Sciocoris microphthalmus Flor, 1860

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Körperlänge: 4,5–6,5 mm.

Kopf: Augen gestielt, Augenstiel kürzer als dick, Auge zum Teil in den Kopfrand versenkt.

Thorax: bräunlich mit dunklen Punktgruben auf Halsschild, Schildchen und Halbdecken, Halsschild auch vorn leicht gewölbt.

Abdomen: ober- wie unterseits bräunlich, rundlich, hinten nur wenig breiter als die Halsschildbreite.

Ähnliche Arten: Sciocoris cursitans mit schwarzer Zeichnung auf der Bauchseite des Hinterleibs. Sciocoris umbrinus mit ungestielten Augen. Sciocoris macrocephalus mit deutlich gestielten Augen, aus dem Kopfumriss komplett herausragend. Der größere, etwas dunkler gefärbte Sciocoris homalonotus mit im Vorderteil ungewölbtem Halsschild.

 

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Merkmale

Verbreitung

Sciocoris microphthalmus zeigt eine holarktische Verbreitung. Vom nördlichen Mittelmeerraum bis Skandinavien und nach Osten über Innerasien, Sibirien bis Nordchina und auch in Nordamerika vorkommend. In Deutschland aktuell nur noch in Süddeutschland und Thüringen vorkommend.

Vorkommen in Sachsen

Die Art wurde in den 20er und 30er Jahren einige wenige Male in der Oberlausitz nachgewiesen. Die Funde beschränken sich auf die trocken-warmen Hügel der Gefildezone. Aktuelle Beifangfunde der Oberlausitzer Coleopterologen sind nicht bekannt und auch gezielte Nachsuche nach dieser schwer nachweisbaren Art war bisher nicht erfolgreich.

Lebensweise

In Süd- und Südwestdeutschland besiedelt die Art magere artenreiche Rasengesellschaften bis hin zu Trockenrasen und trocken warmen Saumbiotopen. Hierbei lebt die Art den überwiegenden Teil des Jahres versteckt im Bodenbereich. Im Frühsommer werden einzelne Tiere in oberen Straten der besiedelten Wiesen- und Saumbiotope angetroffen.

Lebensräume

In Süd- und Westdeutschland besiedelt die Art magere Rasengesellschaften bis hin zu Trockenrasen und trocken warmen Saumbiotopen. Ähnliche Biotopstrukturen sind auch an den historischen Fundorten anzunehmen - im Laufe der Jahre jedoch oft durch Intensivierung oder Auflassung der Bewirtschaftung in erheblichem Maße verloren gegangen.

Bestandssituation

Die Art ist in Sachsen aktuell nicht nachgewiesen und muss als verschollen gelten.

Literatur

  • Arnold, K. 2009: Checkliste der Heteropteren des Freistaates Sachsen – Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 116–145.
  • Derjanschi, V. & J. Péricart 2005: Hémiptères Pentatomoidea euro–méditerranéens. Volume 1 – Faune de France 90: 1–494.
  • Jordan, K. H. C. 1940: Die Heteropterenfauna der Oberlausitz und Ostsachsens – Isis Budissina Bautzen 14: 96–156.
  • Jordan, K. H. C. 1963: Die Heteropterenfauna Sachsens – Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1: 1–68.
  • Wachmann, E. , A. Melber , J. Deckert 2008: Wanzen Band 4. Pentatomomorpha II. Cydnidae, Thyreocoridae, Plataspidae, Acanthosomatidae, Scutelleridae, Pentatomidae.. – Die Tierwelt Deutschlands 81.
  • Wachmann, E. , A. Melber & J. Deckert 2012: Wanzen Band 5. Supplementband. Dipsocoromorpha, Nepomorpha, Gerromorpha, Leptopodomorpha, Cimicomorpha und Pentatomomorpha. – Die Tierwelt Deutschlands 82.
  • Wagner, E. 1966: Wanzen oder Heteropteren, I. Pentatomorpha. In: Dahl, F., Dahl, M. & F. Peus (Hrsg.): Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile – Gustav Fischer Verlag Jena 54.
Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 04.04.2025

Sciocoris microphthalmus, Kirchzarten, Ortsteil Dietenbach, Waldrand nördlich Ruhbauernhof (Deutschland, Baden-Württemberg, Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald), 22.05.2012
(© Michael Münch)


Sciocoris microphthalmus, Kirchzarten, Ortsteil Dietenbach, Waldrand nördlich Ruhbauernhof (Deutschland, Baden-Württemberg, Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald), 22.05.2012
(© Michael Münch)
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