Wacholder-Baumwanze (Chlorochroa juniperina (Linnaeus, 1758))

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Diagnose

Körperlänge: 10,5–13,0 mm.

Kopf: grün, konisch, innere Fühlerglieder grünlich-schwärzlich, äußere schwarz.

Thorax: sattgrün mit breitem weißlich-gelblichen Außenrand.

Abdomen: sattgrün, Außenrand und Schildchenspitze hell, häutiger Teil der Flügel schwarz, Rüssel reicht über Hinterhüften hinaus.

Ähnliche Arten: Die Grüne Stinkwanze (Palomena prasina) und Palomena viridissima ohne hellen Rand. Bräunliche Herbstformen nur anhand der Rüssellänge von der Kiefern-Baumwanze (Chlorochroa pinicola) unterscheidbar.

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Verbreitung

Die Art ist zirkumpolar verbreitet - in Europa von Skandinavien bis in den Mittemeerraum - hier auch bis nach Nordafrika. In Mitteleuropa weist die Verbreitung größere regionale Lücken auf.

Vorkommen in Sachsen

Für Sachsen existiert nur eine Literaturangabe für den Plaunschen Grund bei Dresden aus dem 18. Jahrhundert (Block 1899). Diese Angabe ist durchaus plausibel.

Lebensweise

Chlorochroa juniperina zeigt eine ausgesprochene Bindung an Wacholder (Juniperus communis) - einzig an den Küsten ist ein Wirtspflanzenwechsel auf Krähenbeere (Empetrum nigrum) erfolgt. Wechsel auf andere Zypressengewächse (Cupressaceae), wie von anderen Wacholderwanzen (z.B. Gonocerus juniperi, Dichrooscytus gustavi) bekannt, hat Chlorochroa juniperi bisher nicht vollzogen. Die Art überwintert in der Nadelstreu unter oder nahe den Wirtspflanzen und erscheinen schon im zeitigen Frühjahr bei sonnigem Wetter auf den Wirtspflanzen. Larven sind im Hochsommer zu finden - die ersten erwachsenen Tier ab August.

Lebensräume

Besiedelt werden offene Wacholderheiden mit vitalen, stark fruchtenden Wacholderbüschen sowie an den Küsten auch Dünenheiden mit üppigen Beständen von Krähenbeere (Empetrum nigrum). Wacholderheiden werden in Süddeutschland (Südschwarzwald, Schwäbische Alb) durchaus bis in deutlich montan geprägte Höhenlagen besiedelt. Ein Übergang in Sekundärbiotope im Siedlungsraum hat bei der Wacholder-Baumwanze im Vergleich zu anderen Wacholder- und Zypressengewächs-bewohnenden Wanzenarten (siehe Orsillus depressus, Gonocerus juniperi, Dichrooscytus gustavi, Cyphostethus tristriatus) bisher nicht stattgefunden.

Bestandssituation

Die Art ist in Sachsen aktuell nicht nachgewiesen und muss als ausgestorben gelten.

Literatur

  • Block, L.H. Freiherr von (1799): Verzeichniß der merkwürdigsten Insecten, welche im Plauischen Grunde gefunden werden. In: W. G. BECKER: Der Plauische Grund bei Dresden mit Hinsicht auf Naturgeschichte und schöne Gartenkunst. - Nürnberg
  • Wachmann, Ekkehard & Melber, Albert & Deckert, Jürgen (2008): Wanzen Band 4. Pentatomomorpha II. Cydnidae, Thyreocoridae, Plataspidae, Acanthosomatidae, Scutelleridae, Pentatomidae.. - Die Tierwelt Deutschlands 81
  • Wagner, Eduard (1966): Wanzen oder Heteropteren, I. Pentatomorpha. In: Dahl, F., Dahl, M. & F. Peus (Hrsg.): Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile - Gustav Fischer Verlag Jena 54
  • Werner, Dietrich J. (2007): Verbreitung, Wirtspflanzenwechsel und Naturschutzaspekte bei Wanzen (Heteroptera) an Zypressengewächsen (Cupressaceae) in Deutschland - Insecta Berlin 10: 59-60
Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 09.02.2025

auf Juniperus communis, bei Fuhlendorf (Landkreis Vorpommern-Rügen), 07.04.2020
(© Martin Feike)


Wald bei Fuhlendorf (Landkreis Vorpommern-Rügen), 28. April 2023
(© Martin Feike)


bei Fuhlendorf (Landkreis Vorpommern-Rügen), 24. Juni 2023
(© Martin Feike)


Degenfeld, Eierberg (Baden-Württemberg, Lkr. Göppingen), Mai 2003
(© Michael Münch)
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