Sciocoris macrocephalus Fieber, 1851

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Diagnose

Körperlänge: 6,0–7,0 mm.

Kopf: Augen gestielt, Augenstiel länger als dick, Auge liegt komplett außerhalb des Kopfrandes.

Thorax: hellbräunlich mit dunklen Punktgruben auf Halsschild, Schildchen und Halbdecken.

Abdomen: ober- wie unterseits bräunlich, rundlich, hinten nur wenig breiter als die Halsschildbreite.

Ähnliche Arten: Sciocoris cursitans mit schwarzer Zeichnung auf der Bauchseite des Hinterleibs. Sciocoris umbrinus mit ungestielten Augen. Sciocoris homalonotus und Sciocoris microphthalmus mit kürzer gestielten Augen, diese aus dem Kopfumriss nur teilweise herausragend.

 

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Merkmale

Verbreitung

Sciocoris macrocephalus zeigt in Europa eine lückige Verbreitung von Südskandinavien bis in den Mittelmeerraum und nach Osten bis Vorderasien. In Deutschland nur aus Thüringen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg bekannt.

Vorkommen in Sachsen

Für Sachsen findet sich ausschließlich der Hinweis auf einen Fund Nüsslers aus dem Dresdner Elbtal bei Jordan (1973). In den Senckenberg Sammlungen für Naturkunde Dresden findet sich jedoch kein Beleg dieser Art. Allerdings existiert ein von Nüssler 1961 aufgesammelter Sciocoris ohne Bestimmungsetikett in jener Sammlung, dessen Funddaten zur Jordanischen Meldung passen, der jedoch dem bei Jordan nicht aufgeführten jedoch nahe verwandten Sciocoris homalonotus zuzurechnen ist. Es muss daher davon ausgegangen werden, dass es sich bei besagtem Fund um jenes Tier handelt und damit kein gesicherter Nachweis von Sc. macrocephalus für Sachsen vorliegt. Eine Einwanderung aus den weiter südlich liegenden Arealteilen nach Sachsen ist aber für die Zukunft nicht auszuschließen.

Lebensweise

Sciocoris macrocephalus soll an Witwenblumen (Knautia spec.) und Skabiosen (Scabiosa spec.) bevorzugt leben. Es wurde aber auch das Besaugen anderer Samen (Süßgräser, Ampfer) beobachtet. Die Art überwintert als erwachsenes Tier. Die Paarung erfolgt im Mai / Juni, so dass dann Sommer über Larven beobachtet werden. Die ersten erwachsenen Tiere der neuen Generation erscheinen im Hochsommer.

Lebensräume

Die Art besiedelt sonnige Offenlandbiotope die oft Bestände von Witwenblumen (Knautia spec.) oder Skabiosen (Scabiosa spec.) aufweisen.

Bestandssituation

Es existieren keine Belege für ein Vorkommen dieser Art in Sachsen.

Literatur

  • Arnold, K. 2009: Checkliste der Heteropteren des Freistaates Sachsen – Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 116–145.
  • Derjanschi, V. & J. Péricart 2005: Hémiptères Pentatomoidea euro–méditerranéens. Volume 1 – Faune de France 90: 1–494.
  • Jordan, K. H. C. 1973: Ergänzungen zur "Heteropterenfauna Sachsens" 1963) (Hemiptera, Heteroptera) – Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 4 17: 151–155.
  • Wachmann, E. , A. Melber , J. Deckert 2008: Wanzen Band 4. Pentatomomorpha II. Cydnidae, Thyreocoridae, Plataspidae, Acanthosomatidae, Scutelleridae, Pentatomidae.. – Die Tierwelt Deutschlands 81.
  • Wagner, E. 1966: Wanzen oder Heteropteren, I. Pentatomorpha. In: Dahl, F., Dahl, M. & F. Peus (Hrsg.): Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile – Gustav Fischer Verlag Jena 54.
Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 02.04.2025
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