Sciocoris umbrinus (Wolff, 1804)

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Körperlänge: 4,5–6,5 mm.

Kopf: Augen nicht gestielt, kaum aus der Kopfsilhouette hervorstehend, 2.Fühlerglied so lang wie das 3.

Thorax: hellbräunlich mit dunklen Punktgruben auf Halsschild, Schildchen und Halbdecken.

Abdomen: unterseits einfarbig dunkelbraun.

Ähnliche Arten: Sciocoris cursitans mit schwarzer Zeichnung auf der Bauchseite des Hinterleibs. Sciocoris macrocephalus, Sciocoris microphthalmus und Sciocoris homalonotus mit mehr oder weniger deutlich gestielten Augen, diese aus dem Kopfumriss mindestens teilweise herausragend.

 

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Merkmale

Verbreitung

Sciocoris umbrinus kommt in Europa vom nördlichen Mittelmeerraum bis Skandinavien vor. In Deutschland zerstreut nachgewiesen.

Vorkommen in Sachsen

Die meisten Funde der Art stammen aus dem Bereich der Lausitzer Heide- und Teichlandschaft sowie aus der Muskauer Heide. Historische Funde aus dem Südraum Leipzig betreffen heute in der Tagebaufolgelandschaft liegende Fundpunkte und dürften damit erloschen sein.

Lebensweise

Die Art lebt weite Teile des Jahres versteckt in der Bodenstreu und wird kaum oberirdisch gefunden. Einzelfunde sowohl von jungen Erwachsen als auch Larven aus Kiefernwäldern mit Wachtelweizenbeständen (Melampyrum pratense) aus der Krautschicht sind eher die Ausnahme.

Lebensräume

Die klar zuordenbaren Funde deuten auf heideartige Lebensräume und lichte Kiefernwälder als Fundorte hin.

Bestandssituation

Die Art ist in Sachsen selten nachgewiesen. Über die Gefährdungslage lässt sich derzeit keine gesicherte Aussage treffen.

Literatur

  • Arnold, K. 2009: Aktuelle Heteropteren–Funde nach 1980 aus dem Freistaat Sachsen (Insecta: Heteroptera) – 5. Beitrag – Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 4–115.
  • Arnold, K. 2009: Checkliste der Heteropteren des Freistaates Sachsen – Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 116–145.
  • Cohrs, C. & C. Kleindienst 1934: Hemiptera–Heteroptera (Wanzen) Zentralsachsens – Berichte der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft zu Chemnitz Chemnitz 24: 143–182.
  • Derjanschi, V. & J. Péricart 2005: Hémiptères Pentatomoidea euro–méditerranéens. Volume 1 – Faune de France 90: 1–494.
  • Jordan, K. H. C. 1940: Die Heteropterenfauna der Oberlausitz und Ostsachsens – Isis Budissina Bautzen 14: 96–156.
  • Jordan, K. H. C. 1963: Die Heteropterenfauna Sachsens – Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1: 1–68.
  • Lange, C. 1898: Ergebnisse entomologischer Beobachtungen aus der Umgebung Annabergs – Bericht Annaberg–Buchholzer Verein für Naturkunde 10.
  • Michalk, O. 1938: Die Wanzen (Hemiptera heteroptera) der Leipziger Tieflandsbucht und der angrenzenden Gebiete, zugleich eine kritische Zusammenstellung aller deutschen Arten – Sitzungsberichte der Naturforschenden Gesellschaft zu Leipzig 63/64: 15–18.
  • Wachmann, E. , A. Melber , J. Deckert 2008: Wanzen Band 4. Pentatomomorpha II. Cydnidae, Thyreocoridae, Plataspidae, Acanthosomatidae, Scutelleridae, Pentatomidae.. – Die Tierwelt Deutschlands 81.
  • Wagner, E. 1966: Wanzen oder Heteropteren, I. Pentatomorpha. In: Dahl, F., Dahl, M. & F. Peus (Hrsg.): Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile – Gustav Fischer Verlag Jena 54.
Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 31.03.2025

Sciocoris umbrinus. Pottenstein, Ortsteil Haselbrunn, Waldrand 450m nördlich des Ortes (Deutschland, Bayern, Landkreis Bayreuth) im August 2014
(© Michael Münch)


Sciocoris umbrinus (Schwarzkollm, 5. Juli 2018)
(© Andreas Ihl)
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