Fleckige Brutwanze (Elasmucha grisea (Linnaeus, 1758))

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Diagnose

Körperlänge: 6,0–9,0mm.

Kopf: wie die gesamte Körperoberseite auf graugelb oder bräunlichen Untergrund kräftig schwarz punktiert.

Thorax: Seitenränder des Halsschildes am vorderen Ende ungezähnt oder mit sehr kleinem stumpfen Höcker.

Abdomen: unterseits mit feinen hellen Punktgruben auf weiten Teilen des Bauches oder Punktierung ganz fehlend.

Ähnliche Art: Elasmucha fieberi mit groben dunklen Punktgruben auf der Bauchseite und deutlichen Zähnchen an den Vorderecken des Halsschildes.

 

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Verbreitung

Elasmucha grisea kommt in ganz Europa vor, wobei die Verbreitung im Mittelmeerraum lückig ist. Die weitere Verbreitung erstreckt sich über Kleinasien bis nach Sibirien.

Vorkommen in Sachsen

Die Fleckige Brutwanze ist in Sachsen weit verbreitet und häufig bis sehr häufig anzutreffen.

Lebensweise

Die Art lebt wie Ihre Schwesterart Elasmucha fieberi gern auf fruchtenden Birken (Betula spec.) und Schwarzerle (Alnus glutinosa), wo erwachsene Tiere und Larven die unreifen Fruchtstände besaugen. Die Arten der Gattung Elasmucha zeigen eine ausgesprochene Brutpflege: Die Weibchen legen nur ein Gelege mit bis zu 40 Eiern und bewachen Gelege und die schlüfenden Junglarven bis zur zweiten Häutung. Oft bleiben die Weibchen auch darüber hinaus in der Nähe der Larvengemeinschaft. Die Larven bleiben oft auch in den höheren Larvenstadien beisammen. Die Eiablage erfolgt fast immer auf der Blattunterseite. Dort halten sich auch die Larven auf. Die Art berwintert als erwachsenes Tier in der Streu unter den Wirtsbäumen. Die Eiablage erfolgt nach dem Austrieb der Wirtsbäume im Mai / Juni. Larven sind bis in den Spätsommer zu finden.

Lebensräume

Elasmucha grisea ist in allen Biotopen mit Ihren Wirtsbäumen zu finden.Dies können sowohl trockere Lebensräume sein (Hängebirke) oder auch feuchtere Biotope (bachbegleitende Erlenbestände, Moorbirkenstandorte).

Bestandssituation

Die Art ist in Sachsen sehr häufig und ungefährdet.

Literatur

  • Arndt, Erik & Bernhard, Detlef & Jesche, Claudia & Kupillas, Sven (2007): Species diversity and tree association of Heteroptera (Insecta) in the canopy of a Quercus-Fraxinus-Tilia floodplain forest. In: Unterseher, M., Morawetz, W., Klotz, S. and Arndt, E
  • Arnold, Kurt (2009): Checkliste der Heteropteren des Freistaates Sachsen - Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 116-145
  • Brändle, Martin & Rieger, Christian (1999): Die Wanzenfauna von Kiefernstandorten (Pinus sylvestris L.) in Mitteleuropa (Insecta: Hemiptera: Heteroptera) - Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 21: 239-258
  • Engelmann, Hans-Dieter (2008): Artenliste der Wanzen der Niederspreeexkursion - Heteropteron Köln 28: 7-8
  • Jordan, K. H. C. (1940): Die Heteropterenfauna der Oberlausitz und Ostsachsens - Isis Budissina Bautzen 14: 96-156
  • Jordan, K. H. C. (1963): Die Heteropterenfauna Sachsens - Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1: 1-68
  • Michalk, Otto (1938): Die Wanzen (Hemiptera heteroptera) der Leipziger Tieflandsbucht und der angrenzenden Gebiete, zugleich eine kritische Zusammenstellung aller deutschen Arten - Sitzungsberichte der Naturforschenden Gesellschaft zu Leipzig 63/64: 15-18
  • Müller, Hildegard (1955): Faunistisch-ökologische Untersuchungen auf den Bienitzwiesen bei Leipzig unter besonderer Berücksichtigung der Heuschrecken - Wissenschaftliche Zeitschrift der Karl-Marx-Universität Leipzig 4 (1/2)
  • Schuhmacher, Friedrich (1919): Verzeichnis der bei Schandau in der Sächsischen Schweiz beobachteten Hemipteren - Entomologische Mitteilungen 8: 150 – 156
  • Vogel, Jürgen (1998): Wanzen (Heteroptera) in: Das Dubringer Moor - StUFA Bautzen und Naturforsch.Ges. der Oberlausitz: 59-60
  • Wachmann, Ekkehard & Melber, Albert & Deckert, Jürgen (2008): Wanzen Band 4. Pentatomomorpha II. Cydnidae, Thyreocoridae, Plataspidae, Acanthosomatidae, Scutelleridae, Pentatomidae.. - Die Tierwelt Deutschlands 81
  • Wagner, Eduard (1966): Wanzen oder Heteropteren, I. Pentatomorpha. In: Dahl, F., Dahl, M. & F. Peus (Hrsg.): Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile - Gustav Fischer Verlag Jena 54
Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 26.11.2022

Rothenburg/O.L., 26.07.2020
(© Benjamin Franke)



(© Michael Münch)


Elasmucha grisea in der Gemarkung Hohenprießnitz, Juni 2017
(© Michael Happ)


Fleckige Brutwanze (Elasmucha grisea (Linnaeus, 1758)) bei Commerau, 17.07.2020
(© Katrin Ritter)


Nymphen der Fleckigen Brutwanze, Blumberger Mühle bei Angermünde, 15.09.2021
(© Bernd Garbe)


Fleckige Brutwanze (Elasmucha grisea). Die Zähnchen an den vorderen Ecken des Halsschildes sind im Gegensatz zu Elasmucha fieberi kaum ausgeprägt. Gemarkung Hohenprießnitz, Rieselgraben am Fichtbusch, Juli 2014
(© Michael Happ)
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