Papierfischchen (Ctenolepisma longicaudata Escherich, 1905)

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Körper: bis 15 mm lang; Oberseite mit einfarbig grauen Schuppen bedeckt sowie mit abstehenden Borsten, die in kurzen Querreihen angeordnet sind.

Kopf: Antennen bei ausgewachsenen Tieren länger als der Körper.

Hinterleib: Schwanzanhänge (unbeschädigt) bei ausgewachsenen Tieren länger als der Körper; 10. Hinterleibssegment trapezförmig, mit geradem Hinterrand.

Ähnliche Art: Silberfischchen (Lepisma saccharina) mit Cerci, die deutlich kürzer als der Körper sind und schräg nach hinten getragen werden.

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Merkmale

Verbreitung

C. longicaudata ist weltweit in tropischen und subtropischen Regionen verbreitet. Im Hamburger Hafen wiederholt 1906, 1930 und 2007 eingeschleppt (Paclt 1966; Sellenschlo 2007).

Lebensweise

Das Papierfischchen bevorzugt Temperaturen von 20-25°C und ist unterhalb 16°C inaktiv. Es benötigt wenig Feuchtigkeit. Die Nahrung besteht hauptsächlich aus Papier. Die Tiere entwickeln sich langsam. Das Eistadium dauert bis zu zwei Monaten, erst nach weiteren ca. 19 Monaten sind die Tiere erwachsen. Die Lebensdauer beträgt 7–8 Jahre. Die Tiere häuten sich 3-5 mal im Jahr, auch als Erwachsene.

Lebensräume

In Mitteleuropa nur in Gebäuden.

Bestandssituation

Seit dem Erstauftreten in Deutschland hat sich die Art schnell ausgebreitet und ist in Magazinen mit jeglicher Art von Papier (Bücher, Zeitungen, Dokumente, Herbarien) nachweisbar. Das Monitoring erfolgt mit speziellen Klebefallen, die jedoch nicht zur Bekämpfung geeignet sind. Als mögliche Gegenmaßnahme eignet sich die Regulierung der Raumtemperatur auf unter 16°C sowie zur Bekämpfung das Durchfrieren befallenen Materials. Eine konsequente Frostquarantäne von jeglichem Material, das neu ins Magazin eingebracht wird, ist durchzuführen. 

Literatur

  • Beijne Nierop, B. M. & T. Hakbijl 2002: Ctenolepisma longicaudatum heeft ongemerkt bebouwd Nederland veroverd. – Entomologische Berichten 62 (2): 34–42.
  • Lock, K. 2007: Distribution of Belgian Zygentoma. – Notes Fauniques de Gembloux 60 (1): 25–27.
  • Paclt, J. 1966: Neue Beiträge zur Kenntnis der Apterygoten-Sammlung des Zoologischen Staatsinstituts und Zoologischen Museums Hamburg II. Lepismatidae und Maindroniidae (Thysanura). – Entomologische Mitteilungen aus dem Zoologischen Staatsinstitut und Zoologischen Museum Hamburg 3 (57): 147–161.
  • Sellenschlo, U. 2007: Erstnachweis des Papierfischchens Ctenolepisma longicaudata Escherich, 1905 in Hamburg. – Bombus 3 (76–78): 311.

Links

Autor(-en): Christian Schmidt, Matthias Nuß. Letzte Änderung am 29.06.2020

Papierfischchen in Dresden-Klotzsche im November 2012. Deutlich zu sehen sind die mehr als körperlangen Cerci
(© Christian Schmidt)


Papierfischchen, Coswig, April 2018. Deutlich zu sehen ist die dichte Beborstung des Körpers
(© Tommy Kästner)
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