Acalypta nigrina (Fallen, 1807)

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Körperlänge: 2,1–3,2 mm.

Kopf: Wangenplatten nach vorn offen. Kopf schwarz, 3. Fühlerglied am Grunde nicht verdickt.

Thorax: Halsschild mit 3 Kielen , Vorderecken des Halsschildes abgerundet, nicht winkelig vorstehend. Schlussfeld der Halbdecken (inneres Feld neben der Naht) mit 3 Maschenreihen, Mittelfeld beim Männchen mit 4, beim Weibchen mit 4-5 Maschenreihen. In der Regel brachypter mit aneinanderstoßenden Halbdecken, seltener makropter.

Abdomen: schwarz, breit-oval.

Ähnliche Arten: Acalypta musci und Acalypta brunnea mit nur einem Kiel auf dem Halsschild. Acalypta parvula und Acalypta gracilis mit an der Basis zwiebelförmig verdicktem 3. Fühlerglied. Acalypta platycheila und Acalypta carinata mit vorn abgerundeten, nicht winklig vorstehenden Halsschildecken. Acalypta marginata mit weniger Maschenreihen auf Mittel- und Schlussfeld der Flügeldecken.

 

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Merkmale

Verbreitung

Acalypta nigrina ist in Europa nördlich der Alpen verbreitet. Das Areal reicht nach Norden bis zum 70. Breitengrad und östlich bis nach Sibirien. Das Verbreitungsbild ist dabei boreo-montan beziehungsweise boreo-alpin ausgeprägt. In Deutschland ist die Art so im Norden im Flachland teilweise häufig. In Süddeutschland werden Mittelgebirgslagen und die Alpen besiedelt.

Vorkommen in Sachsen

Entsprechend ihrer Lebensraumpräferenz als Moor- und Heideart ist Acalypta nigrina aus den Gebirgsgegenden und den nordsächsischen Moorgebieten bekannt. Sie ist aufgrund ihrer Kleinheit und schwierigen Nachweisbarkeit unterkartiert.

Lebensweise

Die Ernährung von Acalypta nigrina ist ebenso wie bei Ihrer Schwesterart Acalypta marginata nicht vollständig geklärt. Moose als Nahrungspflanzen scheinen eine Rolle zu spielen. Die Art wird aber auch an verschiedenen Kräutern gefunden. Bei Acalypta nigrina überwintern ältere Larven. Paarungen finden dann im Frühsommer statt.

Lebensräume

Acalypta nigrina lebt in Sachsen am Boden in feuchten Heide- und Moorbiotopen. Dabei wird sie regelmäßig auch unter Heidekraut gefunden.

Bestandssituation

Die Art ist in Sachsen sehr selten und aufgrund der Lebensraumansprüche sicher bedroht.

Literatur

  • Arnold, K. 2009: Checkliste der Heteropteren des Freistaates Sachsen – Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 116–145.
  • Büttner, K. & Wetzel, C. 1964: Die Heteropterenfauna Westsachsens – Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1 2: 69–100.
  • Jordan, K. H. C. 1963: Die Heteropterenfauna Sachsens – Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1: 1–68.
  • Michalk, O. 1938: Die Wanzen (Hemiptera heteroptera) der Leipziger Tieflandsbucht und der angrenzenden Gebiete, zugleich eine kritische Zusammenstellung aller deutschen Arten – Sitzungsberichte der Naturforschenden Gesellschaft zu Leipzig 63/64: 15–18.
  • Péricart, J. 1983: Hémiptères Tingidae euro–méditerranéens – Faune de France 69: 1–618.
  • Schuhmacher, F. 1919: Verzeichnis der bei Schandau in der Sächsischen Schweiz beobachteten Hemipteren – Entomologische Mitteilungen 8: 150 – 156.
  • Wachmann, E. , A. Melber & J. Deckert 2006: Wanzen Band 1. Dipsocoromorpha, Nepomorpha, Gerromorpha, Leptopodomorpha, Cimicomorpha (Teil 1) – Die Tierwelt Deutschlands 77.
  • Wachmann, E. , A. Melber & J. Deckert 2012: Wanzen Band 5. Supplementband. Dipsocoromorpha, Nepomorpha, Gerromorpha, Leptopodomorpha, Cimicomorpha und Pentatomomorpha. – Die Tierwelt Deutschlands 82.
  • Wagner, E. 1967: Wanzen oder Heteropteren, II. Cimicomorpha. In: Dahl, F., Dahl, M. & F. Peus (Hrsg.): Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile – Gustav Fischer Verlag Jena 55.
Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 14.04.2025

Arnsgrün (Adorf/Vogtland), 06.08.2020
(© Andreas Ihl)
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