Merkmale
Verbreitung
Heimisch in der Westpaläarktis, östlich bis Indien und Korea; eingeschleppt in Nordamerika, Peru und Tasmanien (Lozier et al. 2009; CAB International). In Nordamerika wurde die Mehlige Pflaumenblattlaus erstmalig 1881 nachgewiesen und ist dort, wie genetische Analysen zeigen, mehrfach eingeschleppt worden (Lozier et al. 2009).
Lebensweise
Die Mehlige Pflaumenblattlaus durchläuft einen Wirts- und Generationswechsel. Hauptwirt sind Prunus-Arten, insbesondere Pflaume (Prunus domestica), auf denen die Eier überwintern. Kurz vor Blühbeginn schlüpfen die Larven. In der Folge bringt die Mehlige Pflaumenblattlaus auf den Blattunterseiten dann mehrere parthenogenetische Generationen hervor und kann so große Kolonien bilden. Im Laufe des Sommers entstehen geflügelte Weibchen, die auf Schilf und Sauergräser (Nebenwirte) abwandern, während viele ungeflügelte Individuen auf dem Hauptwirt verbleiben, insbesondere wenn dieser eine starke Triebentwicklung zeigt. Im Herbst erfolgt die erneute Besiedlung der Hauptwirte durch Geschlechtstiere, die von den Nebenwirten abwandern. Aus ihnen gehen ungeflügelte Ovipara hervor, die ihre schwarz glänzenden Eier an die Knospenbasis von Jungtrieben ablegen.
Zu den natürlichen Gegenspielern gehören verschiedene Marienkäferarten. Allerdings ist die Mehlige Pflaumenblattlaus nicht für alle Marienkäferarten eine optimale Nahrungsquelle. So zeigen im Experiment der Zweipunkt-Marienkäfer (Adalia bipunctata) und der Siebenpunkt-Marienkäfer (Coccinella septempunctata) im Verlauf ihrer Entwicklung Mortalitätsraten von 50% bzw. 63%, wenn sie sich nur an dieser Blattlausart entwickeln können (Özder & Sağlam 2003).
In einer Kolonie der Mehligen Pflaumenblattlaus auf Pflaume in Dresden im Juli 2023 waren vor allem viele Individuen des Asiatischen Marienkäfers (Harmonia axyridis) zu sehen, aber nur ein Zweipunkt-Marienkäfer (Nuss, eigene Beobachtung).
Lebensräume
Bestandssituation
Literatur
- Friedrich, G., H. Rode & U. Burth 1987: Pflanzenschutz in der Obstproduktion. – Deutscher Landwirtschaftsverlag, Berlin. 432 S.
- Lozier, J. D., R. G. Foottit, G. L. Miller, N. J. Mills & G. K. Roderick 2008: Molecular and morphological evaluation of the aphid genus Hyalopterus Koch (Insecta: Hemiptera: Aphididae), with a description of a new species. – Zootaxa 1688: 1–19.
- Lozier, J. D., G. K. Roderick & N. J. Mills 2009: Tracing the invasion history of mealy plum aphid, Hyalopterus pruni (Hemiptera: Aphididae), in North America: a population genetics approach. – Biological Invasions 11: 299–314.
- Özder, N. & Ö. Sağlam 2003: Effects of Aphid Prey on Larval Development and Mortality of Adalia bipunctata and Coccinella septempunctata (Coleoptera: Coccinellidae). – Biocontrol Science and Technology 13 (4): 449–453.
- Poulios, K. D., J. T. Margaritopoulos & J. A. Tsitsipis 2007: Morphological separation of host adapted taxa within the Hyalopterus pruni complex (Hemiptera: Aphididae). – European Journal of Entomology 104 (2): 235–242.
- Rakauskas, R., J. Havelka & A. Zaremba 2013: Mitochondrial COI and morphological specificity of the mealy aphids (Hyalopterus ssp.) collected from different hosts in Europe (Hemiptera, Aphididae). – Zookeys 319: 255–267.
Autor(-en): Matthias Nuß. Letzte Änderung am 08.03.2024