Körperlänge: 10,0–13,5 mm.
Kopf: rot-schwarze Zeichnung, die Fühlerhöcker schließen nach vorn schräg nach aussen abfallend ab.
Thorax: rot-schwarz gezeichnet.
Abdomen: aufrechte längere Haare auf dem Schildchen, markante rote Zeichung mit schwarzer kreuzartiger Zeichnung, Membran schwarz mit weißen Flecken, davon ein aufälliger runder Mittelfleck.
Ähnliche Arten:
Gemeine Ritterwanze (
Lygaeus equestris): Fühlerhöcker nach vorn gerade abgeschlossen, Haare auf dem Schildchen sehr kurz, gebogen anliegend.
Melanocoryphus albomaculatus besitzt nicht die typische Kreuzzeichnung sondern zwei Punkte auf den Deckflügeln
Horvathiolus superbus ist mit zirka 5 mm Länge viel kleiner.
Corizus hyoscyami hat eine markante Halsschildzeichung in Form zweier angedeutetter Herzen
Feuerwanze ist entweder kurzflügelig oder beitzt keinen weißen Mittelfleck auf dem häutigen Teil der Deckflügel.
Larven von
Lygaeus simulans sind weißlich-schmutzig-rötlich gefärbt, während die Larven der Gemeinen Ritterwanze eine rote Grundfarbe besitzen.
Die Verkannte Ritterwanze wurde erst 1985 als eigenständige Art erkannt.
Verbreitung
Die Verbreitung erstreckt sich von Südeuropa und dem südlichen Mitteleuropa über Osteuropa nach Asien, wo das Verbreitungsgebiet bis zur Mongolei und nach China reicht. Im gegensatz zur Gemeinen Ritterwanze (Lygaeus equestris) fehlt sie in Nordafrika un Nordeuropa.
Vorkommen in Sachsen
Aus Sachsen ist ein historischer Fund aus Grimma belegt, wo die Art in der ersten Hälfte des 20.Jahunderts zusammen mit zahlreichen Funden der Gemeinen Ritterwanze einmal nachgewiesen wurde.
Lebensweise
Die Lebensweise entspricht Ihrer Schwesterart, oft kommen beide Arten auch im gleichen Lebensraum nebeneinander vor.
Lebensräume
Die Art zeigt wie die Gemeine Ritterwanze (Lygaeus equestris) eine Vorliebe für sonnige wärmebegünstigte Offenlandbiotope und Felsfluren mit dem Vorkommen von Schwalbenwurz (Vincetoxicum hirundinaria). Im Böhmishen Mittelgebirge (Česke stredohori) werden auch kontinentale Steppenrasen mit Frühlingsadonisröschen (Adonis vernalis) besiedelt.
Bestandssituation
Die Art war in Sachsen extrem selten und muss als ausgestorben gelten.
Literatur
- Péricart, Jean (1999): Hémiptères Lygaeidae euro-méditerranéens. Vol. 1 - Faune de France 84A: 1-468
- Wachmann, Ekkehard & Melber, Albert & Deckert, Jürgen (2007): Wanzen Band 3. Pentatomomorpha I. Aradidae, Lygaeidae, Piesmatidae, Berytidae, Pyrrhocoridae, Alydidae, Coreidae, Rhopalidae, Stenocephalidae. - Die Tierwelt Deutschlands 78
- Werner, Dietrich J. (2008): Die Verbreitung der Ritterwanzen Lygaeus equestris und L. simulans (Heteroptera: Lygaeidae) in Deutschland mit ergänzenden Angaben zu ihrer Biologie - Entomologie heute 20: 129-164
Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 16.02.2025