Buchenwald-Herbstspanner (Epirrita christyi (Allen, 1906))

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Männchen: Die beiden Fortsätze am Hinterrand des 8. Sternits stehen dicht beieinander, nahe der Mitte des Sternits. Im Genital die Valve am Ventralrand mit deutlichem Fortsatz.

Weibchen: nicht von Birkenmoorwald-Herbstspanner (Epirrita autumnata) und Gehölzflur-Herbstspanner (Epirrita dilutata) unterscheidbar.

Ähnliche Arten: Bei Epirrita dilutata stehen die Fortsätze am Hinterrand des 8. Sternits weit auseinander und am Ventralrand der Valven befindet sich ein deutlicher Fortsatz. Bei Epirrita autumnata sind die Fortsätze am Hinterrand des 8. Sternits kurz und weit auseinander stehend sowie der Ventralrand der Valve ohne Fortsatz. 

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Rote Liste Deutschland: ungefährdet

Merkmale

Die beiden Fortsätze am Hinterrand des 8. Sternits werden nach vorsichtigem Abpinseln der Schuppen ventral am Abdomenende sichtbar.

Verbreitung

Von Großbritannien, südlichen Teilen Norwegens und Schwedens südlich bis Süditalien, östlich bis Rumänien und Weißrussland, sowie Bulgarien und Serbien verbreitet (Hausmann & Viidalepp 2012).

Lebensweise

Die Art ist univoltin. Die Falter fliegen von Anfang September bis Ende November. Die Weibchen heften die Eier in der Nähe von Knospen an, wo die Eier überwintern. Die jungen Larven ernähren sich polyphag z. B. von den Blättern der Rotbuche (Fagus sylvatica), der Hängebirke (Betula pendula) oder des Berg-Ahorns (Acer pseudoplatanus). Die Falter ruhen tagsüber an Baumstämmen, fliegen aber auch tagsüber bei guter Witterung und werden nachts von künstlichen Lichtquellen angelockt.

Lebensräume

Buchen- und Buchenmischwälder (Sbieschne et al. 2013).

Bestandssituation

In Baden-Württemberg ergab eine Untersuchung von 1.087 Sammlungsexemplaren von E. autumnata, E. christyi und E. dilutata anhand ihrer Genitalmorphologie, dass E. christyi die häufigste der drei Arten ist, gefolgt von E. dilutata und dann E. autumnata (Ebert 2001).

Die wenigen sächsischen Nachweise von E. christyi stammen überwiegend aus den mittleren und südlichen Landesteilen. Eine weitere Erfassung und Bestimmung von Nachweisen ist erforderlich, um die Bestandssituation besser einschätzen zu können (Sbieschne et al. 2013).

Literatur

  • Ebert, G. 2001: Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. Band 8 Nachtfalter VI. – Ulmer, Stuttgart. 541 S.
  • Hausmann, A. & J. Viidalepp 2012: Subfamily Sterrhinae II (Lythriini) Subfamily Larentiinae I. – In: A. Hausmann, The Geometrid Moths of Europe 3. – Apollo Books, Vester Skerninge. 743 S.
  • Heydemann, F. 1932: Beitrag zur Kenntnis von Oporinia christyi Prout. (Tafel IV.). – Zeitschrift des österreichischen entomologischen Vereins 17: 18–20.
  • Koch, 1984: Wir bestimmen Schmetterlinge. – Neumann Verlag, Leipzig & Radebeul. 792 S.
  • Sbieschne, H., D. Stöckel, T. Sobczyk, S. Wauer, M. Trampenau & H. Jornitz 2013: Die Spanner (Geometridae). – Die Schmetterlingsfauna der Oberlausitz 3. – Entomologische Nachrichten und Berichte, Beiheft 16: 232 S.
  • Weigt, H.-J. 1970: Studien über die Oporinia-HB.-Gruppe (Lep., Geometridae), ein Beitrag zur Fauna Westfalens. – Dortmunder Beiträge zur Landeskunde 4: 36–45.

Links

Autor(-en): Matthias Nuß, Michael Weingardt, Rubens Volkholz. Letzte Änderung am 10.12.2024

Rabenau, September 1934, leg. et coll. Johannes Skell. Senckenberg Museum für Tierkunde Dresden.
(© Shota Ishiguro)


Männliches Genital (genit. prep. Rubens Volkholz). Ventralrand der Valven mit Fortsatz. Rabenau, September 1934
(© Rubens Volkholz)


Phallus (genit. prep. Rubens Volkholz). Rabenau, September 1934
(© Rubens Volkholz)


Hinterrand des 8. Sternits: die beiden Fortsätze stehen dicht beieinander, nahe der Mitte des Sternits (prep. Rubens Volkholz). Rabenau, September 1934
(© Rubens Volkholz)
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