Diagnose
Körperlänge: 4,5–6,0 mm.
Kopf: Augen nicht gestielt, kaum aus der Kopfsilhouette hervorstehend, 2.Fühlerglied ca. 1,3 mal so lang wie das 3.
Thorax: hellbräunlich mit dunklen Punktgruben auf Halsschild, Schildchen und Halbdecken.
Abdomen: unterseits markante, aber sehr variable schwarze Zeichnung die die Mitte freilässt.
Ähnliche Arten: Sciocoris umbrinus mit einfarbig brauner Bauchseite des Hinterleibs. Sciocoris macrocephalus, Sciocoris microphthalmus und Sciocoris homalonotus mit mehr oder weniger deutlich gestielten Augen, diese aus dem Kopfumriss mindestens teilweise herausragend.
Gesetzlicher Schutz und Rote Liste
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Merkmale
Verbreitung
Das Areal von Sciocoris cursitans umfasst Europa, mit Ausnahme des hohen Nordens und reicht weiter über Vorderasien bis Südsibirien.
Vorkommen in Sachsen
Die Art ist im Flach und unteren Hügelland zerstreut verbreitet. Nur im klimatisch begünstigten Vogtland werden Höhenlager oberhalb 400m besiedelt.
Lebensweise
Eine Bindung an spezielle Pflanzenarten ist nicht bekannt. Die Art scheint ein unspezifischer Samensauger zu sein. Die Art überwintert als erwachsenes Tier. Die Paarung erfolgt im Mai / Juni. Eiablagen wurden an verschiedenen krautigen Pflanzen beobachtet. Den Sommer über können Larven beobachtet werden. Die ersten erwachsenen Tiere der neuen Generation erscheinen im Hochsommer wo sie neben Weibchen der Vorjahresgeneration angetroffen werden können.
Lebensräume
Die Art besiedelt sonnige Offenlandbiotope, die durchaus leicht ruderalisiert sein können. Der Untergrund der Lebensräume ist oft steiniger oder sandiger Natur.
Bestandssituation
Die Art ist in Sachsen mäßig häufig. Eine Gefährdung ist aufgrund von Biotopverlusten durch Nutzungsänderung anzunehmen.
Literatur
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- Arnold, K. 2009: Aktuelle Heteropteren–Funde nach 1980 aus dem Freistaat Sachsen (Insecta: Heteroptera) – 5. Beitrag – Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 4–115.
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- Derjanschi, V. & J. Péricart 2005: Hémiptères Pentatomoidea euro–méditerranéens. Volume 1 – Faune de France 90: 1–494.
- Jordan, K. H. C. 1940: Die Heteropterenfauna der Oberlausitz und Ostsachsens – Isis Budissina Bautzen 14: 96–156.
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- Lange, C. 1898: Ergebnisse entomologischer Beobachtungen aus der Umgebung Annabergs – Bericht Annaberg–Buchholzer Verein für Naturkunde 10.
- Michalk, O. 1938: Die Wanzen (Hemiptera heteroptera) der Leipziger Tieflandsbucht und der angrenzenden Gebiete, zugleich eine kritische Zusammenstellung aller deutschen Arten – Sitzungsberichte der Naturforschenden Gesellschaft zu Leipzig 63/64: 15–18.
- Schuhmacher, F. 1919: Verzeichnis der bei Schandau in der Sächsischen Schweiz beobachteten Hemipteren – Entomologische Mitteilungen 8: 150 – 156.
- Wachmann, E. , A. Melber , J. Deckert 2008: Wanzen Band 4. Pentatomomorpha II. Cydnidae, Thyreocoridae, Plataspidae, Acanthosomatidae, Scutelleridae, Pentatomidae.. – Die Tierwelt Deutschlands 81.
- Wagner, E. 1966: Wanzen oder Heteropteren, I. Pentatomorpha. In: Dahl, F., Dahl, M. & F. Peus (Hrsg.): Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile – Gustav Fischer Verlag Jena 54.
Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 31.03.2025
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Sciocoris cursitans, Dresden-Heller, offene Sandfläche nördlich Deponie (Deutschland, Sachsen, Stadt Dresden), 06.05.2008
(© Michael Münch)
Sciocoris cursitans, Dresden-Heller, offene Sandfläche nördlich Deponie (Deutschland, Sachsen, Stadt Dresden), 06.05.2008 (© Michael Münch)( Bild vergrößern)
bei Fuhlendorf (Landkreis Vorpommern-Rügen), 9. Mai 2022
(© Martin Feike)
bei Fuhlendorf (Landkreis Vorpommern-Rügen), 9. Mai 2022 (© Martin Feike)( Bild vergrößern)
Leipzig, Juni 2020
(© Maik Hausotte)
Leipzig, Mai 2020
(© Maik Hausotte)
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