Stygnocoris sabulosus (Schilling, 1829)

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Körperlänge: 2,4–3,2 mm.

Kopf: schwarz, Fühler gelbbraun, 4. Glied schwarz.

Thorax: Vorderer Teil des Halsschildes und Schildchen schwarz. Hinter Teil des Halsschildes und die Halbdecken (hell-)braun. Oberseite des Tieres glänzend und mit langen halb aufgerichteten hellen Haaren. Membran grau mit helleren Adern. Beine gelbbraun.

Abdomen: schwarz, oval.

Ähnliche Arten: Lasiosomus enervis mit vorne glattem Halsschild. Stygnocoris rusticus mit sehr langem ersten Glied der Hintertarsen, dieses mehr als doppelt so lang, wie 2. und 3. zusammen. Stygnocoris fuligineus matt sowie mit kurzer anliegender Behaarung. Stygnocoris cimbricus etwas kleiner aber nur genitalanatomisch beim Männchen sicher zu trennen.

 

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Nomenklatur

Stygnocoris pedestris (Fallén, 1807)

Stygnocoris pygmaeus (R. F. Sahlberg, 1848)

Historische Angaben zu Stygnocoris pygmaeus betreffen in Deutschland oft Stygnocoris cimbricus, der aber nur genitalanatomisch bei männlichen Tieren sicher von Stygnocoris sabulosus zu trennen ist. Der eigentliche Stygnocoris pygmaeus musste aber nach Prüfung des Typenmaterials mit Stygnocoris sabulosus synonymisiert werden.

 

Merkmale

Verbreitung

Stygnocoris rusticus ist in ganz Europa mit Ausnahme des hohen Nordens anzutreffen. Die Art wurde nach Nordamerika und Innerasien verschleppt. In Deutschland ist sie überall verbreitet und nicht selten.

Vorkommen in Sachsen

Die Art ist in Sachsen verbreitet und häufig. Sie ist bis in die Kammlagen des Erzgebirges anzutreffen.

Lebensweise

Die Entwicklung der Art läuft relativ ungewöhnlich spät ab. Die Hauptreproduktionsphase fällt mit dem Reifen der Heidekrautsamen im Herbst zusammen, so dass kopulierende Tiere ab August bis in den Spätherbst hinein zu beobachten sind. Einzelne Weibchen sind noch im Winter anzutreffen. Aus den im Spätherbst in die Streu gelegten Eiern schlüpfen im Mai die ersten Larven. Im Hochsommer erscheinen dann die erwachsenen Tiere. Die Art kann sich von verschiedenen Kräuter- und Grassamen ernähren - Heidekrautsamen scheinen jedoch für den Entwicklungszyklus optimal zu sein. Die erwachsenen Tiere klettern dann auch in die Vegetation und besaugen die unreifen Samen.

Lebensräume

Stygnocoris sabulosus bewohnt verschiedene sonnige bis leicht beschattete Offenlandlebensräume auf unterschiedlichen Substraten und unterschiedlicher Feuchtigkeit. Sowohl trockene sandig als auch feuchtere Heiden mit Heidekraut (Calluna vulgaris) sind dabei ein bevorzugter Lebensraum für die Art.

Bestandssituation

Die Art ist in Sachsen häufig und ungefährdet.

Literatur

  • Achtziger, R., S. Tautenhahn 2006: Wanzen– (Heteroptera) und Zikadenarten (Auchenorrhyncha) des Campus der TU Bergakademie Freiberg – Mitteilungen des Naturschutzinstitutes Freiberg Freiberg 2: 29–37.
  • Arnold, K. 2003: Aktuelle Heteropteren–Funde nach 1980 aus dem Freistaat Sachsen (Insecta: Hemiptera) – 1. Beitrag – Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 24: 3–17.
  • Arnold, K. 2005: Aktuelle Heteropteren–Funde nach 1980 aus dem Freistaat Sachsen (Insecta: Hemiptera) – 2. Beitrag – Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 25: 79–89.
  • Arnold, K. 2008: Aktuelle Heteropteren–Funde nach 1980 aus dem Freistaat Sachsen (Insecta: Hemiptera) – 4. Beitrag – Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 26: 149–159.
  • Arnold, K. 2009: Aktuelle Heteropteren–Funde nach 1980 aus dem Freistaat Sachsen (Insecta: Heteroptera) – 5. Beitrag – Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 4–115.
  • Arnold, K. 2009: Checkliste der Heteropteren des Freistaates Sachsen – Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 116–145.
  • Brändle, M., C. Rieger 1999: Die Wanzenfauna von Kiefernstandorten (Pinus sylvestris L.) in Mitteleuropa (Insecta: Hemiptera: Heteroptera) – Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 21: 239–258.
  • Engelmann, H.–D. 2008: Artenliste der Wanzen der Niederspreeexkursion – Heteropteron Köln 28: 7–8.
  • Jordan, K. H. C. 1940: Die Heteropterenfauna der Oberlausitz und Ostsachsens – Isis Budissina Bautzen 14: 96–156.
  • Jordan, K. H. C. 1963: Die Heteropterenfauna Sachsens – Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1: 1–68.
  • Lange, C. 1898: Ergebnisse entomologischer Beobachtungen aus der Umgebung Annabergs – Bericht Annaberg–Buchholzer Verein für Naturkunde 10.
  • Michalk, O. 1938: Die Wanzen (Hemiptera heteroptera) der Leipziger Tieflandsbucht und der angrenzenden Gebiete, zugleich eine kritische Zusammenstellung aller deutschen Arten – Sitzungsberichte der Naturforschenden Gesellschaft zu Leipzig 63/64: 15–18.
  • Péricart, J. 1999: Hémiptères Lygaeidae euro–méditerranéens. Vol. 2 – Faune de France 84B: 1–453.
  • Schuhmacher, F. 1919: Verzeichnis der bei Schandau in der Sächsischen Schweiz beobachteten Hemipteren – Entomologische Mitteilungen 8: 150 – 156.
  • Wachmann, E. , A. Melber & J. Deckert 2007: Wanzen Band 3. Pentatomomorpha I. Aradidae, Lygaeidae, Piesmatidae, Berytidae, Pyrrhocoridae, Alydidae, Coreidae, Rhopalidae, Stenocephalidae. – Die Tierwelt Deutschlands 78.
  • Wagner, E. 1966: Wanzen oder Heteropteren, I. Pentatomorpha. In: Dahl, F., Dahl, M. & F. Peus (Hrsg.): Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile – Gustav Fischer Verlag Jena 54.
Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 26.04.2025

Stygnocoris sabulosus, Chemnitz-Zeisigwald, ehemaliges Tanklager (Deutschland, Sachsen, Stadt Chemnitz), 15.08.2009
(© Michael Münch)
Login
Termine (Archiv)
Statistik
  • 561510 Beobachtungen
  • 301609 Onlinemeldungen
  • 3989 Steckbriefe
  • 237882 Fotos
  • 9211 Arten mit Fund
  • 6260 Arten mit Fotos

      

Verwendung von Cookies

Wir verwenden Cookies ausschließlich, um diese Website für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu.