Körperlänge: 1,9–3,0 mm.
Kopf: Wangenplatten nach vorn offen. Kopf schwarz, 3. Fühlerglied am Grunde nicht verdickt.
Thorax: Halsschild mit 3 Kielen , Vorderecken des Halsschildes abgerundet, nicht winkelig vorstehend. Schlussfeld der Halbdecken (inneres Feld neben der Naht) mit 2 Maschenreihen, Mittelfeld beim Männchen mit 3, beim Weibchen mit 3-4 Maschenreihen. In der Regel brachypter mit aneinanderstoßenden Halbdecken, seltener makropter.
Abdomen: schwarz, breit-oval.
Ähnliche Arten:
Acalypta musci und Acalypta brunnea mit nur einem Kiel auf dem Halsschild.
Acalypta parvula und
Acalypta gracilis mit an der Basis zwiebelförmig verdicktem 3. Fühlerglied.
Acalypta platycheila und
Acalypta carinata mit vorn abgerundeten, nicht winklig vorstehenden Halsschildecken.
Acalypta nigrina mit mehr Maschenreihen auf Mittel- und Schlussfeld der Flügeldecken.
Merkmale
Verbreitung
Das Areal erstreckt sich von Skandinavien bis in den nördlichen Mittelmeerraum und nach Osten bis in die Mongolei. Sie fehlt auf den Britischen Inseln. In Deutschland überall verbreitet, aber nicht häufig.
Vorkommen in Sachsen
Acalypta marginata wird hauptsächlich in den Gebirgslagen Sachsens nachgewiesen. Aus der nördlichen Oberlausitz sind derzeit nur alte Funde bekannt.
Lebensweise
Die Ernährung von Acalypta marginata ist nicht abschließend geklärt. Moose als Nahrungspflanzen scheinen, wie bei anderen Acalypta-Arten, eine Rolle zu spielen. Die Art wird aber auch an verschiedenen Kräutern gefunden. Bei Acalypta marginata überwintern ältere Larven, in Norddeutschland auch schon Larven des 3. Stadiums. Die Hauptreproduktionszeit liegt im Frühsommer.
Lebensräume
Während Acalypta marginata in Süddeutschland vorrangig aus trockenen Lebensräumen, wie Kalkmagerrasen und sonnigen Heiden bekannt ist, werden in Sachsen und auch in Norddeutschland auch feuchte Standorte, wie moorige Wiesen und Waldbiotope besiedelt. Moos ist hierbei in der Regel im Lebensraum vorhanden.
Bestandssituation
Die Art ist in Sachsen sehr selten und gefährdet.
Literatur
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- Arnold, K. 2009: Aktuelle Heteropteren–Funde nach 1980 aus dem Freistaat Sachsen (Insecta: Heteroptera) – 5. Beitrag – Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 4–115.
- Arnold, K. 2009: Checkliste der Heteropteren des Freistaates Sachsen – Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 116–145.
- Jordan, K. H. C. 1940: Die Heteropterenfauna der Oberlausitz und Ostsachsens – Isis Budissina Bautzen 14: 96–156.
- Jordan, K. H. C. 1953: Neue Funde und Beobachtungen zur Heteropterenfauna der Oberlausitz und Ostsachsens. – Natura lusatica 1: 2–17.
- Jordan, K. H. C. 1963: Die Heteropterenfauna Sachsens – Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1: 1–68.
- Jordan, K. H. C. 1973: Ergänzungen zur "Heteropterenfauna Sachsens" 1963) (Hemiptera, Heteroptera) – Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 4 17: 151–155.
- Lange, C. 1898: Ergebnisse entomologischer Beobachtungen aus der Umgebung Annabergs – Bericht Annaberg–Buchholzer Verein für Naturkunde 10.
- Péricart, J. 1983: Hémiptères Tingidae euro–méditerranéens – Faune de France 69: 1–618.
- Schuhmacher, F. 1919: Verzeichnis der bei Schandau in der Sächsischen Schweiz beobachteten Hemipteren – Entomologische Mitteilungen 8: 150 – 156.
- Wachmann, E. , A. Melber & J. Deckert 2006: Wanzen Band 1. Dipsocoromorpha, Nepomorpha, Gerromorpha, Leptopodomorpha, Cimicomorpha (Teil 1) – Die Tierwelt Deutschlands 77.
- Wagner, E. 1967: Wanzen oder Heteropteren, II. Cimicomorpha. In: Dahl, F., Dahl, M. & F. Peus (Hrsg.): Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile – Gustav Fischer Verlag Jena 55.
Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 14.04.2025