Grüne Stinkwanze (Palomena prasina (Linnaeus, 1761))

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Körperlänge: 11–14 mm.

Körper: bis in den Herbst hinein grün, im Herbst Umfärbung auf (rot-)braun, im Frühling Rückfärbung auf grün.

Kopf: zweites und drittes Fühlerglied etwas gleich lang.

Thorax: Die vorderen Seiten des Halsschildes fast gerade.

Ähnliche Art: Bei Palomena viridissima ist das dritte Fühlerglied deutlich kürzer als das zweite und die vorderen Seiten des Halsschildes sind leicht nach außen gebogen. Die Larvenstadien der beiden Palomena-Arten sind nach derzeitigem Kenntnisstand nicht voneinander unterscheidbar.

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Merkmale

Die 11 bis 14mm große Art zeigt eine jahreszeitliche Umfärbung. Bis in den Herbst hinein sind die Tiere grün gefärbt. Im Herbst erfolgt ein temperaturgesteuertes Umfärben auf (rot-)bräunliche Farbtöne bevor dann im Frühling eine Rückfärbung auf grüne Töne erfolgt. Von ihrer Schwesterart Palomena viridissima unterscheidet sie sich durch die Länge des zweiten und dritten Fühlergliedes: diese sind annähernd gleich lang, während bei Palomena viridissima das dritte Glied deutlich kürzer als das zweite ist. Die vorderen Seiten des Halsschildes sind fast gerade - bei Palomena viridissima sind diese leicht nach außen gebogen.
Die Larvenstadien der beiden Palomena-Arten sind nach derzeitigem Kenntnisstand nicht voneinander unterscheidbar.

Verbreitung

Palomena prasina ist in ganz Europa verbreitet. Ausserhalb von Europa reicht das Areal bis Nordafrika und nach Innerasien.

Vorkommen in Sachsen

Die Art kommt vom Flachland bis in die mittleren Gebirgslagen in ca. 700m Höhenlage allgemein verbreitet vor. Sie ist dabei sehr häufig und auf alle Fälle deutlich häufiger als ihre Schwesterart Palomena viridissima.

Lebensweise

Die Art überwintert unter Laub, Pflanzen oder in der Streu, wobei ihr hier die braune Winterfärung als zusätzliche Tarnung zu Gute kommt. Im Frühjahr erfolgt die Paarung, so dass Lareven über den gesamten Sommer anzutreffen sind. Erste erwachsenene Tiere der neuen Generation erscheinen ab Ende Juli. Palomena prasina ernährt sich überwiedend von verschiedenen Pflanzensäften.

Lebensräume

Die Art wird in Sachsen meist in Staudenfluren aller Art (z.B. Brennnesselfluren, verstaudete Rasen, Ruderalfluren) angetroffen - seltener auch auf Gehölzen.

Bestandssituation

Die Art ist in Sachsen sehr häufig und ungefährdet.

Literatur

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  • Arndt, Erik & Bernhard, Detlef & Jesche, Claudia & Kupillas, Sven (2007): Species diversity and tree association of Heteroptera (Insecta) in the canopy of a Quercus-Fraxinus-Tilia floodplain forest. In: Unterseher, M., Morawetz, W., Klotz, S. and Arndt, E
  • Arnold, Kurt (2009): Checkliste der Heteropteren des Freistaates Sachsen - Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 116-145
  • Brändle, Martin & Rieger, Christian (1999): Die Wanzenfauna von Kiefernstandorten (Pinus sylvestris L.) in Mitteleuropa (Insecta: Hemiptera: Heteroptera) - Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 21: 239-258
  • Engelmann, Hans-Dieter (2008): Artenliste der Wanzen der Niederspreeexkursion - Heteropteron Köln 28: 7-8
  • Jordan, K. H. C. (1940): Die Heteropterenfauna der Oberlausitz und Ostsachsens - Isis Budissina Bautzen 14: 96-156
  • Jordan, K. H. C. (1963): Die Heteropterenfauna Sachsens - Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1: 1-68
  • Michalk, Otto (1938): Die Wanzen (Hemiptera heteroptera) der Leipziger Tieflandsbucht und der angrenzenden Gebiete, zugleich eine kritische Zusammenstellung aller deutschen Arten - Sitzungsberichte der Naturforschenden Gesellschaft zu Leipzig 63/64: 15-18
  • Nigmann, Ursula & Münch, Doris & Münch, Michael & Achtziger, Roland (2008): Verbreitung und Ausbreitung der Platanenwanze Arocatus longiceps St°al, 1872 in Ostdeutschland (Heteroptera: Lygaeidae) - Sächsische Entomologische Zeitung Leipzig 3: 76-88
  • Schiemenz, H. 1953: Zum Farbwechsel bei heimischen Heteropteren unter besonderer Berücksichtigung von Palomena Muls. & Rey. – Beiträge zur Entomologie 3 (4): 359–371.
  • Schuhmacher, Friedrich (1919): Verzeichnis der bei Schandau in der Sächsischen Schweiz beobachteten Hemipteren - Entomologische Mitteilungen 8: 150 – 156
  • Vogel, Jürgen (1998): Wanzen (Heteroptera) in: Das Dubringer Moor - StUFA Bautzen und Naturforsch.Ges. der Oberlausitz: 59-60
  • Wachmann, Ekkehard & Melber, Albert & Deckert, Jürgen (2008): Wanzen Band 4. Pentatomomorpha II. Cydnidae, Thyreocoridae, Plataspidae, Acanthosomatidae, Scutelleridae, Pentatomidae.. - Die Tierwelt Deutschlands 81
Autor(-en): Michael Münch, Matthias Nuß. Letzte Änderung am 04.05.2021

Grüne Stinkwanze, Chemnitz-Furth Mai 2019
(© Benjamin Franke)


Grüne Stickwanze (Palomena prasina). Im Vergleich zur Schwesterart Palomena viridissima sind die seitlichen Vorderkanten des Halsschildes nicht gebogen und das 2. und 3. Fühlerglied sind annähernd gleich lang. Leubsdorf, Tal des Gahlenzer Baches südlich Hammerleite (Deutschland, Sachsen, Landkreis Mittelsachsen), 02.09.2001
(© Michael Münch)


Grüne Stinkwanze in Herbstfärbung, Radebeul, Louisenstraße, Oktober 2016
(© Steffen Hintersaß)


Grüne Stinkwanze am 20.04.2012 im Glashütter Prießnitztal
(© Stefan Höhnel)


Larven im letzten Larvenstadium der Grüne Stinkwanzen an Stangenbohnen im Garten, Pretzschendorf im August 2011
(© Angela Kühne)
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