Wipfel-Stachelwanze (Acanthosoma haemorrhoidale (Linnaeus, 1758))

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Merkmale

Mit 14 bis 18mm Körperlänge eine der größten Vertreter unter den einheimischen Wanzen. Von der Zeichnung her ähnelt die Art der deutlich kleineren Elasmostethus interstinctus, die aber auch weniger kräftige Farbtöne aufweist.

Verbreitung

Die ist eurosibirisch verbreitet, wobei sie im Süden bis in den nördlichen Mittelmeerraum vorkommt.

Vorkommen in Sachsen

Die Art ist in Sachsen überall verbreitet. Da oft nur Einzeltiere gefunden werden (Baumbewohner!), erscheint die Art von der Nachweislage her als seltener, als dies sicher der Fall ist.

Lebensweise

Besiedelt werden Laubgehölze, wobei eine Bevorzugung von früchtetragenden Arten vorliegt. So wird die Wipfel-Stachelwanze u.a. auf Eberesche (Sorbus aucuparia), Weißdorn (Crataegus sp.) und Holunder (Sambucus nigra) gefunden. Nach der Überwinterung unter Laub oder in der Bodenstreu erscheinen die erwachsenen Tiere im zeitigen Frühjahr. Paarung und Eiablage erfolgen im Mai und Juni. Die Larven sind vom Hochsommer bis in den Oktober zu finden (Zeit der Beerenreife!), während erste Imagines der neuen Generation ab Ende August auftreten.

Lebensräume

Neben Waldrändern, Gebüschen werden Hecken besiedelt.

Bestandssituation

Die Art ist ungefährdet.

Literatur

  • Achtziger, R. & S. Tautenhahn 2006: Wanzen- (Heteroptera) und Zikadenarten (Auchenorrhyncha) des Campus der TU Bergakademie Freiberg. – Mitteilungen des Naturschutzinstitutes Freiberg Freiberg 2: 29–37
  • Arndt, E., D. Bernhard, C. Jesche, S. Kupillas & W. Voigt 2007: Species diversity and tree association of Heteroptera (Insecta) in the canopy of a Quercus-Fraxinus-Tilia floodplain forest. S. 81–90. –  In: M. Unterseher, W. Morawetz, S. Klotz & E. Arndt, The canopy of a temperate floodplain forest. – Universität Leipzig.
  • Arnold, K. 2009: Checkliste der Heteropteren des Freistaates Sachsen. – Mitteilungen Sächsischer Entomologen, Suppl. 8: 116–145.
  • Büttner, K. & C. Wetzel 1964: Die Heteropterenfauna Westsachsens. – Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1 (2): 69–100.
  • Cohrs, C. & C. Kleindienst 1934: Hemiptera-Heteroptera (Wanzen) Zentralsachsens. – Berichte der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft zu Chemnitz 24: 143–182.
  • Jordan, K. H. C. 1940: Die Heteropterenfauna der Oberlausitz und Ostsachsens. – Isis Budissina 14: 96–156.
  • Jordan, K. H. C. 1963: Die Heteropterenfauna Sachsens. – Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1: 1–68.
  • Michalk, O. 1938: Die Wanzen (Hemiptera heteroptera) der Leipziger Tieflandsbucht und der angrenzenden Gebiete, zugleich eine kritische Zusammenstellung aller deutschen Arten. – Sitzungsberichte der Naturforschenden Gesellschaft zu Leipzig 63/6.
  • Schuhmacher, F. 1919: Verzeichnis der bei Schandau in der Sächsischen Schweiz beobachteten Hemipteren. – Entomologische Mitteilungen 8: 150–156.
  • Wachmann, E., A. Melber & J. Deckert 2008: Wanzen Band 4. Pentatomomorpha II. Cydnidae, Thyreocoridae, Plataspidae, Acanthosomatidae, Scutelleridae, Pentatomidae. – Die Tierwelt Deutschlands 81. 
Autor(-en): Michael Münch, Matthias Nuß. Letzte Änderung am 03.10.2022

Wipfel-Stachelwanze im Zschonergrund Dresden, 05.06.2021
(© Katrin Ritter)


Gemarkung Hohenprießnitz, Fichtbusch, Oktober 2015
(© Michael Happ)


Wipfel-Stachelwanze im Zschonergrund Dresden, 05.06.2021
(© Katrin Ritter)


bei Barhöft (Landkreis Vorpommern-Rügen), 07.06.2020
(© Martin Feike)


Arnsdorf, Anfang Juni 2021
(© Peter Diehl)


Wipfel-Stachelwanze, Grumsiner Forst bei Luisenfelde (Angermünde), 21.09.2021
(© Bernd Garbe)


Penig OT Amerika, September 2021
(© Lutz Böttger)


Acanthosoma haemorrhoidale sonnt sich nach Auskriechen aus dem Winterquartier, Rabenau, Umgebung Bahnhof (Deutschland, Sachsen, Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge), 26.04.2003
(© Michael Münch)


Letztes Larvenstadium (L5) von Acanthosoma haemorrhoidale, Wilsdruff, Hühndorfer Höhe, Wall entlang Straße nach Hühndorf (Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge), 11.08.2009
(© Michael Münch)
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