Nomenklatur
Aedes (Aedimorphus) vexans (Meigen, 1830) (Dahl et al. 1999; Wilkerson et al. 2021)
Merkmale
Verbreitung
Von Norwegen, Schweden und Finnland südlich bis Nordafrika, östlich über Russland, die Arabische Halbinsel, Irak, Iran und Mittelasien bis China, Japan und Taiwan sowie Indien, Nepal, Südostasien, Neuguinea, Australien, Neuseeland und zahlreiche pazifische Archipele; in der neuen Welt von Alaska bis Honduras; in Afrika südlich der Sahara in West- und Südafrika (WRBU).
Lebensweise
Die Eier überwintern. Unter günstigen Bedingungen entwickelt sich eine Generation vom Ei bis zum Adultstadium in 8–10 Tagen, so dass sich mehrere Generationen während einer Vegetationsperiode entwickeln können. Da Adulte bis zu 113 Tage alt werden, können sich unter optimalen Bedingungen individuenreiche Populationen aufbauen. Die Lebenserwartung der Adulten erhöht auch die Wahrscheinlichkeit der Übertragung von Krankheitserregern. Die Paarung erfolgt während des Flugs in Schwärmen. Die Eiablage erfolgt in den Boden in Gelegen mit 108 bis 182 Eiern. Die Eier überstehen Austrocknung und können drei Jahren überdauern. Die Blutaufnahme der Weibchen beginnt am zweiten Tag nach dem Schlupf aus der Puppe. Die Tiere diskriminieren nicht nach unterschiedlichen Wirten und saugen an jedem verfügbaren Wirt. Auf der Suche nach Wirten entfernen sie sich 8–24 km von ihrem Larvalhabitat. Manchmal unternehmen die Weibchen Migrationsflüge über Distanzen von mehreren hundert Kilometern. Die Adulten werden nachts von künstlichen Lichtquellen angelockt (Wilkerson et al. 2021).
Lebensräume
Besonnte Überschwemmungsflächen wie Wiesen, Weiden, Sümpfe und partiell bewaldete Gebiete. Die durch Überschwemmung entstandenen Habitate zeichnen sich in der Regel durch wenig aquatische Pflanzen und Algen aus (Wilkerson et al. 2021).
Bestandssituation
Die Überschwemmungsmücke gehört gemeinsam mit der Hausmücke (Culex pipiens) zu unseren häufigsten Mückenarten (Werner & Kampen 2019).
Medizinische Bedeutung
Aedes vexans ist ein potenzieller Überträger zahlreicher Viren, wie z. B. West-Nil-Virus (WNV) und Zika-Virus (ZIKV) (Wilkerson et al. 2021) sowie des Fadenwurms Dirofilaria repens, der bei Hunden und Menschen Erkrankungen auslöst (Tappe et al. 2014).
Literatur
- Britz, L. 2010: Stechmückenforschung in Leipzig (Diptera, Culicidae). - Entomologische Nachrichten und Berichte 54 (3-4): 266-268.
- Dahl, C. I., A. Kaiser & N. Becker 1999: Culicidae. S. 51–52. – In: H. Schumann, R. Bährmann & A. Stark, Checkliste der Dipteren Deutschlands. – Studia Dipterologica, Suppl. 2.
- Tappe, D., M. Plauth, T. Bauer, B. Muntau, L. Dießel, E. Tannich & P. Herrmann-Trost 2014: A case of autochthonous human Dirofilaria infection, Germany, March 2014. – Eurosurveillance 19 (17): 2–4.
- Werner, D. & H. Kampen 2019: Stechmücken-Monitoring über das Citizen-Science-Projekt "Mückenatlas". – Natur und Landschaft 94 (3): 125–127.
- Wilkerson, R. C., Y.-M. Linton & D. Strickman 2021: Mosquitoes of the world. – Johns Hopkins University, Baltimore. Band 1: X+599 S., Band 2: S. I–XI, 600–1308.
Links
- Aedes vexans in The Walter Reed Biosystematics Unit (WRBU)
Autor(-en): Matthias Nuß. Letzte Änderung am 01.01.2022