Thymian-Ameisenbläuling (Phengaris arion (Linnaeus, 1758))

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Vorderflügellänge 20–21 mm.

Flügeloberseiten der Männchen blau, jeweils mit schwarzem Mittelfleck, einer Reihe schwarzer Flecke und breitem, braunschwarzen Rand; die Weibchen dunkler mit undeutlicherer Zeichnung; beide Geschlechter mit weiß oder schwarz weiß gescheckten Fransen.

Flügelunterseiten grau bis hellbraun, mit je einer Reihe großer, weiß umrandeter schwarzer Punkte, einem hell umrandeten Mittelfleck und kontrastärmeren Randflecken, Hinterflügel außerdem an der Basis glänzend blau beschuppt und mit drei hell umrandeten schwarzen Punkten.

Ähnliche Arten: Beim Hellen Wiesenknopfameisenbläuling (Phengaris teleius) ist die jeweils äußere Punktreihe auf der Unterseite aller Flügel sehr kontrastarm. Der ebenfalls ähnliche Phengaris alcon wurde seit 1986 nicht mehr in Sachsen nachgewiesen.

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Gesetzlicher Schutz (BArtSchV, BNatSchG): streng geschützt
FFH-Richtlinie: Anhang IV
Rote Liste Sachsen: ausgestorben oder verschollen (1976)
Rote Liste Deutschland: gefährdet

Merkmale

Verbreitung

Lebensweise

Lebensräume

Bestandssituation

Diese in Deutschland mäßig-häufige Art weist lang- und kurzfristige Bestandsrückgänge auf und wurde in der Roten Liste Deutschlands deshalb in die Kategorie 3 (gefährdet) eingestuft (Reinhardt & Bolz 2012).
In Sachsen wurde der Quendel-Ameisenbläuling 1976 letztmalig nachgewiesen (Reinhardt et al. 2007). In Ostthüringen ist die Art ebenfalls verschwunden, weist aber ansonsten noch zahlreiche Vorkommen in diesem Bundesland auf (Thust et al. 2006).

Literatur

  • Fartmann, T. 2005: Quendel-Ameisenbläuling Glaucopsyche arion (Linnaeus, 1758). S. 175–180. – In: P. Leopold & T. Fartmann, Allgemeine Hinweise zur Erfassung der Schmetterlinge. – In: A. Doerpinghaus, C. Eichen, H. Gunnemann, P. Leopold, M. Neukirchen, J. Petermann & E. Schröder, Methoden zur Erfassung von Arten der Anhänge IV und V der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie. – Naturschutz und Biologische Vielfalt 20. Bundesamt für Naturschutz, Bonn-Bad Godesberg.
  • Reinhardt, R. 2010: Beiträge zur Tagfalterfauna Ostdeutschlands: Zur Verbreitung des Thymian-Ameisenbläulings Maculinea arion (Linnaeus, 1758) (Lepidoptera, Lycaenidae). – Entomologische Nachrichten und Berichte, Dresden 54 (3–4): 252–254.
  • Reinhardt, R. & R. Bolz 2012 ("2011"): Rote Liste und Gesamtartenliste der Tagfalter (Rhopalocera) (Lepidoptera: Papilionoidea et Hesperioidea) Deutschlands. – Naturschutz und Biologische Vielfalt 70 (3): 167–194.
  • Reinhardt, R., H. Sbieschne, J. Settele, U. Fischer & G. Fiedler 2007: Tagfalter von Sachsen. – Entomologische Nachrichten und Berichte, Dresden Beiheft 11: 1–695, 1–48.
  • Tartally, A., J. A. Thomas, C. Anton, E. Balletto, F. Barbero, S. Bonelli, M. Bräu, L. P. Casacci, S. Csősz, Z. Czekes, M. Dolek, I. Dziekańska, G. Elmes, M. A. Fürst, U. Glinka, M. E. Hochberg, H. Höttinger, V. Hula, D. Maes, M. L. Munguira, M. Musche, P. S. Nielsen, P. Nowicki, P. S. Oliveira, L. Peregovits, S. Ritter, B. C. Schlick-Steiner, J. Settele, M. Sielezniew, D. J. Simcox, A. M. Stankiewicz, F. M. Steiner, G. Švitra, L. V. Ugelvig, H. Van Dyck, Z. Varga, M. Witek, M. Woyciechowski, I. Wynhoff & D. R. Nash 2019: Patterns of host use by brood parasitic Maculinea butterflies across Europe. – Philosophical Transactions of the Royal Society B 374: 20180202.
  • Thomas, J. A., D. J. Simcox & R. T. Clarke 2009: Successful Conservation of a Threatened Maculinea Butterfly. – Science 325: 80–83.
  • Thust, R., G. Kuna & R.-P. Rommel 2006: Die Tagfalterfauna Thüringens. Zustand in den Jahren 1991 bis 2002. – Naturschutzreport, Jena 23: 1–199.

Links

 

Autor(-en): Matthias Nuß. Letzte Änderung am 08.02.2021

Männchen des Quendel-Ameisenbläulings aus Schlottwitz/Osterzgebirge, vor 1930, leg. R. Zerling. Coll. Senckenberg Museum für Tierkunde Dresden
(© Matthias Nuß)


Männchen des Quendel-Ameisenbläulings aus Schlottwitz/Osterzgebirge, vor 1930, leg. R. Zerling. Senckenberg Museum für Tierkunde Dresden. Flügelunterseiten
(© Matthias Nuß)


Etiketten des Quendel-Ameisenbläulings aus Schlottwitz/Osterzgebirge, vor 1930, leg. R. Zerling. Senckenberg Museum für Tierkunde Dresden
(© Matthias Nuß)


Weibchen des Quendel-Ameisenbläulings aus Weinböhla vom 12.07.1927. Senckenberg Museum für Tierkunde Dresden
(© Matthias Nuß)


Weibchen des Quendel-Ameisenbläulings aus Weinböhla vom 12.07.1927. Senckenberg Museum für Tierkunde Dresden. Flügelunterseiten
(© Matthias Nuß)


Etiketten des Quendel-Ameisenbläulings aus Weinböhla vom 12.07.1927. Senckenberg Museum für Tierkunde Dresden
(© Matthias Nuß)


Quendel-Ameisenbläuling auf einem Weidegelände im Wildental bei Mittelberg (Kleinwalsertal, Österreich)
(© Karin Brümmer)


Quendel-Ameisenbläuling am 10.07.2017 am Panoramaweg westlich von Galtür, 1700 m
(© Lothar Brümmer )


Quendel-Ameisenbläuling im Juli 2016 im Naturpark Bayerische Rhön
(© Tilmann Adler)


Quendel-Ameisenbläuling am 10.07.2017 am Panoramaweg westlich von Galtür, 1700 m
(© Lothar Brümmer )
Login
Termine (Archiv)
Statistik
  • 495177 Beobachtungen
  • 258200 Onlinemeldungen
  • 3415 Steckbriefe
  • 189769 Fotos
  • 8556 Arten mit Fund
  • 5889 Arten mit Fotos

      

Verwendung von Cookies

Wir verwenden Cookies ausschließlich, um diese Website für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu.