Merkmale
Malacocoris chlorizans ist 3,7 bis 4,2 mm groß und charakteristisch gefärbt. Wie auch Reuteria marqueti besitzt sie viele grünliche Flecken bei weißlicher Gründfärbung. Sie unterscheidet sich von dieser jedoch recht deutlich an der Lage der Augen am Kopf: während bei Reuteria marqueti die Augen am Hinterrand des Kopfen sitzen und damit den Halsschild berühren, sind bei Malacocoris chlorizansdie Augen vor der Mitte des Kopfes und damit mit deutlichem Abstand zum Kopfende platziert.
Verbreitung
Das Areal der Art richt von Europa bis in die Kaspische Region. Innerhalb des Areals wird sie nach Norden etwas seltener. In Nordamerika wurde sie eingeschleppt.
Vorkommen in Sachsen
Malacocoris chlorizans kommt zerstreut im Flach- und Hügelland vor. Im Gebirge reichen die Funde bis ca. 560 m Höhenlage.
Lebensweise
Malacocoris chlorizans ernährt sich überwiegend räuberisch und lebt auf verschiedenen Gehölzen, wobei die Haselnuss (Corylus avellana) die mit Abstand wichtigste Wirtspflanze ist. Die Tiere überwintern als Ei und erscheinen erst spät im Jahr. Erwachsene Tiere werden ab Mitte Juli gefunden. Die größte Häufigkeit erreicht die Art in der ersten Augusthälfte. Sie ist aber noch bis in den Oktober hinein vereinzelt zu finden.
Lebensräume
Aufgrund der engen Bindung an Haselnuss (Corylus avellana) ist die Art an Waldrändern und in Hecken mit Haselnuss anzutreffen. Es werden aber auch Einzelbüsche besiedelt. Einzelne Tiere wurden auch auf anderen Gehölzarten angetroffen.
Bestandssituation
Die Art ist in Sachsen mäßig häufig und ungefährdet.
Literatur
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Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 03.05.2013