Diagnose
Körperlänge: 2,5–3,3 mm.
Kopf: schwarz, Fühler schwarz, Spitze des 2. und 3. Glied gelbbraun.
Thorax: Vorderer Teil des Halsschildes und Schildchen schwarz. Hinter Teil des Halsschildes und die Halbdecken braun mit verwaschenen dunkleren Flecken. Überall kurz anliegend behaart. Schenkel schwarzbraun. Schienen und Tarsen heller.
Abdomen: schwarz, oval.
Ähnliche Arten: Lasiosomus enervis mit vorne glattem Halsschild. Stygnocoris rusticus mit sehr langem ersten Glied der Hintertarsen, dieses mehr als doppelt so lang, wie 2. und 3. zusammen. Stygnocoris sabulosus und Stygnocoris cimbricus glänzend hellbraun und mit langen aufrechten gelblichen Haaren.
Gesetzlicher Schutz und Rote Liste
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Merkmale
Verbreitung
Stygnocoris fuligineus ist vom Mittelmeerraum ausgehend bis ins südliche Skandinavien und nach Osten bis Russland und in die Kaukasusregion verbreitet. In Deutschland ist sie überall verbreitet und nicht selten.
Vorkommen in Sachsen
Die Art ist in Sachsen zerstreut verbreitet und mäßig häufig. Wahrscheinlich wird sie als recht kleine, hauptsächlich bodenbewohnende Art vielerorts übersehen.
Lebensweise
Die Art ernährt sich als Samensauger von verschiedenen Futterpflanzen und hat keine erkennbare Präferenz für bestimmte Pflanzen. Die Art klettert zur Nahrungssuche auch in die Vegetation. Die Art überwintert üblicherweise als erwachsenes Tier. Nach der Kopula, Eiablage im Boden treten Larven einer ersten Generation im Frühsommer auf. Die ersten Erwachsenen der neuen Generation erscheinen im Hochsommer und paaren sich erneut. Werden die Larven der daraus hervorgehenden zweiten Generation im Herbst nicht mehr reif, so überwintern auch Larven.
Lebensräume
Stygnocoris fuligineus bewohnt in Sachsen typischerweise krautreiches extensives Kulturland, Ruderalfluren und Brachen. Sie kommt allgemein in jeder Art von krautreichen Offenlandbiotopen vor, die auch halbschattig sein können.
Bestandssituation
Die Art ist in Sachsen häufig und ungefährdet.
Literatur
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- Arnold, K. 2003: Aktuelle Heteropteren–Funde nach 1980 aus dem Freistaat Sachsen (Insecta: Hemiptera) – 1. Beitrag – Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 24: 3–17.
- Arnold, K. 2008: Aktuelle Heteropteren–Funde nach 1980 aus dem Freistaat Sachsen (Insecta: Hemiptera) – 4. Beitrag – Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 26: 149–159.
- Arnold, K. 2009: Aktuelle Heteropteren–Funde nach 1980 aus dem Freistaat Sachsen (Insecta: Heteroptera) – 5. Beitrag – Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 4–115.
- Arnold, K. 2009: Checkliste der Heteropteren des Freistaates Sachsen – Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 116–145.
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- Büttner, K. & Wetzel, C. 1964: Die Heteropterenfauna Westsachsens – Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1 2: 69–100.
- Cohrs, C. & C. Kleindienst 1934: Hemiptera–Heteroptera (Wanzen) Zentralsachsens – Berichte der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft zu Chemnitz Chemnitz 24: 143–182.
- Engelmann, H.–D. 2008: Artenliste der Wanzen der Niederspreeexkursion – Heteropteron Köln 28: 7–8.
- Jordan, K. H. C. 1963: Die Heteropterenfauna Sachsens – Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1: 1–68.
- Michalk, O. 1938: Die Wanzen (Hemiptera heteroptera) der Leipziger Tieflandsbucht und der angrenzenden Gebiete, zugleich eine kritische Zusammenstellung aller deutschen Arten – Sitzungsberichte der Naturforschenden Gesellschaft zu Leipzig 63/64: 15–18.
- Péricart, J. 1999: Hémiptères Lygaeidae euro–méditerranéens. Vol. 2 – Faune de France 84B: 1–453.
- Schuhmacher, F. 1919: Verzeichnis der bei Schandau in der Sächsischen Schweiz beobachteten Hemipteren – Entomologische Mitteilungen 8: 150 – 156.
- Wachmann, E. , A. Melber & J. Deckert 2007: Wanzen Band 3. Pentatomomorpha I. Aradidae, Lygaeidae, Piesmatidae, Berytidae, Pyrrhocoridae, Alydidae, Coreidae, Rhopalidae, Stenocephalidae. – Die Tierwelt Deutschlands 78.
- Wagner, E. 1966: Wanzen oder Heteropteren, I. Pentatomorpha. In: Dahl, F., Dahl, M. & F. Peus (Hrsg.): Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile – Gustav Fischer Verlag Jena 54.
Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 26.04.2025
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Stygnocoris fuligineus, Mahitzschen, Umgebung ehemalige Kiesgrube (Deutschland, Sachsen, Landkreis Nordsachsen), 25.07.2010
(© Michael Münch)
Stygnocoris fuligineus, Mahitzschen, Umgebung ehemalige Kiesgrube (Deutschland, Sachsen, Landkreis Nordsachsen), 25.07.2010 (© Michael Münch)( Bild vergrößern)
Fuhlendorf (Landkreis Vorpommern-Rügen), 26.03.2021
(© Martin Feike)
Fuhlendorf (Landkreis Vorpommern-Rügen), 26.03.2021 (© Martin Feike)( Bild vergrößern)
Stygnocoris fuligineus in der Gemarkung Hohenprießnitz, April 2017
(© Michael Happ)
Stygnocoris fuligineus in der Gemarkung Hohenprießnitz, April 2017 (© Michael Happ)( Bild vergrößern)
Fuhlendorf (Landkreis Vorpommern-Rügen), 26.03.2021
(© Martin Feike)
Fuhlendorf (Landkreis Vorpommern-Rügen), 26.03.2021 (© Martin Feike)( Bild vergrößern)
Stygnocoris fuligineus in der Gemarkung Hohenprießnitz, April 2017
(© Michael Happ)
Stygnocoris fuligineus in der Gemarkung Hohenprießnitz, April 2017 (© Michael Happ)( Bild vergrößern)
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