Australischer Marienkäfer (Cryptolaemus montrouzieri Mulsant, 1853)

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Körperlänge: 6 mm.

Kopf orange, Augen schwarz.

Thorax: Halsschild (Pronotum) orange. Flügeldecken schwarz, Hinterrand orange.

Hinterleib: Hinterleibsende orange, die Flügeldecken (Elytren) überragend.

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Merkmale

Die Larven werden 14–15 mm lang, haben weiße Wachsausscheidungen und ähneln dadurch der äußeren Erscheinung von Wollläusen (Pseudococcidae).

Verbreitung

Die Art ist in Australien, Neukaledonien und auf südpazifischen Inseln beheimatet (Booth & Pope 1986). Sie wurde zur biologischen Regulierung von Schildläusen (Coccoidea) in Westaustralien, Neuseeland, Nord-, Mittel und Südamerika, Europa, Asien und Afrika eingeführt. In vielen Ländern, z. B. Belize, Brasilien, Grenada, Hongkong, Indien, Japan, Surinam, den USA und Venezuela sowie auch in Europa hat sich die Art im Freiland etabliert (CABI; Kaneko 2017).

Lebensweise

Ein Weibchen legt 400–500 Eier. Bei einer Umgebungstemperatur von 28°C dauert die Entwicklung der Eier 5–6 Tage, der Larven 12–17 Tage (3 Stadien), der Puppen 7–10 Tage und die adulten Käfer leben bis zu 50 Tage.
Larven und adulte Käfer ernähren sich von Schildläusen (Coccoidea), insbesondere Wollläusen (Pseudococcidae). Die Weibchen legen ihre Eier zwischen die Eigelege der Läuse. Die Käferlarven fressen Eier und die beweglichen Junglarven der Läuse sowie deren Honigtau. 

Lebensräume

In Deutschland dauerhaft nur in Gewächshäusern.

Bestandssituation

Der Australische Marienkäfer wird auch in Deutschland kommerziell zur biologischen Regulierung von Schildläusen gezüchtet und dafür in gärtnerischen Kulturen und botanischen Gärten unter Glas eingesetzt (Ökolandbau.de). Aufgrund einer ungenügenden Kältetoleranz ist in weiten Teilen Europas nicht mit einer Etablierung dieser Art im Freiland zu rechnen (Maes et al. 2015). Allerdings hat sich der Australische Marienkäfer in wärmeren Regionen Europas etabliert, so auf den Kanarischen Inseln und Madeira (Romanowski & Ceryngier 2022) sowie in mehreren Mittelmeerländern, wo er unter geeigneten klimatischen Bedingungen vier Generationen im Jahr hervorbringt und auch überwintert (Kaneko 2017; Pérez-Rodríguez et al. 2019).

Literatur

Links

Autor(-en): Matthias Nuß. Letzte Änderung am 13.01.2024

Tropenhalle des Botanischen Garten Dresdens im September 2015. Der Käfer wird hier zur biologischen Regulierung potentieller Schaderreger eingesetzt.
(© Tommy Kästner)


Meißen, Landkreis Meißen, Juni 2023
(© Roland Achtziger)
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