Körperlänge: Männchen: 9,5–11 mm; Weibchen: 10,5–13 mm
Kopf: Scheitel von oben gesehen einlappig, überragt die Augen wenig bis gar nicht; Augenabstand maximal so groß wie eine Augenbreite; schlanke Fühler, mittlere Fühlerglieder 2–3-mal so lang wie breit.
Thorax: Halsschild-Mittelkiel in Seitenansicht fast gerade und im vorderen Drittel etwas erhöht, Halsschild-Vorderrand halbrund, Dorn überragt Hinterleibsende weit; Mittelschenkel unterseits leicht gewellt, schmaler als sichtbarer Teil des Vorderflügels; Hinterschenkel länger als dreifache Breite, oberer Kiel des Hinterschenkels zum Knie hin deutlich nach außen gebogen und mit kleiner knötchenartigen Erhebung.
Hinterleib: Klappen der Legeröhren der Weibchen schmal und grob gezähnt.
Ähnliche Arten: Bei der Säbeldornschrecke (Tetrix subulata) überragt der Scheitel die Augen deutlich.
Gesetzlicher Schutz und Rote Liste
Rote Liste Sachsen: Gefährdung unbekannten Ausmaßes
Rote Liste Deutschland: stark gefährdet
Merkmale
Verbreitung
Von Großbritannien, Deutschland, Polen und Frankreich, südlich bis Spanien und Italien bis Griechenland sowie China und Thailand (OSF, PESI). Die Verbreitungsangaben in Deutschland sind lückenhaft, aufgrund häufiger Verwechslungen mit der Säbeldronschrecke (Tetrix subulata) (Fischer et al. 2016).
Lebensweise
Die Eiablage findet im April bis Mai statt, wobei die Eier in feuchter, sandig-lehmiger Erde oder zwischen Moospolstern abgelegt werden. Die Larven schlüpfen bereits nach 10 bis 20 Tagen. Die Männchen durchlaufen fünf, die Weibchen sechs Larvenstadien. Die Adulten überwintern und sind überwiegend vom Frühjahr bis in den Juli hinein aufzufinden (Welsch 2003, Fischer et al. 2016). Die Art kann sowohl über als auch unter Wasser schwimmen und verfügt über eine gute Flugfähigkeit, wodurch sie zu den mobilen Pionierarten zählt (Marshall & Heas 1988, Welsch 2003).
Die Tiere ernähren sich herbivor von Moosen und Algen (Marshall & Haes 1988).
Lebensräume
Die wärmeliebende Arte ist überwiegend in Feuchtgebieten mit Schlamm- und Sandflächen vorzufinden, die einen geringen Bewuchs aufweisen (Fischer et al. 2016). Als Lebensraum geeignet sind auch Kies- oder Sandgruben, Uferbereiche, Baggerseen und Teiche. Auch lehmige Böden werden besiedelt (Welsch 2003).
Bestandssituation
Unter Klaus & Matzke (2011) steht die Westliche Dornschrecke auf der Roten Liste unter Kategorie G (Gefährdung anzunehmen).
Literatur
- Baur, B, A. Coray & P. Thorens 1996: Die Westliche Dornschrecke, Tetrix ceperoi (Bolivar, 1887) – eine für die Schweiz neue Heuschreckenart (Saltatoria: Tetrigidae). – Mitteilungen der Schweizerischen Entomologischen Gesellschaft 69 (3–4): 457–463.
- Fischer, J., D. Steinlechner, A. Zehm, D. Poniatowski, T. Fartmann, A. Beckmann & C. Stettmer 2016: Die Heuschrecken Deutschlands und Nordtirols - Bestimmen - Beobachten – Schützen. – Quelle & Meyer, 368 S.
- Klaus, D. & D. Matzke 2011 ("2010"): Heuschrecken, Fangschrecken, Schaben und Ohrwürmer. Rote Liste und Artenliste Sachsens. – Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, Dresden. 36 S.
- Marshall, J.A. & Haes, E. C. M. 1988: Grasshopper and allied Insects of Great Britain and Ireland. – Colchester, Harley Books. 254 S.
- Welsch, S. 2003: Westliche Dornschrecke Tetrix ceperoi (Bolivar, 1887). S. 173–174. – In: H. Schlumprecht & G. Waeber, Heuschrecken in Bayern. – Eugen Ulmer, Stuttgart.
Autor(-en): Charlotte Kricke, Matthias Nuß. Letzte Änderung am 18.02.2022