Diagnose
Körperlänge: 7–9 mm.
Kopf: glänzend schwarz.
Thorax: Halsschild (Pronotum) glänzend rot, vorn mit zwei großen schwarzen Querflecken, in der Mitte eine Reihe mit vier schwarzen Punkten; Schildchen (Scutellum) vorn schwarz, dann rot. Corium am Rand mit einem schwarz bis bräunlich verwaschenen Streif, nach Innen mit zwei roten Dreiecken, das hintere mit einem schwarzen Punkt; die übrigen Bereiche der Flügel schwarz.
Hinterleib: unterseits rot oder gelblich, in der Mitte schwarz abgegrenzt.
Variabilität: Manchmal sind die roten Bereiche weiß, weiß-gelblich oder weißbläulich gefärbt.
Ähnliche Art: Bei der Zierlichen Gemüsewanze (Eurydema dominulus) die schwarzen Zeichnungselemente ausgedehnter und das Corium ist rot gerandet, ohne den verwaschenen Streif.
Gesetzlicher Schutz und Rote Liste
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Merkmale
Verbreitung
Das Vorkommen der Schmuckwanze reicht von den gemäßigten bis zu den subtropischen Zonen. Sie ist in großen Teilen Europas, ohne die britischen Inseln und den Norden Skandinaviens sowie weiten Teilen Asiens und in Nordafrika verbreitet. So reicht das Areal in Asien bis Südsibirien, in die Mongolei und nach China und im Süden bis in die Orientalis nach Pakistan und Indien. Im Osten Afrikas reicht die Verbreitung bis Äthiopien.
Vorkommen in Sachsen
Eurydems ornata ist in Sachsen auf die niederen Lagen beziehungsweise wärmebegünstigte Lagen beschränkt. Hauptverbreitungsgebiete sind somit das Elbtal und die Flachlandbereiche Sachsens. Sie erreicht das Muldenhügelland und wärmebegünstigte Lagen in der oberen Oberlausitz. In den letzten Jahren ist jedoch eine Ausbreitung hin die unteren Mittelgebirgslagen im Zuge des Klimawandels zu beobachten. So ist die Art mittlerweile den Nordrand des mittleren Erzgebirges bei zirka 450m ü.N.N. etabliert und in Lagen um 600m ü.N.N. bereits nachgewiesen. Die Art ist bei geeigneten Standortbedingungen mässig häufig.
Lebensweise
Schmuckwanzen überwintern als erwachsene Tiere und paaren sich im späten Frühjahr / Frühsommer. Larven werden den Sommer über angetroffen.Die Art lebt an Kreuzblütengewächsen (Brassicaceae) trocknerer warmer Standorte.
Lebensräume
Die bevorzugt sonnige Offenlandbiotope, u.a. staudenreiche Wegsäume und ruderalisierte sonnige Wiesenbereiche mit den entsprechenden Futterpflanzen aus der Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae). Eine beliebte Futterpflanze ist entsprechend der Biotoppräferenz der Art z.B. Lösels Rauke (Sisysbrium loeseli).
Bestandssituation
Die Art ist in Sachsen häufig und ungefährdet.
Literatur
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- Arnold, K. 2009: Aktuelle Heteropteren–Funde nach 1980 aus dem Freistaat Sachsen (Insecta: Heteroptera) – 5. Beitrag – Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 4–115.
- Arnold, K. 2009: Checkliste der Heteropteren des Freistaates Sachsen – Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 116–145.
- Block, L.H. Freiherr von 1799: Verzeichniß der merkwürdigsten Insecten, welche im Plauischen Grunde gefunden werden. In: W. G. BECKER: Der Plauische Grund bei Dresden mit Hinsicht auf Naturgeschichte und schöne Gartenkunst. – Nürnberg.
- Brändle, M., C. Rieger 1999: Die Wanzenfauna von Kiefernstandorten (Pinus sylvestris L.) in Mitteleuropa (Insecta: Hemiptera: Heteroptera) – Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 21: 239–258.
- Cohrs, C. & C. Kleindienst 1934: Hemiptera–Heteroptera (Wanzen) Zentralsachsens – Berichte der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft zu Chemnitz Chemnitz 24: 143–182.
- Derjanschi, V. & J. Péricart 2005: Hémiptères Pentatomoidea euro–méditerranéens. Volume 1 – Faune de France 90: 1–494.
- Jordan, K. H. C. 1940: Die Heteropterenfauna der Oberlausitz und Ostsachsens – Isis Budissina Bautzen 14: 96–156.
- Jordan, K. H. C. 1963: Die Heteropterenfauna Sachsens – Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1: 1–68.
- Michalk, O. 1938: Die Wanzen (Hemiptera heteroptera) der Leipziger Tieflandsbucht und der angrenzenden Gebiete, zugleich eine kritische Zusammenstellung aller deutschen Arten – Sitzungsberichte der Naturforschenden Gesellschaft zu Leipzig 63/64: 15–18.
- Schuhmacher, F. 1919: Verzeichnis der bei Schandau in der Sächsischen Schweiz beobachteten Hemipteren – Entomologische Mitteilungen 8: 150 – 156.
- Wachmann, E. , A. Melber , J. Deckert 2008: Wanzen Band 4. Pentatomomorpha II. Cydnidae, Thyreocoridae, Plataspidae, Acanthosomatidae, Scutelleridae, Pentatomidae.. – Die Tierwelt Deutschlands 81.
- Wagner, E. 1966: Wanzen oder Heteropteren, I. Pentatomorpha. In: Dahl, F., Dahl, M. & F. Peus (Hrsg.): Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile – Gustav Fischer Verlag Jena 54.
Autor(-en): Matthias Nuß, Michael Münch. Letzte Änderung am 22.04.2025
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Fehrow, Revierförsterei (Brandenburg), 22.05.2020
(© Martin Feike)
Fehrow, Revierförsterei (Brandenburg), 22.05.2020 (© Martin Feike)( Bild vergrößern)
bei Neuendorf-Heide (Landkreis Vorpommern-Rügen), 16. Oktober 2022
(© Martin Feike)
bei Neuendorf-Heide (Landkreis Vorpommern-Rügen), 16. Oktober 2022 (© Martin Feike)( Bild vergrößern)
Schönau-Berzdorf auf dem Eigen, Ende Mai 2020
(© Peter Diehl)
Schönau-Berzdorf auf dem Eigen, Ende Mai 2020 (© Peter Diehl)( Bild vergrößern)
Kyffhäuserland-Badra, August 2019
(© Benjamin Franke)
Gemarkung Hohenprießnitz, September 2019
(© Michael Happ)
bei Radebeul, Mai 2014
(© Steffen Hintersaß)
Eurydema ornata, Dohna, Hang südlich der Bundesautobahn 17 (Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge), 23.09.2007
(© Michael Münch)
Eurydema ornata, Dohna, Hang südlich der Bundesautobahn 17 (Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge), 23.09.2007 (© Michael Münch)( Bild vergrößern)
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