Sciocoris homalonotus Fieber, 1851

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Körperlänge: 6,0–8,5 mm.

Kopf: Augen gestielt, Augenstiel kürzer als dick, Auge zum Teil in den Kopfrand versenkt.

Thorax: bräunlich mit dunklen Punktgruben auf Halsschild, Schildchen und Halbdecken, Halsschild vorn eben, hinten gewölbt.

Abdomen: ober- wie unterseits dunkelbraun, rundlich, hinten stark verbreitert.

Ähnliche Arten: Sciocoris cursitans mit schwarzer Zeichnung auf der Bauchseite des Hinterleibs. Sciocoris umbrinus mit ungestielten Augen. Sciocoris macrocephalus mit deutlich gestielten Augen, aus dem Kopfumriss komplett herausragend. Der kleinere Sciocoris microphthalmus mit auch im Vorderteil leicht gewölbtem Halsschild.

 

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Merkmale

Verbreitung

Sciocoris homalonotus zeigt eine mediterrane Verbreitung die sich bis in den Süden Mitteleuropas und nach Südrussland erstreckt. In Südschweden existiert ein isoliertes Vorkommen. In Deutschland vor allem im Süden sehr zerstreut verbreitet.

Vorkommen in Sachsen

Aus dem 20. Jahrhundert ist für Sachsen nur ein Fund aus dem Dresdner Elbtal belegt. Die Art wird in den letzten Jahren ausgehend vom Elbtal häufiger gefunden und hat sich mittlerweile über das Muldenhügelland bis in die Nordrandbereiche des mittleren Erzgebirges ausgebreitet. Die Art scheint von Klimaveränderungen zu profitieren.

Lebensweise

Nach der Überwinterung erscheinen die ersten erwachsenen Tiere im zeitigen Frühjahr und sind bis in den Sommer hinein in ihren Lebensräumen anzutreffen. Wegen der schwierigen Bestimmbarkeit liegen kaum gesicherte Larvenmeldungen vor. Im Spätsommer und Herbst scheint dann die neue Generation erwachsener Tiere aufzutreten. Die Tiere scheinen ausschließlich am Boden und in der Bodenstreu zu leben.

Lebensräume

Die Art besiedelt Offenlandbiotope und nicht zu dicht bewachsene Saumbiotope. Auch Funde auf Schwemmsandflächen der Flüsse im Jahr nach dem Sommerhochwasser 2002 weißen auf eine Präferenz stark besonnter Biotope hin. In den Lebensräumen wird die Art meist in der Bodenstreu oder unter Rosetten z.B. von Königskerze (Verbascum densiflorum und V. thapsiflorus) gefunden -aber auch frei am Boden sitzend wird die Art oft angetroffen.

Bestandssituation

Die Art ist in Sachsen mäßig häufig und höchstens durch Biotopverluste gefährdet. Sie scheint vom Klimawandel zu profitieren.

Literatur

  • Arnold, K. 2009: Checkliste der Heteropteren des Freistaates Sachsen – Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 116–145.
  • Derjanschi, V. & J. Péricart 2005: Hémiptères Pentatomoidea euro–méditerranéens. Volume 1 – Faune de France 90: 1–494.
  • Dietze, R., M. Münch & D. Vogel 2006: Bemerkenswerte Funde von Wanzen in Sachsen – Sächsische Entomologische Zeitung Leipzig 1: 2–32.
  • Wachmann, E. , A. Melber , J. Deckert 2008: Wanzen Band 4. Pentatomomorpha II. Cydnidae, Thyreocoridae, Plataspidae, Acanthosomatidae, Scutelleridae, Pentatomidae.. – Die Tierwelt Deutschlands 81.
  • Wachmann, E. , A. Melber & J. Deckert 2012: Wanzen Band 5. Supplementband. Dipsocoromorpha, Nepomorpha, Gerromorpha, Leptopodomorpha, Cimicomorpha und Pentatomomorpha. – Die Tierwelt Deutschlands 82.
  • Wagner, E. 1966: Wanzen oder Heteropteren, I. Pentatomorpha. In: Dahl, F., Dahl, M. & F. Peus (Hrsg.): Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile – Gustav Fischer Verlag Jena 54.
Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 02.04.2025

Sciocoris homalonotus, Triebischtal nordöstlich von Tanneberg, Hecken am Verlauf der alten Autobahntrasse (Deutschland, Sachsen, Landkreis Meißen), 27.04.2008
(© Michael Münch)


Sciocoris homalonotus, Töpeln, Zschopau-Ufer (Deutschland, Sachsen, Landkreis Mittelsachsen), 17.07.2005
(© Michael Münch)


Naturschutzstation Chemnitz-Gablenz, August 2023
(© Benjamin Franke)


Hohenprießnitz, April 2020
(© Michael Happ)


Hohenprießnitz, April 2023
(© Michael Happ)
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