Diagnose
Kopf: Antennensegment IV und V mit einander zugewandten weißen Ringen.
Thorax: längliche dunkle Flecke auf der Vorderflügelmembran, heller Kallus entlang der Scutellumbasis.
Abdomen: kein Dorn an der Unterseite.
Ähnliche Art: Bei der Gartenwanze (Rhaphigaster nebulosa) sind die weißen Ringe der Antennensegmente IV und V durch einen dunklen Ring voneinander getrennt, die dunklen Flecke auf der Vorderflügelmembran sind rund, die Scutellumbasis besitzt keinen hellen Kallus und an der Unterseite des Abdomens befindet sich ein großer, nach vorn gerichteter Dorn.
Gesetzlicher Schutz und Rote Liste
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Merkmale
Verbreitung
Heimisch in Japan, China, Taiwan und Korea (Bergmann et al. 2016). Mitte der 1990er Jahre wurde die Art erstmals in Nordamerika (Bergmann et al. 2016), 2004 in Europa (Arnold 2009) sowie 2011 aus Deutschland nachgewiesen (Heckmann 2012). Die ersten Nachweise aus Sachsen stammen aus Leipzig aus dem Jahr 2018 (siehe Karte auf Insekten Sachsen). In Europa mittlerweile von Schweden südlich bis Spanien und Griechenland sowie östlich bis Südrussland und Abchasien verbreitet, außerdem in der Türkei (Gapon 2016; Chartois et al. 2021). Das potentielle Verbreitungsgebiet wurde bereits von Zhu et al. (2012) modelliert.
Lebensweise
Die Marmorierte Baumwanze ist sehr polyphag. Das Nahrungspflanzenspektrum umfasst Feldfrüchte, Gemüse, Baumfrüchte und Zierpflanzen. Gehölze bieten den Adulten Ressourcen vor und nach der Überwinterung sowie Nahrungs- und Brutstätten während der gesamten Vegetationsperiode (Bergmann et al. 2016). In den USA untersuchten Hadden et al. (2025) die Marmorierte Baumwanze in Baumkronen und zeigten, dass sich die Tiere nicht nur von Bäumen verschiedener Pflanzenfamilien ernähren, sondern im Verlauf der Vegetationsperiode unterschiedliche Präferenzen aufweisen und dafür zwischen verschieden Baumarten wechseln.
Ein natürlicher Gegenspieler in Ostasien ist die Samurai-Wespe (Trissolcus japonicus), welche die Eier der Marmorierten Baumwanze parasitiert.
Lebensräume
Bestandssituation
Literatur
- Arnold, K. 2009: Halyomorpha halys (Stål, 1855), eine für die europäische Fauna neu nachgewiesene Wanzenart (Insecta: Heteroptera: Pentatomidae: Cappaeini). – Mitteilungen des Thüringer Entomologenverbandes e.V. 16: 19.
- Bergmann, E. J., P. D. Venugopal, H. M. Martinson, M. J. Raupp & P. M. Shrewsbury 2016: Host plant use by the invasive Halyomorpha halys (Stål) on woody ornamental trees and shrubs. – PLOS One 11 (2).
- Chartois, M., J.-C. Streito, É. Pierre, J.-M. Armand, J. Gaudin & J.-P. Rossi 2021: A crowdsourcing approach to track the expansion of the brown marmorated stinkbug Halyomorpha halys (Stål, 1855) in France. – Biodiversity Data Journal 9: e66335.
- Gapon, D. A. 2016: First records of the brown marmorated stink bug Halyomorpha halys (Stål, 1855) (Heteroptera, Pentatomidae) in Russia, Abkhazia, and Georgia. – Entomological Review 96 (8): 1086–1088.
- Hadden, W. T., J. R. Hepler, E. H. Beers, W. R. Cooper, T. C. Leskey & J. C. Bergh 2025: Characterizing brown marmorated stink bug, Halyomorpha halys Stål, host plant usage and acceptability: Methodological strengths and shortcomings. – Entomologia Experimentalis et Applicata
- Haye, T., S. Abdallah, T. Gariepy & D. Wyniger 2014: Phenology, life table analysis and temperature requirements of the invasive brown marmorated stink bug, Halyomorpha halys, in Europe. – Journal of Pest Science 87: 407–418.
- Heckmann, R. 2012: Erster Nachweis von Halyomorpha halys (Stål, 1855) (Heteroptera: Pentatomidae) für Deutschland. – Heteropteron 36: 17–18.
- Leskey, T. C. & A. L. Nielsen 2018: Impact of the invasive Brown marmorated stink bug in North America and Europe: History, biology, ecology, and management. – Annual Review of Entomology 63 (1): 599–618.
- Zhu, G., W. Bu, Y. Gao & G. Liu 2012: Potential Geographic Distribution of Brown Marmorated Stink Bug Invasion (Halyomorpha halys). – PLOS ONE 7 (2): e31246.
Links
Autor(-en): Matthias Nuß. Letzte Änderung am 20.03.2025
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Gut zu erkennen sind die einander zugewandten weißen Ringe der Antennensegmente IV und V. Dresden, November 2023
(© Robert Michalk)
Gut zu erkennen sind die einander zugewandten weißen Ringe der Antennensegmente IV und V. Dresden, November 2023 (© Robert Michalk)( Bild vergrößern)
Dresden, November 2023
(© Robert Michalk)
Dresden, November 2023
(© Robert Michalk)
Dresden, November 2023
(© Robert Michalk)
Gut zu erkennen sind die länglich dunklen Flecke auf der Vorderflügelmembran. Dresden, 18.10.2021
(© Andreas Post)
Gut zu erkennen sind die länglich dunklen Flecke auf der Vorderflügelmembran. Dresden, 18.10.2021 (© Andreas Post)( Bild vergrößern)
Larve. Radebeul, September 2023
(© Steffen Hintersaß)
Männchen von Halyomorpha halys. Bagnolo San Vito (Italien, Lombardei, Provinz Matova) im Oktober 2017
(© Michael Münch)
Männchen von Halyomorpha halys. Bagnolo San Vito (Italien, Lombardei, Provinz Matova) im Oktober 2017 (© Michael Münch)( Bild vergrößern)
geschlüpfte Larven auf Sellerie, Dresden, August 2024
(© Robert Kunter)
geschlüpfte Larven auf Sellerie, Dresden, August 2024 (© Robert Kunter)( Bild vergrößern)
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