Choristoneura Lederer, 1859

Druckansicht

Diagnose

Diversität und Verbreitung

89 Arten in der nördlichen Hemisphäre (Holarktis) (tortricid.net).

Lebensweise

Die Larven der meisten Arten fressen an Bedecktsamern (Angiospermae). In Nordamerika und Eurasien evolvierten unabhängig voneinander vor 11 Millionen Jahren mit der Herausbildung der borealen Nadelwälder der nordamerikanische Fichten-Knospenwurm-Artenkomplex (nearctic spruce budworm complex) und die in Eurasien (Paläarktis) beheimatete Choristoneura murinana; die Larven dieser Arten fressen an Nadelgehölzen (Fagua et al. 2018).

Molekulargenetik

Populationsgenetik, Artabgrenzungen, Phylogenie und Genomanalyse liegen insbesondere für den nordamerikanischen Fichten-Knospenwurm-Artenkomplex vor (Lumley & Sperling 2010, 2011 a, b; Blackburn et al. 2017, Brunet et al. 2017; Dupuis et al. 2017; Fagua et al. 2018; Picq et al. 2018).

Wirtschaftliche Bedeutung

Einige Choristoneura-Arten leben an Koniferen und haben in Nordamerika eine hohe wirtschaftliche Bedeutung, weil sie Schäden in den dortigen Nadelbaum-Monokulturen verursachen. Dies geht insbesondere auf Choristoneura fumiferana im östlichen Nordamerika sowie Choristoneura freemani im westlichen Nordamerika zurück.
Umfangreiche Bekämpfungen mit Insektiziden fanden aus der Luft statt. So wurden allein in New Brunswick in den 1950er und 1960er Jahren 3,6 Mio. Hektar Wald mit DDT behandelt (MacDonald 1968). Zur gleichen Zeit verzichtete man auf der Insel Cape Breton (Nova Scotia) auf eine Bekämpfung und 60% der Bäume erholten sich ohne wirtschaftliche Einbußen (Donovan 1977). In den späten 1960er Jahren wurde DDT durch Fenitrothion ersetzt, obwohl dessen Nebenwirkungen auf die menschliche Gesundheit und die Umwelt bereits bekannt waren (Donovan 1977). Das Reye's Syndrome konnte bei Kindern aus New Brunswick mit dem Emulgator in Verbindung gebracht werden, der für die Applikation von Fenitrothion Verwendung fand (Kramer 2009). 2018 wurde ein "proaktives" Programm begonnen, Tebufenozid und Bacillus thuringiensis aus der Luft auszubringen, wofür 74,75 Mio $ über fünf Jahre zur Verfügung gestellt werden. Dieses Programm ist auf die atlantischen Provinzen von Kanada beschränkt.

Literatur

Links

Autor(-en): Matthias Nuß. Letzte Änderung am 11.08.2018
Login
Termine (Archiv)
Statistik
  • 495583 Beobachtungen
  • 258606 Onlinemeldungen
  • 3419 Steckbriefe
  • 190153 Fotos
  • 8574 Arten mit Fund
  • 5890 Arten mit Fotos

      

Verwendung von Cookies

Wir verwenden Cookies ausschließlich, um diese Website für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu.