Nephopterix angustella (Hübner, 1796)

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Vorderflügel X–Y mm lang; hellgraubraun, bisweilen mit Rotstich; bei 1/3 und 4/5 jeweils eine der Flügelgrundfarbe entsprechende Querlinie; Basalfeld meistens zumindest an der Basis ziegelrot, distal angrenzend an innere Querlinie ein Band schwarzer abstehender, apikal gewölbter Schuppen, das nicht bis zum Flügelvorderrand reicht; innere Querlinie zu beiden Seiten dunkelbraun und/oder ziegelrot gesäumt; von der äußeren stark gezackten Querlinie ist oft nur der dunkelgraue/dunkelbraune Saum im Mittelfeld erkennbar; äußere Querlinie im Außenfeld bisweilen ziegelrot begrenzt; Mittelfeld mit zwei kurzen schwarzen oder dunkelbraunen Längsstrichen.

Ähnliche Arten: Trachonitis cristella, die insgesamt dunkler ist und deren Band abstehender Schuppen bis zum Flügelvorderrand reicht.

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Rote Liste Deutschland: ungefährdet

Merkmale

Palpen nach oben geknickt; dem Kopf anliegend und den Kopf nicht überragend.

Verbreitung

Im Norden von Großbritannien und Dänemark nach Süden über Mitteleuropa bis Spanien, Italien und Rumänien sowie von Frankreich im Westen (Karsholt & Razowski 1996: 173) bis in die russische Wolgaregion im Osten (Sinev 2008).

Lebensweise

Die Larve lebt von Juli bis Oktober in den Früchten von Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus). Ihre Anwesenheit wird durch ein Einbohrloch sowie später austretenden Kot ersichtlich. Eine Larve befällt mehrere Früchte, ausgewachsen fertigt sie am Boden einen papierartigen Kokon, in dem sie sich bei höheren Temperaturen noch im Herbst, ansonsten im folgenden Frühjahr verpuppt (Schütze 1931; Lhomme 1935; Beirne 1952; Hasenfuss 1960).
Aus Frankreich sind zwei Generationen bekannt. Die Larven der ersten Generation fressen im Juni und Juli an Blüten und unreifen Früchten, die der zweiten Generation im Oktober in reifen Früchten (Lhome 1935).

Lebensräume

Bestandssituation

Der Artnachweis erfolgt am besten im Herbst durch die Suche der Larven in den Früchten von Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus).

Literatur

  • Beirne, B. P. 1952: British Pyralid and Plume Moths. – Frederick Warne & Co., LTD., London, New York. 1–208.
  • Hasenfuss, I. 1960: Die Larvalsystematik der Zünsler (Pyralidae). – Abhandlungen zur Larvalsystematik der Insekten, Berlin 5: 1–263.
  • Karsholt, O. & J. Razowski 1996: The Lepidoptera of Europe. A distributional checklist. – Apollo Books, Stenstrup, Denmark. 1–380, 1 CD-ROM.
  • Lhomme, L. 1935: Catalogue des Lépidoptères de France et de Belgique. Microlépidoptères. – Le Carriol, Lot. 1–172.Schütze, K. T. 1931: Die Biologie der Kleinschmetterlinge unter besonderer Berücksichtigung ihrer Nährpflanzen und Erscheinungszeiten. Handbuch der Microlepidopteren. Raupenkalender-geordnet nach der Illustrierten deutschen Flora von H. Wagner. – Verlag des Internationalen Entomologischen Vereins e. V., Frankfurt am Main. 1–235.
  • Schütze, K. T. 1931: Die Biologie der Kleinschmetterlinge unter besonderer Berücksichtigung ihrer Nährpflanzen und Erscheinungszeiten. Handbuch der Microlepidopteren. Raupenkalender-geordnet nach der Illustrierten deutschen Flora von H. Wagner. – Verlag des Internationalen Entomologischen Vereins e. V., Frankfurt am Main. 1–235.
  • Sinev, S. Ju. 2008: Catalogue of the Lepidoptera of Russia (in Russian). – KMK Scientific Press, St. Petersburg and Moscow. 1–424.

Links

Autor(-en): Franziska Bauer, Matthias Nuß. Letzte Änderung am 21.09.2017

Nephopterix angustella erhalten aus am 1. Oktober 2017 bei Weißenberg eingeholte befallene Fruchtstände des Pfaffenhütchens. Falter am 3. April 2018 geschlüpft.
(© Friedmar Graf)


Nephopterix angustella am 8. Juni 2014 am Balkonlicht in der Bautzener Altstadt
(© Friedmar Graf)


Raupe von Nephopterix angustella Anfang Oktober 2017 an den Fruchtständen des Pfaffenhütchens (Euonymus europaeus), Strohmberg bei Weißenberg
(© Friedmar Graf)
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