Gemeiner Bienenkäfer (Trichodes apiarius (Linnaeus, 1758))

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Körperlänge 9–16 mm. Kopf, Halsschild und Beine glänzend blauschwarz; Körper und Beine lang behaart, Kopf und Halsschild mit braunen Härchen. Fühler mit verdicktem, dreigliedrigen Ende. Halsschild fein punktiert. Flügeldecken von vorn nach hinten abwechselnd blauschwarz und rot gebändert; die roten Bänder an den Flügeldeckenrändern nicht blauschwarz begrenzt und das Flügeldeckenende blauschwarz. Vergleiche Trichodes alvearius.

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Nomenklatur

Trichodes apiarius (Linnaeus, 1758: 388) (Attelabus)

 apiārius: bei der Biene, ápis, lebend

Synonyme:
= Trichodes apivore
Walckenaer, 1802
= Trichodes corallinus
Ménétriés, 1832
= Trichodes apicita Spinola, 1844
= Trichodes elegans Spinola, 1844
= Trichodes pannonicus
Spinola, 1844
= Trichodes georgianus Chevrolat, 1874
= Trichodes crassipedarius Chevrolat, 1876
= Trichodes angusticollis Pic, 1902
= Trichodes suturalis Trella, 1924
= Trichodes suturifer Corporaal, 1932

Merkmale

Verbreitung

Von Nordafrika nördlich bis Großbritannien und Dänemark sowie Finnland, Russland (Altai) und Türkei (Niehuis 2013; Fauna Europaea 2015).

Lebensweise

Die Larven leben in den Nestern von Mauerbienenartigen (Megachilinae), wie AS_Chalicodomaericetorum, Heriades truncorum, Megachile centuncularis, Megachile rotundata, Osmia caerulescens und Osmia fulviventris (Niehuis 2013). Nur ausnahmsweise werden die Nester anderer Wespen- (Odynerus, Trypoxylon) und Bienenarten (Anthophora, Apis) angenommen (Escherich 1893; Niehuis 2013). Die frühere Annahme, dass Trichodes apiarius ein Schädling in den Stöcken der Honigbiene ist, scheint unbegründet zu sein.
In den Bienennestern fressen die Larven sowohl Pollen und Nektar als auch Eier, Larven und Puppen der Bienen. Eine Larve des Gemeinen Bienenkäfers frisst während ihrer Entwicklung 4–10 Megachile-Larven und es kommt unter den Artgenossen zu Kannibalismus.

Die adulten Käfer halten sich im Mai und Juni gern auf den Blütenständen von Doldenblütlern auf, wo sie Pollen fressen und andere Blütenbesucher jagen.

Lebensräume

Die Käfer sind an warmen und sonnigen Wald- und Wegrändern auf den Blütenständen von Doldenblütlern zu finden.  

Bestandssituation und Schutzstatus

Schutzstatus: - .

Der Rückgang der Bienenkäfer (Trichodes) dürfte in engem Zusammenhang mit dem Rückgang der Bienenpopulationen stehen (Niehuis 2013). Von den zwei in Sachsen vorkommenden Trichodes-Arten war der Gemeine Bienenkäfer ursprünglich wohl die häufigere, ist aber in den letzten 30 Jahren vor allem in Nord- und Ostdeutschland selten geworden. Im Vergleich zu dem jetzt häufigeren Trichodes alvearius dürfte dies auch in dem kleineren Wirtsspektrum der Larven von T. apiarius begründet sein.

Literatur

  • Escherich, K. 1893: Zur Kenntnis der Coleopterengattung Trichodes Herbst. (Eine monographische Studie). – Verhandlungen der zoologisch-botanischen Gesellschaft in Österreich 43: 149–203.
  • Gerstmeier, R. 1998: Buntkäfer. Illustrierter Schlüssel zu den Cleridae und Thanerocleridae der West-Paläarktis. – Margraf Verlag, Weikersheim. 241 S., 8 Taf.
  • Niehuis, M. 2013: Die Buntkäfer in Rheinland Pfalz und im Saarland. – Gesellschaft für Naturschutz und Ornithologie Rheinland-Pfalz e. V., Landau. 684 S.
Autor(-en): Matthias Nuß. Letzte Änderung am 10.06.2015

Gemeiner Bienenkäfer, gefunden im Juli 2015 in Sebnitz
(© Tommy Kästner)


Leutra, Jena, 8. Mai 2011
(© Reinhard Weidlich)


Ettenhausen, Landkreis Traunstein, 3. Juli 2013
(© Reinhard Weidlich)
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