Sägehornbienen (Melitta)

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Diagnose

3 Cubitalzellen, die 1. meist größer als die 3., die 2. am kleinsten. Radialzelle groß, ohne Anhang, am Ende zugespitzt oder abgerundet und am Flügelrand anliegend. Basalnerv nur schwach gebogen. Klauenglieder auffallend vergrößert.
Die Fühlerglieder der Männchen außer bei Melitta dimidiata knotig verdickt (namensgebend), das letzte abgestutzt.

Beschreibung

Mittelgroße Bienen (10 – 14 mm). Der Gattung Andrena sehr ähnlich, die Weibchen jedoch ohne Filzflecken auf der Augeninnenseite (Foveae fascialis) und ohne auffällige Haarlocken an den hinteren Trochantern (Flocculus). Hinterleib oval, mit Endfranse. Tergite meist mit hellen Haarbinden. Hinterschienen mit Sporen. Das 7. Sternit des Männchens ist schmal und rinnenförmig ausgebildet, mit etwas verbreitertem Ende. Die jeweilige Ausformung und Behaarung des 6. Sternites des Männchens dient neben der Ausformung der Fühlerglieder der Artbestimmung. Das 8. Sternit des Männchens trägt eine flache Endplatte.

Bis auf Melitta dimidiata und Melitta wankowiczi unterscheiden sich die Weibchen untereinander fast nur durch die Behaarung und sind leichter anhand ihres spezifischen Blütenbesuches beim Pollensammeln zu bestimmen. Dies gilt ebenso für die Drohnen der Gattung, die ca. 3 Wochen vor den Weibchen erscheinen und ebendiese Blüten auf der Suche nach Weibchen abpatrouillierten; wo sie einzeln oder in Gruppen zusammengedrängt auch schlafen.

Lebensweise

Melitta-Weibchen nisten solitär in einzelnen, selbstgegrabenen Nestern in flachem bis leicht geneigtem, oft dicht bewachsenem Lehm- oder Sandboden; ein senkrechter Hauptgang von ca. 10 cm Länge, von dem mehrere Nebengänge abgehen, an deren Ende sich die eiförmigen Brutzellen befinden. Die Zellwände werden mit einer dünnen, hellgrauen, wachsartigen Substanz imprägniert. Die Larven spinnen einen Kokon; die Überwinterung erfolgt als Ruhelarve.
Flugzeit: Sommer, eine Generation im Jahr.
Sägehornbienen zählen zu den "Beinsammlern", der Pollentransport erfolgt mithilfe der dichten Sammelbürsten an den Hinterbeinen. Alle Melitta-Arten sind streng auf bestimmte Pollenpflanzen spezialisiert (oligolektisch).
Die Nester von Sägehornbienen werden von den Wespenbienen Nomada emarginata und Nomada flavopicta parasitiert.

In Deutschland kommen 6 Arten vor.  

Literatur

  • Schmiedeknecht, O. 1907: Die Hymenopteren Mitteleuropas, Jena. 804 S.
  • Amiet, F., M. Herrmann, A. Müller & R. Neumeyer 2007: Apidae 5. Ammobates, Ammobatoides, Anthophora, Biastes, Ceratina, Dasypoda, Epeoloides, Epeolus, Eucera, Macropis, Melecta, Melitta, Nomada, Pasites, Tetralonia, Thyreus, Xylocopa. – Fauna Helvetica 20: 356 S.
  • Celary, W. 2005: Melittidae of Poland (Hymenoptera: Apoidea: Anthophila), their biodiversity and biology. – Institute of Systematics and Evolution of Animals, Polish Academy of Sciences, Kraków. 177 S.
  • ​Scheuchl, E. 1996. Illustrierte Bestimmungstabellen der Wildbienen Deutschlands und Österreichs. Band II: Megachilidae und Melittidae. – Eigenverlag, Velden. 116 S.
  • Amiet F., Krebs, A. 2012: Bienen Mitteleuropas, Bern 423 S.
       
Autor(-en): Matthias Nuß, Mandy Fritzsche. Letzte Änderung am 07.10.2014
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