Dichrooscytus rufipennis (Fallen, 1807)

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Merkmale

Die Arten der Gattung Dichrooscytus sind durch ihre markante Färbung - orange-rote Flügeldecken bei ansonsten grüner Färbung aller restlichen Teile des Tieres - leicht von allen anderen Weichwanzengattungen zu unterscheiden. Die Art ist mit 5,5 bis 6,3mm Körperlänge deutlich größer als der nur 3mm lange Dichrooscytus gustavi. Vom zwar etwas kleineren Dichrooscytus intermedius (kleiner als 5,1 mm) unterscheidet sie sich am sichersten durch die relativ großen Augen und schmalere Stirn (Augenabstand), wenn man den Durchmesser der Augen ins Verhältnis zum Abstand zwischen beiden Augen setzt. Der Augenabstand von Dichrooscytus intermedius beträgt knapp das Doppelte des Augendurchmessers (Faktor ca. 1,8 bis 2.0). Bei Dichrooscytus rufipennis liegt dieses Verhältnis bei 1,15 bis 1,5.

Verbreitung

Die Art ist in einembreiten Band von Westeuropa bis Sibirien, jedoch ohne den hohen Norden und den Mittelmeerraum verbreitet. Nach Süden reicht die Verbreitung über Südosteuropa bis nach Kleinasien.

Vorkommen in Sachsen

Funde von Dichrooscytus rufipennis sind vergleichsweise selten - bedenkt man die Häufigkeit der Wirtspflanze Waldkiefer. Sie wird auch beim gezielten Besammeln von Kiefern eher seltener gefunden.

Lebensweise

Die Art ernähert sich wie die anderen Arten der Gattung Dichrooscytus wahrscheinlich rein phytophag. Sie überwintert als Ei. Larven findet man im Juni, von Juni bis August sind die erwachsenen Tiere auf fruchtenden Kiefern zu finden. Larven wurden beim besaugen von Pollen beobachtet, was für die Entwicklung wichtiug zu sein scheint.

Lebensräume

Die Art ist ein Kiefernbewohner (Pinus sylvestris). Die Nachweise stammen sowohl vom Rand von ausgeprägten Kiefernwäldern, als auch von Einzelbäumen aus Mischbeständen.

Bestandssituation

Die Art ist in Sachsen nur selten nachgewiesen. Eine Gefährdung muss angenommen werden.

Literatur

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Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 08.04.2013

Dichrooscytus rufipennis, Chemnitz-Zeisigwald, ehemaliges Tanklager, östlicher Bereich (Deutschland, Sachsen, Stadt Chemnitz), 21.06.2010
(© Michael Münch)
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