Merkmale
Die Unterscheidung der Arten der Gattung Dicyphus ist nicht einfach und erfordert im Falle der schwarz behaarten Arten mit hellem Kopf meist die Untersuchung der Genitalien männlicher Tiere. Dicyphus errans gehört zu jenen Dicyphus-Arten mit hellem, schwarz gezeichnenten Kopf, bei denen die Schwielen des Halsschildes gerade 1,5x so lang sind, wie der Durchmesser des Halsringes. Bei diesen Arten ist der hintere Abschnitt des Halsschildes hinter den Schwielen länger als der vordere Teil auf welchem die Schwielen liegen. Diese Merkmale treffen neben dem oft dunkel gezeichneten Dicyphus errans auf auf den kaum gezeichneten Dicyphus epilobii zu. Die Tiere sind 4,4 bis 5,2 mm lang.
Verbreitung
Die Art ist von Südskandinavien bis zum Mittelmeer verbreitet. Nach Osten reicht das Areal bis in die Kaukasusregion.
Vorkommen in Sachsen
Die Art ist in Sachsen weit verbreitet. Die Funde liegen jedoch zumeist im Flach- und Hügelland. Funde oberhalb 600m sind derzeit keine bekannt.
Lebensweise
Die Art lebt auf verschiedenen haarigen oder drüsigen Pflanzen, so zum Beispiel auf Königskerzen-Arten (Verbascum spec.) unter deren einjährigen Rosetten die Art auch gern überwintert. Das Wirtspflanzenspectrum ist jedoch sehr breit und umfasst viele verschiedene Planzengattungen. Sie tritt auch oft zusammen mit anderen Dicyphus-Arten auf deren Wirtspflanzen auf. Aus Sachsen sind unter anderem Funde zusammen mit Dicyphus pallicornis auf Roten Fingerhut (Digitalis purpurea), mit Dicyphus pallidus auf Waldziest (Stachys sylvatica) und mit Dicyphus epilobii auf Rauhhaarweidenröschen (Epilobium hirsutum) bekannt. Nach der Überwinterung der erwachsenen, befruchteten Weibchen erfolgt die Eiablage. Larven sind im Frühsommer, erwachsene Tiere der neuen Generation dann ab Juli anzutreffen. Unter günstigen ist eine zweite Generation von August bis September möglich. Die Ernährung ist zoophytophag.
Lebensräume
Die Art besiedelt verschiedenartige Offenlandstandorte- durchaus auch im urbanen Bereich. Oft handelt sich um Brachen oder ruderalisierte Standorte, aber auch Gartenland und Staudensäume werden besiedelt.
Bestandssituation
Die Art ist in Sachsen mäßig häufig und ungefährdet.
Literatur
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Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 01.11.2021