Frühlingsbaumwanze (Peribalus strictus (Fabricius, 1803))

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Körperlänge: 8,5–10,5 mm.

Kopf: fünfeckige Form, nach vorn zum Rüsselansetz stumpfinklig zulaufend; Fühler orangerot, die Glieder 4 und 5 vorn breit schwarz.

Thorax: hellbraun, mit hellen vorderen Außenkanten.

Abdomen: einfarbig hellbräunlich mit dunklen Punktgruben, Außenrand mit abwechselnden gelblichen und dunklen Abschnitten.

Ähnliche Arten: Holcostethus sphacelatus eher violettbräunlich gefärbt, mit eingesenktem Stirnkeil und geradem vorderen Kopfabschluss, 3. und 4. Fühlerglied vorn und hinten weiß geringelt. Die Beerenwanze (Dolycoris baccarum) hat ebenfalls eher rotviolette Flügeldecken und komplett schwarz-weiß geringelte Fühler. Rubiconia intermedia mit komplett schwarzen Fühlern, braune Überwinterungsformen der Grünen Stinkwanze (Palomena prasina) mit komplett orange-roten Fühlern ohne schwarze Ringe.

 

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

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Syn.: Peribalus strictus vernalis
Peribalus vernalis
Holcostethus strictus vernalis

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Merkmale

Wichtigstes Merkmal der größtenteils gleichfarbig braunen Baumwanzenart ist die markante Fühlerfärbung: das letzte und vorletzte der orangen Fühlerglieder besitzt einen breiten scharzen Ring am vorderen Ende. Der Kopf läuft nach vorn zugespitzt aus, wobei der Rüsselansatz nicht vertieft sitzt. Der Halsschild ist an den vorderen Außenkanten hell gerandet. Der Kopf, Halsschild, Schildchen und Flügeldecken sind einfarbig matt glänzend bräunlich mit dunklen Punktgruben. Der häutige Teil der Flügeldecken ist hellbäunlich gefärbt. Der Aussenrand des Hinterleibs zeigt abwechselnde helle und dunkte Abschnitte.

Verbreitung

Die Frühlingsbaumwanze ist von Europa ber Inner- bis Ostasien verbreitet. Wobei die Art nach Norden seltener wird und im Norden der britischen Inseln und im Norden Skandinaviens fehlt.

Vorkommen in Sachsen

Die Art ist in Sachsen weit verbreitet und kommt bis in die Kammlagen des Erzgebirges vor.

Lebensweise

Wie bei den meisten Baumwanzen überwintern erwachsene Tiere und paaren sich im Frühjahr. Die Tiere sitzen dann gut sichtbar in Staudensäumen und an besonnten Waldrändern, was zur Namensgebung beigetragen haben dürfte. Während die vorjährige Generation noch bis Juli angetroffen werden kann, werden die Tiere der folgenden Generation im August erwachsen. Eine direkte Bildung an einzelne Pflanzenarten ist nicht gegeben - die Art scheint polyphag zu sein.

Lebensräume

Peribalus strictus lebt sowohl in krautiger Vegetation als auch an Gebüschen und Waldrändern. Die Art wird im Frühjahr oft an Waldrändern auf den anschließenden Hochstaudensäumen beobachtet (früherer wissenschaftlicher Name "vernalis"!).

Bestandssituation

Die Art in in Sachsen häufig und ungefärdet.

Literatur

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  • Arnold, Kurt (2003): Aktuelle Heteropteren-Funde nach 1980 aus dem Freistaat Sachsen (Insecta: Hemiptera) - 1. Beitrag - Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 24: 3-17
  • Arnold, Kurt (2005): Aktuelle Heteropteren-Funde nach 1980 aus dem Freistaat Sachsen (Insecta: Hemiptera) - 2. Beitrag - Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 25: 79-89
  • Arnold, Kurt (2008): Aktuelle Heteropteren-Funde nach 1980 aus dem Freistaat Sachsen (Insecta: Hemiptera) - 4. Beitrag - Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 26: 149-159
  • Arnold, Kurt (2009): Aktuelle Heteropteren-Funde nach 1980 aus dem Freistaat Sachsen (Insecta: Heteroptera) - 5. Beitrag - Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 4-115
  • Arnold, Kurt (2009): Checkliste der Heteropteren des Freistaates Sachsen - Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 116-145
  • Brändle, Martin & Rieger, Christian (1999): Die Wanzenfauna von Kiefernstandorten (Pinus sylvestris L.) in Mitteleuropa (Insecta: Hemiptera: Heteroptera) - Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 21: 239-258
  • Büttner, Gerhard (1977): Beitrag zur Heteropterenfauna Westsachsens - Informationsmaterial für Entomologen des Bezirkes Karl-Marx-Stadt 2: 7
  • Büttner, Kurt & Wetzel, Curt (1964): Die Heteropterenfauna Westsachsens - Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1 (2): 69-100
  • Cohrs, Christoph & Kleindienst, Clemens (1934): Hemiptera-Heteroptera (Wanzen) Zentralsachsens - Berichte der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft zu Chemnitz Chemnitz 24: 143-182
  • Engelmann, Hans-Dieter (2008): Artenliste der Wanzen der Niederspreeexkursion - Heteropteron Köln 28: 7-8
  • Jordan, K. H. C. (1940): Die Heteropterenfauna der Oberlausitz und Ostsachsens - Isis Budissina Bautzen 14: 96-156
  • Jordan, K. H. C. (1953): Neue Funde und Beobachtungen zur Heteropterenfauna der Oberlausitz und Ostsachsens. - Natura lusatica 1: 2-17
  • Jordan, K. H. C. (1963): Die Heteropterenfauna Sachsens - Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1: 1-68
  • Michalk, Otto (1938): Die Wanzen (Hemiptera heteroptera) der Leipziger Tieflandsbucht und der angrenzenden Gebiete, zugleich eine kritische Zusammenstellung aller deutschen Arten - Sitzungsberichte der Naturforschenden Gesellschaft zu Leipzig 63/64: 15-18
  • Müller, Hildegard (1955): Faunistisch-ökologische Untersuchungen auf den Bienitzwiesen bei Leipzig unter besonderer Berücksichtigung der Heuschrecken - Wissenschaftliche Zeitschrift der Karl-Marx-Universität Leipzig 4 (1/2)
  • Schuhmacher, Friedrich (1919): Verzeichnis der bei Schandau in der Sächsischen Schweiz beobachteten Hemipteren - Entomologische Mitteilungen 8: 150 – 156
  • Wachmann, Ekkehard & Melber, Albert & Deckert, Jürgen (2008): Wanzen Band 4. Pentatomomorpha II. Cydnidae, Thyreocoridae, Plataspidae, Acanthosomatidae, Scutelleridae, Pentatomidae.. - Die Tierwelt Deutschlands 81
  • Wagner, Eduard (1966): Wanzen oder Heteropteren, I. Pentatomorpha. In: Dahl, F., Dahl, M. & F. Peus (Hrsg.): Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile - Gustav Fischer Verlag Jena 54
Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 09.02.2025

Arnsdorf, September 2024
(© Peter Diehl)


Steinbruchsberg bei Leulitz, Juli 2023
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Plauen / Vogtland, 05.06.2021
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Pöhla, Luchsbachtal, 14. Mai 2023
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Arnsdorf, Ende Mai 2021
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Chemnitz-Hilbersdorf, 27.05.2020
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