Diagnose
Bombus vestalis ist eine noch sehr
häufig anzutreffende parasitoide Hummelart. Beide Geschlechter sind grundlegend
schwarz gefärbt, weisen ein weißes Hinterleibsende sowie eine
dunkelgelbe Querbinde am kopfnahen Thorax auf. Die weiblichen
Individuen (12 Fühlerglieder, Hinterleib aus 6 Terga bestehend)
können aufgrund ihrer Färbung mit Bombus bohemicus, Bombus sylvestris, Bombus norvegicus und Bombus flavidus verwechselt werden. Zu den drei
letztgenannten Arten unterscheidet sie sich durch ein nicht nach
ventral gekrümmtes Hinterleibsende. Bombus bohemicus besitzt
hingegen ein ähnlich geformtes Hinterleibsende und ist anhand
eines Längenvergleiches der Fühlerglieder und der Länge der Behaarung am Metatarsus des Hinterbeins zu
differenzieren. Bei Bombus vestalis ist das dritte Fühlerglied in
etwa so lang wie das Fünfte, wohingegen es bei Bombus bohemicus
länger als das Fünfte ist. Bei Bombus vestalis sind die Haare an der Hinterkante des Metatarsus des Hinterbeins weniger als 0,5mal so lang wie der Metatarsus breit. Bei Bombus bohemicus sind diese mehr als 0,5mal so lang wie der Metatarsus breit.
Die männlichen Individuen (13
Fühlerglieder, Hinterleib aus 7 Terga bestehend) können im Feld
ebenfalls mit den bereits genannten Arten verwechselt werden. Im
Gegensatz zu Bombus sylvestris, Bombus norvegicus und Bombus flavidus ist Tergit 6 nicht rot, sondern schwarz oder
schwarz/weiß behaart. Bombus bohemicus besitzt diese Färbung
ebenfalls und kann wiederum durch einen Längenvergleich der
Fühlerglieder sowie anhand der Behaarung des Hinterbeins unterschieden werden. Bei Bombus vestalis sind das
dritte und vierte Fühlerglied zusammen in etwa so lang wie das
Fünfte, wohingegen sie bei Bombus bohemicus länger als das Fünfte
sind. Die Behaarung an Tibia und Metatarsus des Hinterbeins ist bei Bombus vestalis kürzer als deren jeweilige maximale Breite, bei Bombus bohemicus ist diese mindestens so lang.
Gesetzlicher Schutz und Rote Liste
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Merkmale
Verbreitung
Lebensweise
Lebensräume
Bestandssituation
In
Deutschland und Sachsen nicht gefährdet. Bombus vestalis ist nach
Bundesartenschutzverordnung besonders geschützt.
Literatur
- Burger, F. 2005: Rote Liste Wildbienen. – Materialien zu
Naturschutz und Landschaftspflege, Sächsisches Landesamt für Umwelt und
Geologie, Dresden. 44 S.
- Gokcezade, J. F., B.-A. Gereben-Krenn, J. Neumayer & H.
W. Krenn 2010: Feldbestimmungsschlüssel für die Hummeln
Österreichs, Deutschlands und der Schweiz. – 42 S. [erlaubt die
Determination der Tiere in freier Natur, ohne diese abtöten zu müssen]
- Hagen, E. von & A. Aichhorn 2003: Hummeln bestimmen, ansiedeln, vermehren, schützen. – Fauna Verlag, Nottuln. 327 S.
- Løken, A. 1984: Scandinavian species of the genus Psithyrus Lepeletier, Scandinavian Entomology Ltd., Sandby, Sweden. 45 S.
- Mauss, V. 1994 (5. Aufl.): Bestimmungsschlüssel für die Hummeln
der Bundesrepublik Deutschland. – Deutscher Jugendbund für
Naturbeobachtung, Hamburg. 51 S.
- Westrich, P., U. Frommer, K. Mandery, H. Riemann, H. Ruhnke, C. Saure
& J. Voith 2012 ("2011"): Rote Liste und Gesamtartenliste der Bienen
(Hymenoptera, Apidae) Deutschlands. S. 373–416. – In: M.
Binot-Hafke, S. Balzer, N. Becker, H. Gruttke, H. Haupt, N. Hofbauer, G.
Ludwig, G. Matzke-Hajek & M. Strauch, Rote Liste gefährdeter Tiere,
Pflanzen und Pilze Deutschlands. Band 3: Wirbellose Tiere (Teil 1). –
Naturschutz und Biologische Vielfalt 70 (3), herausgegeben vom Bundesamt
für Naturschutz, Bonn - Bad Godesberg.
Autor(-en): Annegret Herzog und Stefan Rothe. Letzte Änderung am 13.08.2013
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Altkönigin von Bombus vestalis am Borsberg (Dresden-Pillnitz) im Mai 2012
(© Annegret Herzog und Stefan Rothe)
Altkönigin von Bombus vestalis am Borsberg (Dresden-Pillnitz) im Mai 2012 (© Annegret Herzog und Stefan Rothe)( Bild vergrößern)
Bombus vestalis, Weibchen
(© Wolf-Harald Liebig)
Drohn von Bombus vestalis in Dresden, Juni 2012
(© Annegret Herzog und Stefan Rothe)
Drohn von Bombus vestalis in Dresden, Juni 2012 (© Annegret Herzog und Stefan Rothe)( Bild vergrößern)
Schema desFärbungsmusters von Bombus vestalis. Im Feld ist oft die schwarze Aussparung am Hinterleibsende gut zu erkennen. Die auf die Seiten begrenzten gelbgefärbten Haare auf Tergit 3 sind in seltenen Fällen auch weiß.
(© Annegret Herzog und Stefan Rothe)
Schema desFärbungsmusters von Bombus vestalis. Im Feld ist oft die schwarze Aussparung am Hinterleibsende gut zu erkennen. Die auf die Seiten begrenzten gelbgefärbten Haare auf Tergit 3 sind in seltenen Fällen auch weiß. (© Annegret Herzog und Stefan Rothe)( Bild vergrößern)
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