Cymus aurescens Distant, 1883
Synonym
Cymus obliquus (Horváth, 1888)
Merkmale
Die vier heimischen Arten der Gattung Cymus sind an den Längenverhältnissen zwischen 2. und 3. Fühlerglied, den Größenverhältnissen am Kopf sowie Färbungsmerkmalen des Schildchens von einander zu trennen. So besitzen Cymus aurescens und Cymus glandicolor einen längeren Kopf und ein 2. Fühlerglied, welches länger als das 3. Fühlerglied ist. Bei Cymus claviculus und Cymus melanocephalus ist das 3. Fühlerglied länger als das 2. Fühlerglied und der Kopf ist jeweils kürzer ausgebildet.
Cymus aurescens ist aber auch einfacher zu erkennen: Das braune Mal im hinteren Bereich der Flügeldecken ist leicht geschwungen und sieht damit insgesamt wie ein kleines griechisches Omega (ω) aus.
Verbreitung
Die Art kommt von Südskandinavien bis zum Nordrand des Mittelmeerraumes und nach Osten über Innerasien bis Sibirien und China vor.
Vorkommen in Sachsen
Die Art ist in Sachsen weit verbreitet, jedoch jeweils an Standorte mit Waldsimse gebunden. Sie kommt daher vom Flachland bis in die oberen Gebirgsregionen vor. Sie fehlt jedoch stellenweise dort, wo geeignete Lebensräume fehlen. An den Fundorten ist die Art oft in großer Zahl vorhanden.
Lebensweise
Cymus aurescens ist spezialisiert auf die Waldsimse (Scirpus sylvestris) - in anderen Regionen Deutschlands spielt auch die kalk- und salzliebende Blaugrüne Binse (Juncus inflexus. ) eine untergeordnete Rolle als Futterpflanze. Nach der Überwinterung erfolgt die Paarung im Frühjahr. Larven sind dann von Juni bis in den Herbst hinein zu finden. Die ersten Erwachsenen der neuen Generation erscheinen bereits ab Juli, so dass Larven verschiedener Stadien und Erwachsene über einen längeren Zeitraum gemeinsam angetroffen werden.
Lebensräume
Ausgehend von der Futterpflanzenpräferenz besiedelt die Art feuchte Wiesen, Flach- und Quellmoore und sumpfiges Gelände mit Vorkommen von Waldsimse (Scirpus sylvestris). Die Fundorte können dabei sowohl halbschattig, als auch voll besonnt sein.
Bestandssituation
Die Art ist in Sachsen häufig. Aufgrund einer schwachen Gefährdung gehört sie auf die Vorwarnliste gefährdeter Arten.
Literatur
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Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 20.03.2013