Psallus mollis (Mulsant & Rey, 1852)

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Körperlänge: 3,2–3,8 mm.

Kopf: weißlich oder gelblich. Fühler gelblich-weißlich, 1. Glied mit zwei schwarzen Punkten aus denen Borsten entspringen.

Thorax: Halsschild orange-gelblich, und Schildchen orange-gelblich, manchmal mit heller Mittellinie, mit heller Spitze. Flügeldecken vorn gelblich zum Ende hin rötlicher. Oberschenkel unterseits mit Reihen feinerer dunkler Punkte. Schienen weiß mit schwarzen Punkten und daraus entspringenden Dornen.

Abdomen: orange-gelblich, länglich-oval.

Ähnliche Arten: Die Arten der Untergattung Psallus s. str. (Psallus albicinctus, Psallus confusus, Psallus cruentatus, Psallus falleni, Psallus flavellus, Psallus lepidus, Psallus pardalis, Psallus punctulatus) ähneln sich stark. Für eine sichere Bestimmung dieser Arten ist ein Vesica-Präparat von einem männlichen Tier oft unabdingbar. Einzig Psallus varians am breiten farblosen Vorderrand des Cuneus ( = keilförmiges Ende des ausgehärteten Teils der Flügeldecken) kenntlich. .

 

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Nomenklatur

Psallus diminutus (Kirschbaum, 1856)

Psallus massei Woodroffe, 1957

 

Merkmale

Verbreitung

Das Areal umfasst ganz Europa und reicht über Kleinasien bis in die Kaukasusregion. In Deutschland im Norddeutschen Tiefland bisher nicht nachgewiesen.

Vorkommen in Sachsen

Psallus mollis ist im Vorkommensgebiet der Eichenarten weit verbreitet und mäßig häufig. Er fehlt in den mittleren und oberen Gebirgslagen entsprechend.

Lebensweise

Die Art überwintert im Eistadium. Die Larven ernähren sich wahrscheinlich anfangs phytophag durch Besaugen der Eichen-Blüten. Ältere Larven und die von Anfang Juni und Mitte Juli auftretenden erwachsenen Tiere besaugen Blattläuse und andere kleine Insekten.

Lebensräume

Die Art ist an Eichen (vor allem Quercus robur, Quercus petraea) gebunden und besiedelt blühende Bäume, die mehr oder weniger stark mit Blattläusen besetzt sind. Als teilweise räuberisch lebende Art kann sie auch auf anderen Bäumen angetroffen werden, sofern diese ein reiches Nahrungsangebot bieten.

Bestandssituation

Die Art ist in Sachsen mäßig häufig und ungefährdet.

Literatur

  • Arndt, E., D. Bernhard, C. Jesche & S. Kupillas 2007: Species diversity and tree association of Heteroptera (Insecta) in the canopy of a Quercus–Fraxinus–Tilia floodplain forest. – M. Unterseher, W. Morawetz, S. Klotz & E. ArndtE.
  • Arnold, K. 2009: Checkliste der Heteropteren des Freistaates Sachsen – Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 116–145.
  • Büttner, K. 1967: Die Heteropterenfauna Westsachsens, Nachtrag – Entomologische Nachrichten Dresden 11: 7–10.
  • Cohrs, C. & C. Kleindienst 1934: Hemiptera–Heteroptera (Wanzen) Zentralsachsens – Berichte der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft zu Chemnitz Chemnitz 24: 143–182.
  • Jordan, K. H. C. 1940: Die Heteropterenfauna der Oberlausitz und Ostsachsens – Isis Budissina Bautzen 14: 96–156.
  • Jordan, K. H. C. 1963: Die Heteropterenfauna Sachsens – Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1: 1–68.
  • Rieger, Christian 1981: Die Kirschbaumschen Arten der Gattung Psallus (Heteroptera, Miridae) – Nachrichtenblatt bayerischer Entomologen 30: 92–96.
  • Wachmann, E. , A. Melber & J. Deckert 2004: Wanzen Band 2. Cimicomorpha. Microphysidae (Flechtenwanzen) Miridae (Weichwanzen). – Die Tierwelt Deutschlands 75.
  • Wachmann, E. , A. Melber & J. Deckert 2012: Wanzen Band 5. Supplementband. Dipsocoromorpha, Nepomorpha, Gerromorpha, Leptopodomorpha, Cimicomorpha und Pentatomomorpha. – Die Tierwelt Deutschlands 82.
  • Wagner, E. 1952: Blindwanzen oder Miriden. In: Dahl, F., Dahl, M. & H. Bischoff (Hrsg.): Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile – Gustav Fischer Verlag Jena 41.
  • Wagner, E. 1967: Wanzen oder Heteropteren, II. Cimicomorpha. In: Dahl, F., Dahl, M. & F. Peus (Hrsg.): Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile – Gustav Fischer Verlag Jena 55.
  • Wagner, E. 1975: Die Miridae Hahn, 1831, des Mittelmeerraumes und der Makronesischen Inseln (Hemiptera, Heteroptera). Teil 3 – Entomologische Abhandlungen Museum für Tierkunde Dresden Dresden Supplement 40: i–ii, 1–483.
  • Wyniger, D. 2004: Taxonomy and phylogeny of the Central European bug genus Psallus (Hemiptera, Miridae) and faunistics of the terrestrial Heteroptera of Basel and surroundings (Hemiptera) – Dissertation Universität Basel.
Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 13.05.2025

Vesica von Psallus mollis. Hilbersdorf, 20. Juni 2017, leg. N. Schiwora
(© Andreas Ihl)
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