Helm-Azurjungfer (Coenagrion mercuriale (Charpentier, 1840))

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Körperlänge: 27–31 mm, Hinterflügellänge: 12–21 mm.

Kopf: Augen unterseits farbig, farbige Flecke zwischen den Augen; Farbe je nach Färbungsvariante (siehe Thorax).

Thorax: Bei Männchen Grundfarbe blau, bei Weibchen grün, junge Individuen blass rosa oder blass violett; durchgehende Antehumeralstreifen (Längsstreifen auf der Oberseite des mittleren Brustabschnitts), schwarze Interpleuralstreifen (seitlicher Streifen auf mittlerer Höhe). Pronotumhinterrand (vorderer verschmälerter Brustabschnitt) ähnelt bei Männchen einem weitgeöffneten "V" mit geschwungenen Rändern, schwarze Färbung seitlich mit gezackten Rändern; bei Weibchen Hinterrand nahezu gerade mit spitzem, mittigen Fortsatz, bei beiden Geschlechtern Pronotum in der Regel seitlich mit je einem farbigen Fleck. Flügelmal rautenförmig mit dunklem Zentrum.

Hinterleib: Grundfarbe bei Männchen blau; 2. Segment mit schwarzer variabler Zeichnung, die üblicherweise an einen Kopf mit gehörntem Helm erinnert, Segmente 3 bis 6 normalerweise weniger als zur Hälfte schwarz mit lanzettförmigen Zeichnungselementen, Segment 7 und 9 oft mit blauer Basis. Weibchen oberseits schwarz, seitlich grün. Bei jungen Individuen Grundfarbe blass rosa oder blass violett. Obere Anhänge der Männchen an der Spitze stark gekrümmt, an der Basis mit nach innen zeigenden Zähnen, etwa so lang wie die unteren Anhänge.

Ähnliche Arten: Alle Arten der Gattung Coenagrion ähneln sich; besondere Ähnlichkeit besteht zur Gabel-Azurjungfer (Coenagrion scitulum), Speer-Azurjungfer (Coenagrion hastulatum) und zur Vogel-Azurjungfer (Coenagrion ornatum). Die Männchen unterscheiden sich in der schwarzen Zeichnung des Hinterleibs, bei der Gabel-Azurjungfer 2. Segment mit gabelförmiger Zeichnung, bei der Speer-Azurjungfer mit speerspitzenförmiger Zeichnung, bei der Vogel-Azurjungfer mit „W“-förmiger Zeichnung, Gabel-Azurjungfer ohne lanzettförmige Zeichnungselemente auf mittleren Segmenten, Speer-Azurjungfer mit schwächeren, Vogel-Azurjungfer mit stärkeren lanzettförmigen Zeichnungselementen. Weibchen anhand Pronotumhinterrand unterscheidbar. Gemeine Becherjungfer (Enallagma cyathigerum) ohne schwarzen Interpleuralstreifen.

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Merkmale

Verbreitung

Lebensweise

Lebensräume

Bestandssituation

Ein Vorkommen der west-mediterranen Helm-Azurjunger galt lange Zeit in Sachsen als unwahrscheinlich (Brockhaus & Fischer 2005). Im Jahr 2005 erfolgte jedoch der Erstnachweis dieser Art in Sachsen bei Dölzig westlich von Leipzig (Sy & Schulze 2005). Seitdem hat sich die Helm-Azurjungfer in dieser Region an mehreren Gewässern etabliert. 

Literatur

  • Brockhaus, T. & U. Fischer 2005: Die Libellenfauna Sachsens. – Natur & Text, Rangsdorf. 427 S.
  • Günther, A., Olias, M. & T. Brockhaus, 2006: Rote Liste Libellen Sachsens. – Sächsisches Landesamt für Umwelt und Geologie, Dresden. 21 S.
  • Hassall, C. & D. J. Thompson 2012: Study design and mark-recapture estimates of dispersal: a case study with the endangered damselfly Coenagrion mercuriale. – Journal of Insect Conservation 16 (1): 111–120.
  • Jäger, N. 2020: Zur Verbreitung und Bestandssituation der Helm-Azurjungfer (Coenagrion mercuriale) in Sachsen. – Naturschutzarbeit in Sachsen 61 (2919): 34–43.
  • Sy, T. & M. Schulze 2005: Erstnachweis der Helm-Azurjungfer (Coenagrion mercuriale) in Sachsen (Odonata, Coenagrionidae). – Entomologische Nachrichten und Berichte 49: 215–219.

Autor(-en): Susanne Kurze, Matthias Nuß. Letzte Änderung am 15.01.2023

Männchen der Helm-Azurjungfer bei Dölzig, Anfang Juni 2017.
(© Jörg Teumer)
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