Gezähnte Brutwanze (Elasmucha fieberi (Jakovlev, 1865))

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Körperlänge: 7,0–9,0mm.

Kopf: wie die gesamte Körperoberseite auf graugelb oder bräunlichen Untergrund kräftig schwarz punktiert.

Thorax: Seitenrändern des Halsschildes am vorderen Ende mit deutlichem Zahn.

Abdomen: unterseits mit groben dunklen Punktgruben auf der gesamten Bauchseite.

Ähnliche Art: Elasmucha grisea mit hellen feineren Punktgruben auf der Bauchseite und fehlenden oder undeutlichen Zähnen an den Vorderecken des Halsschildes.

 

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Verbreitung

Elasmucha fieberi ist von Europa bis Sibirien und Innerasien verbreitet, wobei sie im Mittelmeerraum fehlt. In Mitteleuropa im Norden deutlich häufiger als im Süden.

Vorkommen in Sachsen

Die Gezähnte Brutwanze ist in Sachsen deutlich seltener als Ihre Schwesterart, die Fleckige Brutwanze. Die Funde beschränken sich bisher auf die Täler der Flusssysteme.

Lebensweise

Die Art lebt wie Ihre Schwesterart Elasmucha grisea gern auf fruchtenden Birken (Betula spec.) und Schwarzerle (Alnus glutinosa), wo erwachsene Tiere und Larven die unreifen Fruchtstände besaugen. Die Arten der Gattung Elasmucha zeigen eine ausgesprochene Brutpflege: Die Weibchen legen nur ein Gelege mit bis zu 40 Eiern und bewachen Gelege und die schlüfenden Junglarven bis zur zweiten Häutung. Oft bleiben die Weibchen auch darüber hinaus in der Nähe der Larvengemeinschaft. Die Larven bleiben oft auch in den höheren Larvenstadien beisammen. Die Eiablage erfolgt fast immer auf der Blattunterseite. Dort halten sich auch die Larven auf. Die Art berwintert als erwachsenes Tier in der Streu unter den Wirtsbäumen. Die Eiablage erfolgt nach dem Austrieb der Wirtsbäume im Mai / Juni. Larven sind bis in den Spätsommer zu finden.

Lebensräume

Elasmucha fieberi bevorzugt feuchtere Lebensräume wie Fluss- und Bachauen mit fruchtenden Birken oder Erlen. Im nördlichen Mitteleuropa werden vorrangig Moore besiedelt.

Bestandssituation

Die Art ist in Sachsen sehr selten und muss als gefährdet angesehen werden.

Literatur

  • Arnold, Kurt (2003): Aktuelle Heteropteren-Funde nach 1980 aus dem Freistaat Sachsen (Insecta: Hemiptera) - 1. Beitrag - Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 24: 3-17
  • Arnold, Kurt (2009): Checkliste der Heteropteren des Freistaates Sachsen - Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 116-145
  • Büttner, Kurt & Wetzel, Curt (1964): Die Heteropterenfauna Westsachsens - Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1 (2): 69-100
  • Cohrs, Christoph & Kleindienst, Clemens (1934): Hemiptera-Heteroptera (Wanzen) Zentralsachsens - Berichte der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft zu Chemnitz Chemnitz 24: 143-182
  • Jordan, K. H. C. (1940): Die Heteropterenfauna der Oberlausitz und Ostsachsens - Isis Budissina Bautzen 14: 96-156
  • Jordan, K. H. C. (1958): 2. Nachtrag zur Heteropterenfauna der Oberlausitz und Ostsachsens. - Natura lusatica 4: 14-19
  • Jordan, K. H. C. (1963): Die Heteropterenfauna Sachsens - Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1: 1-68
  • Michalk, Otto (1938): Die Wanzen (Hemiptera heteroptera) der Leipziger Tieflandsbucht und der angrenzenden Gebiete, zugleich eine kritische Zusammenstellung aller deutschen Arten - Sitzungsberichte der Naturforschenden Gesellschaft zu Leipzig 63/64: 15-18
  • Schuhmacher, Friedrich (1919): Verzeichnis der bei Schandau in der Sächsischen Schweiz beobachteten Hemipteren - Entomologische Mitteilungen 8: 150 – 156
  • Wachmann, Ekkehard & Melber, Albert & Deckert, Jürgen (2008): Wanzen Band 4. Pentatomomorpha II. Cydnidae, Thyreocoridae, Plataspidae, Acanthosomatidae, Scutelleridae, Pentatomidae.. - Die Tierwelt Deutschlands 81
  • Wagner, Eduard (1966): Wanzen oder Heteropteren, I. Pentatomorpha. In: Dahl, F., Dahl, M. & F. Peus (Hrsg.): Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile - Gustav Fischer Verlag Jena 54
Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 26.11.2022

Elasmucha fieberi nahe Radeberg (Hüttertal, 21. April 2018)
(© Andreas Ihl)


Gezähnte Brutwanze (Elasmucha fieberi). Artmerkmal ist neben den Zähnen am Halsschild auch die dunkle, kräftige Punktierung der Unterseite. Österreich, Kärnten, Mallnitz im August 2020.
(© Michael Münch)


Gezähnte Brutwanze (Elasmucha fieberi). Markant sind die zwei seitlichen Zähne am Halsschild (deutscher Name!). Österreich, Kärnten, Mallnitz im August 2020.
(© Michael Münch)
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