Diagnose
Körperlänge: Männchen: 10,5–12,5 mm; Weibchen: 12,5–15 mm (kurzdornige Weibchen: 8–11 mm).
Kopf: Scheitel von oben gesehen einlappig und die Augen deutlich überragend; Augenabstand mindestens so groß wie eine Augenbreite (besonders gut bei Weibchen erkennbar); Fühler schlank, mittlere Fühlerglieder 2–3-mal so lang wie breit.
Thorax: Halsschild-Mittelkiel in Seitenansicht flach und fast gerade, Halsschild-Vorderrand halbrund, Dorn überragt Hinterleibsende weit; Mittelschenkel unterseits kaum gewellt, Mittelschenkel schmaler als sichtbarer Teil des Vorderflügels; Hinterschenkel dreimal so lang wie breit, oberer Kiel des Hinterschenkels nicht nach außen gebogen, knötchenartige Erhebung fehlt.
Hinterleib: Klappen der Legeröhren der Weibchen breit und fein gezähnt.
Ähnliche Arten: Bei der Westliche Dornschrecke (Tetrix ceperoi) überragt der Scheitel die Augen wenig bis gar nicht. Bei der Gemeine Dornschrecke (Tetrix undulata) ist der Halsschild deutlich gewölbt, der Halsschild-Vorderrand gewinkelt und die Breite des Mittelschenkels entspricht etwa der Breite des sichtbaren Teils des Vorderflügels.
Gesetzlicher Schutz und Rote Liste
Rote Liste Sachsen: ungefährdet
Rote Liste Deutschland: ungefährdet
Merkmale
Verbreitung
Von Irland, Großbritannien und Skandinavien sowie Russland, südlich bis Spanien, Italien und Nordgriechenland sowie USA, Kanada bis Türkei, Kasachstan, Mongolei, China und Korea (OSF, PESI)
Lebensweise
Die Eiablage findet von April bis Mai vermutlich im Boden statt (Marshall & Haes 1988, Detzel 1998). Larven entwickeln sich meist von Mitte Juni bis Ende August (Fischer 1948). Die Männchen durchlaufen fünf, die Weibchen sechs Larvenstadien. Die Häutung zum adulten Stadium erfolgt meist im August und ist Ende September nahezu bei allen Tieren abgeschlossen. Bei der Überwinterung werden überwiegend Adulte, aber auch gelegentlich Larven im letzten Stadium gefunden. Adulte können ganzjährig angetroffen werden (Laußmann 2003). Die Art gilt als mobile Pionierart, da langdornige Individuen über eine gute Flugfähigkeit verfügen (Bellmann 2006; Fischer et al. 2016). Für das zielgerichtete Schwimmen und Tauchen suchen die Tiere aktiv Wasserflächen auf (Laußmann 2003). Beim geräuschlosen Werbezeremoniell verbeugt sich das Männchen vor dem Weibchen und schwirrt mit den Flügeln (Bellmann 2006).
Die Tiere ernähren sich überwiegend von Moosen, Algen und Flechten (Laußmann 2003).
Lebensräume
Überwiegend sind die Tiere in feuchten bis nassen Lebensräume mit offenen, vegetationsfreien Bodenstellen zu finden (Fischer et al. 2016). Bevorzugte Lebensräume sind (in absteigender Reihenfolge) Feuchtwiesen, Moore, Wirtschaftsgrünland, Uferbereiche und Wälder sowie feuchte Staudenflure, Brachflächen, Raine, Abbauflächen und Magerrasen (Laußmann 2003). Bereits kleine geeignete Flächen in trockenen Habitaten sind ausreichend (Fischer et al. 2016).
Bestandssituation
Literatur
- Bellmann, H. 2006: Der Kosmos Heuschreckenführer. – Kosmos Verlag, Stuttgart. 350 S.
- Detzel, P. 1998: Die Heuschrecken Baden-Württembergs. – Ulmer, Stuttgart. 580 S.
- Fischer, H. 1948: Die schwäbischen Tetrixarten (Heuschrecken). – Ber. Naturforsch. Ges. Augsburg 1: 40 – 87.
- Fischer, J., D. Steinlechner, A. Zehm, D. Poniatowski, T. Fartmann, A. Beckmann & C. Stettmer 2016: Die Heuschrecken Deutschlands und Nordtirols - Bestimmen - Beobachten – Schützen. – Quelle & Meyer, 368 S.
- Laußmann, S. 2003: Säbeldornschrecke Tetrix subulata (Linnaeus, 1758). S. 170–172. – In: H. Schlumprecht & G. Waeber, Heuschrecken in Bayern. – Eugen Ulmer, Stuttgart.
- Marshall, J.A. & Haes, E. C. M. 1988: Grasshopper and allied Insects of Great Britain and Ireland. – Colchester, Harley Books. 254 S.
Links
Autor(-en): Charlotte Kricke, Matthias Nuß. Letzte Änderung am 11.03.2023
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Weibchen der Säbeldornschrecke in der Gemarkung Hohenprießnitz, September 2017
(© Michael Happ)
Weibchen der Säbeldornschrecke in der Gemarkung Hohenprießnitz, September 2017 (© Michael Happ)( Bild vergrößern)
Weibchen der Säbeldornschrecke in der Gemarkung Hohenprießnitz, September 2017
(© Michael Happ)
Weibchen der Säbeldornschrecke in der Gemarkung Hohenprießnitz, September 2017 (© Michael Happ)( Bild vergrößern)
Weibchen der Säbeldornschrecke in der Gemarkung Hohenprießnitz, März 2017
(© Michael Happ)
Weibchen der Säbeldornschrecke in der Gemarkung Hohenprießnitz, März 2017 (© Michael Happ)( Bild vergrößern)
Weibchen der Säbeldornschrecke in der Gemarkung Hohenprießnitz, März 2017
(© Michael Happ)
Weibchen der Säbeldornschrecke in der Gemarkung Hohenprießnitz, März 2017 (© Michael Happ)( Bild vergrößern)
Säbeldornschrecke in der Gemarkung Hohenprießnitz, September 2019
(© Michael Happ)
Säbeldornschrecke in der Gemarkung Hohenprießnitz, September 2019 (© Michael Happ)( Bild vergrößern)
Chemnitz-Hilbersdorf, 05.04.2020
(© Benjamin Franke)
Säbeldornschrecke am 07.04.2018 in Panitzsch
(© Michael Volpert)
Säbeldornschrecke am 07.04.2018 in Panitzsch (© Michael Volpert)( Bild vergrößern)
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