Die Heidelbeerwanze ist eine markante und damit leicht kenntliche Art. Sie betreibt eine interessante Brutpflege und gilt unter Heidelbeersammlern als schädlich, wobei Ihre Schädlichkeit sicher überbewertet wird.
Merkmale
Markant sind die beiden spornartig ausgezogenen schwarz gefärbten Ecken des Halsschildes, welche die überwiegend in Brauntönen gefärbte Art recht unverwechselbar machen. Wie alle Vertreter der Bauchkielwanzen (Acanthosomatidae) verfügt die Heidelbeerwanze über einen auffälligen Kiel in Längsrichtung an der Unterseite des Körpers. Die Art ist mit 6-9mm Körperlänge etwas kleiner als die verwandten Arten.
Verbreitung
Die Art ist eurosibirisch verbreitet. In südlichen Teilen des bis China und Japan reichenden Areals werden eher mittlere beziehungsweise höhere Lagen besiedelt.
Vorkommen in Sachsen
Die Art ist eine Charakterart von heidelbeerreichen Kiefernwäldern des Flachlandes - insbesondere in den Heidegebieten. Innerhalb der Gebirge fehlen konkrete Fundnachweise - mit Ausnahme der Sandsteinterassen in der sächsischen Schweiz, wo die Art ebenfalls häufig zu sein scheint.
Lebensweise
Die Heidelbeerwanze lebt wie ihr Name schon nahelegt an vorwiegend an Heidelbeere, wo Sie Früchte und andere Pflanzenteile besaugt. Es werden aber auch Preiselbeere (Vaccinum vitis-idaea) und gelegentlich andere beerentragende Straucharten augfgesucht. Nach der Überwinterung in Laub- oder Nadelstreu erfolgt die Paarung im Mai/Juni mit anschließender Ablage der Gelege auf der Wirtspflanze. Es wird eine Brutpflege betrieben, wie diese auch von ihrer Schwesterart der Brutwanze (Elasmucha grisea) bekannt ist. Im Hochsommer (Ende Juli/August) entwickeln sich aus den Larven die Imaginees. Mit den bei Störung (Berühren, Bedrängen) versprühten unangenehm riechenden Wehrsekreten kann die Heidelbeerwanze die Früchte ungenießbar machen und ist daher bei Beerensammlern als Schädling verschrien. Bei nicht zu vehementen Störungen lässt sich das Tier aber eher fallen und nutzt die Schutzfunktion der Stinkdrüsen nicht.
Lebensräume
Bewohnt werden heidelbeerreiche Kiefern- und Laubwälder, wo die Art in der Strauchschicht lebt.
Bestandssituation
Die Art ist ungefährdet und im sächsischen Flachland mäßig häufig.
Literatur
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Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 03.07.2012