Eichen-Schmuckwanze (Rhabdomiris striatellus (Fabricius, 1794))

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Synonyme

Calocoris striatellus Fabricius, 1794
Calocoris quadripunctatus (Villiers, 1789)
Calocoris ochromelas (Gmelin, 1790)

Merkmale

Rhabdomiris striatellus ist charakteristisch gezeichnet. Die 7,0 bis 8,5 mm großen Tiere besitzen auf Flügeldecken braun eingefasste Adern, so dass die Art längsgestreift erscheint. Eine entfernte Ähnlichkeit mit einem noch kontrastreicher und farbenfroher ausgeprägten Streifenmuster findet sich bei Miris striatus, die aber größer ist.

Verbreitung

Die Art ist von Westeuropa bis in die Kaukasiusregion und nach Kleinasien verbreitet. Innerhalb Europas fehlt sie im südlichen Mittelmeerraum und im hohen Norden.

Vorkommen in Sachsen

Das Vorkommen der Art deckt sich mit dem Vorkommensgebiet der Eichenarten. Die Mehrzahl der Funde liegt unterhalb von 500m. Ein deutlich höherer Fund aus dem mittleren Erzgebirge stammt aus der Ortslage von Geyer. Dort wo Stiel- oder Traubeneichen vorkommen, ist die Art verbreitet und häufig.

Lebensweise

Während die Larven vor allem weibliche Blütenknospen der Eiche und Pollensäcke besaugen, ernähern sich die schon Mitte Mai erscheinenden erwachsenen Tiere dann räuberisch von Blattläusen, Schmetterlingsraupen und anderen Insektenlarven. Unter den eiüberwinternden eichenbewohnenden Wanzenarten, mit denen Rhabdomiris striatellus oft vergesellschaftet vorkommt, ist die Art die sich am schnellsten entwickelnde Art. Die letzten erwachsenen Tiere, zumeist Weibchen, werden bis Anfang Juli beobachtet.

Lebensräume

Die Art lebt auf fertilen Eichen. Nachweise gibt es sowohl auf Stiel- (Quercus robur) als auch Traubeneiche (Quercus petrea). Oft wird die Art auch auf benachbarten Gehölzen oder Stauden unter den Wirtsbäumen angetroffen.

Bestandssituation

Die Art ist in Sachsen häufig und ungefährdet.

Literatur

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  • Arndt, Erik & Bernhard, Detlef & Jesche, Claudia & Kupillas, Sven (2007): Species diversity and tree association of Heteroptera (Insecta) in the canopy of a Quercus-Fraxinus-Tilia floodplain forest. In: Unterseher, M., Morawetz, W., Klotz, S. and Arndt, E
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  • Arnold, Kurt (2009): Aktuelle Heteropteren-Funde nach 1980 aus dem Freistaat Sachsen (Insecta: Heteroptera) - 5. Beitrag - Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 4-115
  • Arnold, Kurt (2009): Checkliste der Heteropteren des Freistaates Sachsen - Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 116-145
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  • Jordan, K. H. C. (1940): Die Heteropterenfauna der Oberlausitz und Ostsachsens - Isis Budissina Bautzen 14: 96-156
  • Jordan, K. H. C. (1963): Die Heteropterenfauna Sachsens - Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1: 1-68
  • Jordan, K. H. C. (1973): Ergänzungen zur "Heteropterenfauna Sachsens" (1963) (Hemiptera, Heteroptera) - Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 4 (17): 151-155
  • Lange, C. (1898): Ergebnisse entomologischer Beobachtungen aus der Umgebung Annabergs - Bericht Annaberg-Buchholzer Verein für Naturkunde 10
  • Michalk, Otto (1938): Die Wanzen (Hemiptera heteroptera) der Leipziger Tieflandsbucht und der angrenzenden Gebiete, zugleich eine kritische Zusammenstellung aller deutschen Arten - Sitzungsberichte der Naturforschenden Gesellschaft zu Leipzig 63/64: 15-18
  • Schuhmacher, Friedrich (1919): Verzeichnis der bei Schandau in der Sächsischen Schweiz beobachteten Hemipteren - Entomologische Mitteilungen 8: 150 – 156
  • Wachmann, Ekkehard & Melber, Albert & Deckert, Jürgen (2004): Wanzen Band 2. Cimicomorpha. Microphysidae (Flechtenwanzen) Miridae (Weichwanzen). - Die Tierwelt Deutschlands 75
  • Wagner, Eduard (1952): Blindwanzen oder Miriden. In: Dahl, F., Dahl, M. & H. Bischoff (Hrsg.): Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile - Gustav Fischer Verlag Jena 41
  • Wagner, Eduard (1974): Die Miridae Hahn, 1831, des Mittelmeerraumes und der Makronesischen Inseln (Hemiptera, Heteroptera). Teil 1 - Entomologische Abhandlungen Museum für Tierkunde Dresden Dresden Supplement 37: i-iii, 1-484
Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 26.05.2013

Rhabdomiris striatellus, Weibchen, Chemnitz-Zeisigwald, Waldrand hinter Planitzwiese (Deutschland, Sachsen, Stadt Chemnitz), 19.05.2008
(© Michael Münch)


Larve des letzen (5.) Stadiums. Die spätere Streifung der Flügeldecken ist schon gut zu sehen. Musberg, Weiler Wald (Deutschland, Baden-Württemberg, Landkreis Esslsingen), Mai 2011.
(© Michael Münch)
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