Körperlänge: Männchen: 2,1–2,5 mm. Weibchen: 1,6–1,8 mm.
Kopf: Rüssel überragt die Vorderhüften deutlich. Männchen: schwarz. Weibchen: rotbraun.
Thorax: Tarsen zweigliedrig. Männchen: Außenrand des verhärteten teils der Flügeldecken (Embolium) hinten nicht verbreitert. Weibchen: Flügeldecken orange-bräunlich mit je einem dunkleren Fleck ("bipunctata"), bedecken mehr als das halbe Abdomen.
Abdomen: Männchen: schwarz, länglich-oval Weibchen: rotbraun, hinten stark verbreitert, so breit wie lang.
Ähnliche Arten:
Loricula coleoptrata und
Loricula exilis mit kurzem nicht über die Vorderhüften hinaus reichendem Rüssel. Männchen von
Loricula pselaphiformis mit nach hinten stark verbreitertem Außenrand des verhärteten Teils der Flügeldecken. Männchen von
Loricula elegantula mit einem 3. Fühlglied länger als die Kopfbreite. Weibchen von
AS_Loreiculapselaphiformis dunkelbraunen Fühlern. Weibchen von
Loricula elegantula extrem kurzflügelig.
Hinterleib nach Ende der Flügeldecken plötzlich stark verbreitert. Vertreter der
Anthocoridae mit dreigliedrigen Tarsen.
Merkmale
Verbreitung
Loricula bipunctata ist innerhalb Europas von Frankreich bis zur nördlichen Schwarzmeerregion und nach Kleinasien verbreitet. Sie wurde in Nordamerika eingeschleppt.
Vorkommen in Sachsen
Die Art wurde nur in einem Jahr am Erzgebirgsnordrand in einer Streuobstwiese in mehreren weiblichen Exemplaren nachgewiesen. Nachsuche in den Folgejahren und der näheren Umgebung des Fundortes blieb bisher erfolglos.
Lebensweise
Loricula bipunctata überwintert im Eistadium und Larven sind vom Frühjahr bis in den Sommer hinein anzutreffen. Sie lebt in Flechtenrasen auf Laubgehölzen und stellt dort kleinen Arthropoden sowie deren Larven und Eiern nach. Während die flugfähigen Männchen nur für eine kurze Zeit im Jahr aufzufinden sind, werden die flugunfähigen Weibchen deutlich länger nachgewiesen.
Lebensräume
Die Art lebt an flechtenbewachsen Bäumen und Sträuchern. Es soll eine Präferenz für Gehölze in Gewässernähe geben (Weiden, Pappeln), aber auch aus Streuobstwiesen und von Laubwaldsäumen und Gebüschen existieren Nachweise.
Bestandssituation
Die Art ist in Sachsen extrem selten und damit potentiellen Gefährdungen für ein plötzliches Aussterben ausgesetzt.
Literatur
- Wachmann, E. , A. Melber & J. Deckert 2004: Wanzen Band 2. Cimicomorpha. Microphysidae (Flechtenwanzen) Miridae (Weichwanzen). – Die Tierwelt Deutschlands 75.
- Wachmann, E. , A. Melber & J. Deckert 2012: Wanzen Band 5. Supplementband. Dipsocoromorpha, Nepomorpha, Gerromorpha, Leptopodomorpha, Cimicomorpha und Pentatomomorpha. – Die Tierwelt Deutschlands 82.
- Wagner, E. 1967: Wanzen oder Heteropteren, II. Cimicomorpha. In: Dahl, F., Dahl, M. & F. Peus (Hrsg.): Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile – Gustav Fischer Verlag Jena 55.
Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 04.04.2025