Arten der Wespenbienen (Nomada) parasitiert.

Literatur

  • ​Schmid-Egger, C. & E. Scheuchl 1997. Illustrierte Bestimmungstabellen der Wildbienen Deutschlands und Österreichs unter Berücksichtigung der Arten der Schweiz. Band III: Andrenidae. – Eigenverlag, Velden. 180 S.
  • Schmiedeknecht, O. 1907: Die Hymenopteren Mitteleuropas, Jena. 804 S.
  • Amiet, F., M. Herrmann, A. Müller & R. Neumeyer 2010: Fauna Helvetica – Apidae 6, Neuchâtel. 318 S.
  • Amiet F., Krebs, A. 2012: Bienen Mitteleuropas, Bern. 423 S.
Autor(-en): Matthias Nuß, Mandy Fritzsche. Letzte Änderung am 12.03.2017
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