Loricula pselaphiformis Curtis, 1833

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Körperlänge: Männchen: 2,0–2,5 mm. Weibchen: 1,5–1,8 mm.

Kopf: schwarz, Rüssel überragt die Vorderhüften deutlich.

Thorax: Tarsen zweigliedrig. Männchen: Außenrand des verhärteten teils der Flügeldecken (Embolium) hinten stark verbreitert. Weibchen: Flügeldecken bedecken mehr als das halbe Abdomen.

Abdomen: Männchen: schwarz, länglich-oval Weibchen: stark verbreitert, verkehr eiförmig oval, so breit wie lang, schwarz.

Ähnliche Arten: Loricula coleoptrata und Loricula exilis mit kurzem nicht über die Vorderhüften hinaus reichendem Rüssel. Männchen von Loricula elegantula und Loricula bipunctata mit gleichmäßig breitem Außenrand des verhärteten Teils der Flügeldecken. Weibchen von Loricula elegantula extrem kurzflügelig. Weibchen von Loricula bipunctata mit rotbraunem Körper. Hinterleib nach Ende der Flügeldecken plötzlich stark verbreitert. Vertreter der Anthocoridae mit dreigliedrigen Tarsen.

 


Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Merkmale

Verbreitung

Loricula pselaphiformis kommt in fast ganz Europa, im Nahen Osten und Kaukasusgebiet vor. In den Mittelmeerländern ist ihre Verbreitung auf die nördlichen Bereiche begrenzt.

Vorkommen in Sachsen

Es existieren ausschließlich Nachweise aus Südwestsachsen - zum einen aus dem Grünen Band und aus Höhenlagen des Westlichen und Mittleren Erzgebirges. Die Art ist sicher aufgrund ihrer Kleinheit und versteckten Lebensweise unterkartiert.

Lebensweise

Loricula pselaphiformis lebt in Flechtenrasen auf Gehölzen und stellt dort kleinen Arthropoden und deren Larven und Eiern nach. Während die flugfähigen Männchen nur für eine begrenzte Zeit im Jahr auffindbar sind, in unseren Breiten meist von Juni bis Juli, sind die flugunfähigen Weibchen bis in den Herbst hinein nachweisbar. Die Art Überwintert im Eistadium und Larven sind vom Frühjahr bis in den Sommer hinein anzutreffen.

Lebensräume

Die Art lebt an flechtenbewachsen Bäumen und Sträuchern, wobei in klimatisch günstigeren Lagen Laubbäume und Schlehengebüsche angenommen werden. In den montanen Lagen wird die Art an flechtenbewachsenen Nadelbäumen, in der Regel an Fichten nachgewiesen. Sie lebt hierbei sowohl auf der Borke, als auch an flechtenbewachsenen Zweigen.

Bestandssituation

Die Art ist in Sachsen sehr selten. Eine Gefährdung ist anzunehmen.

Literatur

  • Arnold, K. 1976: Der erste sichere Nachweis von Loricula pselaphiformis C.IS, 1833, für die Fauna Sachsens (Heteroptera, Microphysidae DOUGLAS & SCOTT, 1865) 2. Beitrag zur Heteropteren – Fauna von Sachsen. – Entomologische Berichte Berlin: 101 – 10.
  • Arnold, K. 1977: Bemerkenswerte Wanzenfunde aus dem Oberen Westerzgebirge (Hem., Heteroptera). II. Teil 6. Beitrag zur Heteropteren–Fauna des Erzgebirges. – Entomologische Berichte Berlin: 119 – 123.
  • Arnold, K. 2009: Checkliste der Heteropteren des Freistaates Sachsen – Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 116–145.
  • Jordan, K. H. C. 1963: Die Heteropterenfauna Sachsens – Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1: 1–68.
  • Schuhmacher, F. 1919: Verzeichnis der bei Schandau in der Sächsischen Schweiz beobachteten Hemipteren – Entomologische Mitteilungen 8: 150 – 156.
  • Wachmann, E. , A. Melber & J. Deckert 2004: Wanzen Band 2. Cimicomorpha. Microphysidae (Flechtenwanzen) Miridae (Weichwanzen). – Die Tierwelt Deutschlands 75.
  • Wagner, E. 1967: Wanzen oder Heteropteren, II. Cimicomorpha. In: Dahl, F., Dahl, M. & F. Peus (Hrsg.): Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile – Gustav Fischer Verlag Jena 55.
Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 04.04.2025

Weibchen von Loricula pselaphiformis, Reitzenhain, Straße nach Kühnhaide am Poetenweg (Deutschland, Sachsen, Erzgebirgskreis), 23.07.2009
(© Michael Münch)


Weibchen von Loricula pselaphiformis, Reitzenhain, Straße nach Kühnhaide am Poetenweg (Deutschland, Sachsen, Erzgebirgskreis), 23.07.2009
(© Michael Münch)
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