Körperlänge: 20–30 mm.
Kopf: schwarz oder rotbraun, die Fühler am Ende mit einem Fächer aus sieben (Männchen) oder sechs (Weibchen) braunen Lamellen.
Thorax: Halsschild und Schildchen schwarz oder braun, Vorderflügel (Elytren) braun.
Hinterleib: an den Seiten, unterhalb der Flügel eine Reihe weißer Dreiecke. Hinterleibsspitze (Pygidium) lanzettartig verlängert, wenig beborstet und am Ende nicht verdickt.
Ähnliche Arten: Beim Waldmaikäfer (Melolontha hippocastani) ist die Hinterleibsspitze am Ende knotig verdickt, beim selteneren Melolontha pectoralis in beiden Geschlechtern doppelt beborstet, beim Männchen wenig und schmal verlängert, beim Weibchen dagegen kurz und stumpf.
Merkmale
Der Käfer ist 25 – 30 mm lang und oberseits braun gefärbt; bei manchen Individuen sind Kopf, Halsschild und die Hinterleibsspitze (Pygidium) schwarz gefärbt. Wie auch die anderen Maikäferarten besitzt der Feldmaikäfer an den Seiten des Hinterleibes, unterhalb der Flügel eine Reihe weißer Dreiecke. Die Hinterleibsspitze (Pygidium) ist in beiden Geschlechtern mit einem lanzettartigen Fortsatz ohne Knoten versehen.
Je nach ihrer individuellen Färbung wurden Maikäfer von Kindern früher unter anderem als Schornsteinfeger (Kopf, Halsschild und Hinterleibsspitze schwarz, Flügeldecken braun, wenig behaart), Müller (dicht mehlig-weiß behaart) oder, was sehr selten auftritt, Kaiser (Kopf und Halsschild rötlich) bezeichnet.
Verbreitung
In ganz Europa, außer dem mittleren und nördlichen Nordeuropa; östlich bis zur Ukraine und der Türkei.
Lebensweise
Die Angaben zur Lebensweise unterscheiden sich nicht vom Waldmaikäfer, da beide Arten oft verwechselt wurden.
Die Käfer schlüpfen von Ende April bis Mai aus ihrer Puppe im Erdboden und fliegen hauptsächlich im Mai (und Juni). Aus diesem zeitlichen Auftreten leitet sich der Name Maikäfer ab. Das Schwärmen der Maikäfer beginnt in der Dämmerung und dauert bis zur Dunkelheit. Die Käfer ernähren sich überwiegend von den Blättern von Laubbäumen sowie Lärchen (Reifungsfraß). Nach der Paarung legen die Weibchen in 10-20 cm Tiefe jeweils 20-40 Eier in Gruppen in feuchten, humusreichen Boden ab. Sie kommen noch einmal, selten zweimal, zur Eiablage, allerdings nach einer 14-tägigen Reifungszeit. Insgesamt kann ein Weibchen 60-80 Eier ablegen. Die Embryonalentwicklung liegt bei 4 – 8 Wochen.
Die Larven entwickeln sich über einen Zeitraum von drei (Frankreich) bis vier (Deutschland), selten fünf bis sechs (Russland) Jahren. Die Junglarven ernähren sich zunächst von zarten Wurzelfasern und Humusstoffen. Ältere Larven gehen jede Art von Wurzel an. Sie stellen im Herbst das Fressen ein (bei Bodentemperaturen unter 10-11 Grad) und überwintern tiefer im Boden. Der Wurzelfraß wird im April des darauf folgenden Jahres fortgesetzt. Der Larvenfraß bewirkt ein Welken von Blättern, Nadeln und Trieben. Die Pflanzen lassen sich leicht aus dem Boden herausziehen, da die Wurzelverankerung fehlt. Die feinen Seitenwurzeln fehlen, stärkere Hauptwurzeln sind geschält.
Im 2. oder 3. Jahr nach dem Flugjahr sind die Larven ausgewachsen. Sie fertigen in 20 – 30 cm Tiefe eine eiförmige Puppenwiege und entwickeln sich dort zur Puppe. Die Puppenruhe beträgt ca. sechs Wochen. Der Käfer verbleibt in der Puppenwiege und überwintert darin.
Die langjährige Entwicklung der Larven geht mit einem regional synchronen Auftreten der Käfer einher, so dass alle 3 – 5 Jahre, meist alle 4 Jahre, ein „Maikäferjahr“ zu verzeichnen ist, in dem deutlich mehr Käfer gesichtet werden. Diese Maikäferjahre können jedoch innerhalb Mitteleuropas in benachbarten Gebieten in unterschiedlichen Kalenderjahren auftreten.
Lebensräume
Im Vergleich zum Waldmaikäfer ist der Feldmaikäfer an feuchtere Klimate und weniger sandige Böden angepasst.
Bestandssituation
Früher waren Maikäfer sehr häufig und jedem Kind bekannt, wozu sicher auch der 5. Streich aus Wilhelm Busch’s „Max und Moritz“ beitrug. Zuweilen traten die Maikäfer in großen Massen auf, wobei die hungrigen Käfer durchaus ganze Wälder entlaubten. Trotz des in solchen Fällen beeindruckenden Schadbildes ist der größte Schaden bereits in den Jahren davor durch den Wurzelfraß der Engerlinge entstanden. Während der DDT-Euphorie in den 1950er und 1960er Jahren sind die Populationen der Maikäfer in Mitteleuropa eingebrochen. Aus dieser Zeit stammt das Lied von Reinhard Mey „Es gibt keine Maikäfer mehr“.
Neuere, systematische Erfassungen zur Bestandssituation fehlen.
Literatur
- Busch, W. 1865 (1. Aufl.): Max und Moritz – Eine Bubengeschichte in sieben Streichen. – Verlag Braun & Schneider, München. 53 S.
- Kovac, D. 1998: Exponat des Monats: Der Maikäfer. – Natur und Museum, 128 (5): 156-158.
- Niklas, F 1974: Lamellicornia. S. 85 – 129. – In: W. Schwenke, Die Forstschädlinge Europas. Band 2 Käfer. – Parey, Hamburg und Berlin.
- Rößner, E. 2012: Die Hirschkäfer und Blatthornkäfer Ostdeutschlands (Coleoptera: Scarabaeoidea). – Verein der Freunde und Förderer des Naturkundemuseums Erfurt e.V. 505 S.
Autor(-en): Matthias Nuß. Letzte Änderung am 18.08.2019