Holcostethus sphacelatus (Fabricius, 1794)

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Körperlänge: 8,0–9,5 mm.

Kopf: Kopf rechteckig, vorn gerade abgeschlossen, Stirnkeil leicht eingesenkt; äußere vier Fühlerglieder schwarz, die zwei letzten mit weißen Ringen am Grund.

Thorax: dunkel violett-bräunlich, mit hellen vorderen Außenkanten.

Abdomen: einfarbig dunkel violett-bräunlich.

Ähnliche Arten: Bei der Frühlingsbaumwanze (Peribalus strictus) die Fühler orange mit zwei schwarzen Ringen, bei der Beerenwanze (Dolycoris baccarum) alle Fühlerglieder schwarz-weiß geringelt.

 

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Merkmale

Holcostethus sphacelatus ist durch eine lila-braune Grundfärbung gekennzeichnet. Der Kopf ist vorn fast gerade begrenzt, der Stirnkeil leicht eingesenkt. Charakteristisch ist die Fühlerfärbung der vorderen drei Glieder: diese sind schwarz mit weißen Ringen. Das dritte und vierte Glied besitzt vorn und hinten einen weißen Ring, das fünfte Glied besitzt nur am Grund einen weißen Ring. Halsschild und der vorderteil des Körpers beitzen oft einen schmalen weißen Rand. Das Connexivum (der Außenrand des Hinterleibs) ist kontrastreich abwechselnd schwarz und weiß gefärbt. Die Art ähnelt damit der Beerenwanze die heller violett geärbt ist und bei der alle Fühlerglieder nur am Grunde weiß geringelt sind.

Verbreitung

Die westpläarktische Art kommt im gesamten Mittelmeerraum vor und erreicht nach Norden die wärmsten Lagen Mitteleuropas

Vorkommen in Sachsen

Die sächsischen Vorkommen beschränken sich auf das warme Elbtal in der Weinbauregion. Die Art dürfte vom Klimawandel profitieren benötigt aber extensive blütenreiche Wiesen- und Saumbiotope, die durch Nutzungsauflassung oder Nutzungsdruck gefährdet sind.

Lebensweise

Wie bei den meisten Baumwanzen überwintern erwachsene Tiere und paaren sich im folgenden Jahr. Tiere der neuen Generation treten bei uns im Spätsommer auf.

Lebensräume

In Mitteleuropa werden sehr wärmebegünstigte, locker bewachsene voll besonnte Wiesen und Saumbiotope bevorzugt. So ist die Art oft im Umfeld extensiver Weinberge und benachbarter Biotope anzutreffen. Eine Bindung an spezielle Pflanzenarten scheint nicht zu bestehen.

Bestandssituation

Die Art ist in Sachsen sehr selten und war lange nicht nachgewiesen.

Literatur

  • Arnold, Kurt (2009): Checkliste der Heteropteren des Freistaates Sachsen - Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 116-145
  • Cohrs, Christoph & Kleindienst, Clemens (1934): Hemiptera-Heteroptera (Wanzen) Zentralsachsens - Berichte der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft zu Chemnitz Chemnitz 24: 143-182
  • Jordan, K. H. C. (1963): Die Heteropterenfauna Sachsens - Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1: 1-68
  • Michalk, Otto (1938): Die Wanzen (Hemiptera heteroptera) der Leipziger Tieflandsbucht und der angrenzenden Gebiete, zugleich eine kritische Zusammenstellung aller deutschen Arten - Sitzungsberichte der Naturforschenden Gesellschaft zu Leipzig 63/64: 15-18
  • Wachmann, Ekkehard & Melber, Albert & Deckert, Jürgen (2008): Wanzen Band 4. Pentatomomorpha II. Cydnidae, Thyreocoridae, Plataspidae, Acanthosomatidae, Scutelleridae, Pentatomidae.. - Die Tierwelt Deutschlands 81
  • Wagner, Eduard (1966): Wanzen oder Heteropteren, I. Pentatomorpha. In: Dahl, F., Dahl, M. & F. Peus (Hrsg.): Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile - Gustav Fischer Verlag Jena 54
Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 09.02.2025

Česke stredohori, Hügel südwestlich Raná, Südost-Hang (Tschechien, Ústecký kraj), 05.09.2006
(© Michael Münch)


Lauda-Königshofen, OT Sachsenflur, Main-Tauber-Kreis, September 2019
(© Michael Münch)


Meißen, Landkreis Meißen, Juni 2023
(© Roland Achtziger)
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