Psallus albicinctus (Kirschbaum, 1856)

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Körperlänge: 2,6–3,3 mm.

Kopf: weißlich oder gelblich, intensiv braun punktiert, Fühler gelblich-weißlich, 1. Glied mit zwei schwarzen Punkten aus denen Borsten entspringen.

Thorax: Halsschild dicht braun punktiert. Schildchen mit gelblicher Mittellinie. Flügeldecken vorn gelblich-bräunlich zum Ende hin rötlicher. Oberschenkel sehr kompakt, unterseits mit Reihen dicker dunkler Punkte. Schienen weiß mit schwarzen Punkten und daraus entspringenden Dornen.

Abdomen: gelblich bräunlich, länglich-oval.

Ähnliche Arten: Die Arten der Untergattung Psallus s. str. (Psallus confusus, Psallus cruentatus, Psallus falleni, Psallus flavellus, Psallus lepidus, Psallus mollis, Psallus pardalis, Psallus punctulatus) ähneln sich stark. Für eine sichere Bestimmung dieser Arten ist ein Vesica-Präparat von einem männlichen Tier oft unabdingbar. Einzig Psallus varians am breiten farblosen Vorderrand des Cuneus ( = keilförmiges Ende des ausgehärteten Teils der Flügeldecken) leichter kenntlich.

 

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Merkmale

Verbreitung

Das Areal von Psallus albicinctus umfasst Europa mit Ausnahme des Mittelmeerraumes und Nordosteuropas. In Deutschland wahrscheinlich überall vorkommend aber nur sehr lückenhaft nachgewiesen.

Vorkommen in Sachsen

Die Art wurde nur sehr selten, aber aus vielen Landesteilen Sachsens nachgewiesen. Da sie die oberen Bereiche der Baumkronen bewohnt, ist sie nur schwer nachzuweisen.

Lebensweise

Die Art überwintert im Eistadium. Die im Mai und Juni auftretenden erwachsenen Tiere besaugen Blattläuse und andere kleine Insekten.

Lebensräume

Psallus albicinctus scheint ein Bewohner der oberen Kronenregion verschiedener stark mit Blattläusen besetzter Laubbäume, wie Eichen (Quercus spec.) und Bergahorn (Acer pseudoplatanus) zu sein, da die Art oft nur nach starken Sturmereignissen aufgefunden wird. Sie kommt sowohl im Laubwald, als auch an Rändern und auf Einzelbäumen vor.

Bestandssituation

Die Art ist in Sachsen sehr selten nachgewiesen, aber wahrscheinlich viel weiter verbreitet und ungefährdet.

Literatur

  • Arndt, E., D. Bernhard, C. Jesche & S. Kupillas 2007: Species diversity and tree association of Heteroptera (Insecta) in the canopy of a Quercus–Fraxinus–Tilia floodplain forest. – M. Unterseher, W. Morawetz, S. Klotz & E. ArndtE.
  • Arnold, K. 1977: Bemerkenswerte Wanzenfunde aus dem Oberen Westerzgebirge (Hem., Heteroptera). II. Teil 6. Beitrag zur Heteropteren–Fauna des Erzgebirges. – Entomologische Berichte Berlin: 119 – 123.
  • Arnold, K. 2009: Checkliste der Heteropteren des Freistaates Sachsen – Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 116–145.
  • Jordan, K. H. C. 1940: Die Heteropterenfauna der Oberlausitz und Ostsachsens – Isis Budissina Bautzen 14: 96–156.
  • Jordan, K. H. C. 1963: Die Heteropterenfauna Sachsens – Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1: 1–68.
  • Rieger, Christian 1981: Die Kirschbaumschen Arten der Gattung Psallus (Heteroptera, Miridae) – Nachrichtenblatt bayerischer Entomologen 30: 92–96.
  • Wachmann, E. , A. Melber & J. Deckert 2004: Wanzen Band 2. Cimicomorpha. Microphysidae (Flechtenwanzen) Miridae (Weichwanzen). – Die Tierwelt Deutschlands 75.
  • Wachmann, E. , A. Melber & J. Deckert 2012: Wanzen Band 5. Supplementband. Dipsocoromorpha, Nepomorpha, Gerromorpha, Leptopodomorpha, Cimicomorpha und Pentatomomorpha. – Die Tierwelt Deutschlands 82.
  • Wagner, E. 1952: Blindwanzen oder Miriden. In: Dahl, F., Dahl, M. & H. Bischoff (Hrsg.): Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile – Gustav Fischer Verlag Jena 41.
  • Wyniger, D. 2004: Taxonomy and phylogeny of the Central European bug genus Psallus (Hemiptera, Miridae) and faunistics of the terrestrial Heteroptera of Basel and surroundings (Hemiptera) – Dissertation Universität Basel.
Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 12.05.2025

Männliches Tier von Bergahorn (Acer pseudoplatanus). Chemnitz-Adelsberg, Ende Mai 2024
(© Michael Münch)


Klitten, 11.06.2021
(© Andreas Ihl)


Männliches Tier von Bergahorn (Acer pseudoplatanus).Chemnitz-Adelsberg, Ende Mai 2024
(© Michael Münch)


Klitten, 11.06.2021
(© Andreas Ihl)
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