Zypressen-Bodenwanze (Orsillus depressus (Mulsant & Rey, 1852))

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Körperlänge: 6,7–8,2 mm.

Kopf: spitz dreieckig, länger als breit, bräunlich.

Thorax: Halsschild und Flügeldecken braun mit dunkleren Punktgruben. Halsschild mit schwarzer Mittellinie. Vorderschenkel mit 5 bis 6 Zähnchen, davon 1 bis 2 größere.

Abdomen: nach hinten leicht verbreitert, Seitenabschnitte der Hinterleibssegmente (Connexiva) oberseits mit hellem und dunklem Bereich .

Ähnliche Arten: Belonochilus numenius mit nur einem Dorn innen am Vorderschenkel. Im Mittelmeerraum zwei weitere Arten der Gattung, ohne die schwarze Halsschildmittellinie beziehungsweise mit einem das Körperende erreichenden Rüssel.

 

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Merkmale

Verbreitung

Orsillus depressus war ursprünglich im Mittelmeerraum beheimatet und hat sich seit den 1980er Jahren sowohl von Westen, als auch östlich der Alpen in Richtung Mitteleuropa ausgebreitet.

Vorkommen in Sachsen

Die Art ist im Siedlungsraum zerstreut verbreitet.

Lebensweise

Orsillus depressus ist an Zypressengewächse (Cupressaceae) gebunden, wo de Art Beeren beziehungsweise Samen und Samenanlagen in den Zapfen mittels ihres langen Rüssels besaugt. Im ursprünglichen Areal waren dies Wacholder-Arten (Juniperus spec.) und Zypressen (Cupressus). Bei der Ausbreitung nach Norden hat ein Wirtspflanzenwechsel hin auf andere angepflanzte Zypressengewächse stattgefunden, so dass die Art meistens auf Lebensbäumen (Thuja spec.) oder Scheinzypressen (Chamaecyparis spec.) angetroffen wird. Die Art überwintert als erwachsenes Tier und paar sich im späten Frühjahr. Larven sind den Sommer über auf den fruchtenden Wirtspflanzen anzutreffen. Die ersten erwachsenen Tiere der neuen Generation erscheinen im Hochsommer.

Lebensräume

Orsillus depressus lebt im Siedlungsraum auf stark besonnten angepflanzten Zypressengewächsen, vor allem an Lebensbäumen (Thuja spec.), Scheinzypressen (Chamaecyparis spec.) und Wacholder-Arten (Juniperus spec.).

Bestandssituation

Die Art ist in Sachsen zerstreut im Siedlungsgebiet an Zierpflanzen verbreitet.

Literatur

  • Arnold, K. 2009: Aktuelle Heteropteren–Funde nach 1980 aus dem Freistaat Sachsen (Insecta: Heteroptera) – 5. Beitrag – Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 4–115.
  • Arnold, K. 2009: Checkliste der Heteropteren des Freistaates Sachsen – Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 116–145.
  • Dietze, R., M. Münch & D. Vogel 2006: Bemerkenswerte Funde von Wanzen in Sachsen – Sächsische Entomologische Zeitung Leipzig 1: 2–32.
  • Niedringhaus, R. & M. Stöckmann & E. Wachmann 2020: Die Wanzen Deutschlands – Bestimmungsschlüssel für alle Familien und Gattungen – WaBV, Scheeßel.
  • Péricart, J. 1999: Hémiptères Lygaeidae euro–méditerranéens. Vol. 1 – Faune de France 84A: 1–468.
  • Wachmann, E. , A. Melber & J. Deckert 2007: Wanzen Band 3. Pentatomomorpha I. Aradidae, Lygaeidae, Piesmatidae, Berytidae, Pyrrhocoridae, Alydidae, Coreidae, Rhopalidae, Stenocephalidae. – Die Tierwelt Deutschlands 78.
  • Werner, D. J. 2007: Verbreitung, Wirtspflanzenwechsel und Naturschutzaspekte bei Wanzen (Heteroptera) an Zypressengewächsen (Cupressaceae) in Deutschland – Insecta Berlin 10: 59–60.
Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 30.03.2025

Orsillus depressus auf Wacholder (Juniperus communis). Aichtal (Deutschland, Baden-Württemberg, Landkreis Esslingen). September 2010.
(© Michael Münch)


Glashütte, 26.04.2020
(© Stefan Höhnel)


Bienitz, September 2016
(© Maik Hausotte)
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