Agramma confusum (Puton, 1879)

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Körperlänge: 2,3–3,0 mm.

Kopf: schwarz. Fühler meist komplett schwarz, selten rotbraun.

Thorax: Halsschild schwarz, vorn mit hellem Ring. Schildchen wie Halbdecken hell beige. Beine braun, Schenkel in der Basalhälfte angedunkelt. .

Abdomen: länglich oval.

Ähnliche Arten: Agramma laetum mit drittem Fühlerglied kürzer als 1. und 2. zusammen. Agramma femorale nur genitalanatomisch sicher zu trennen. Agramma tropidopterum mit einzeln zugespitzten Flügeln. Bei Agramma minutum Halbdecken nicht überlappend.

 

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Nomenklatur

Die genaue Abgrenzung zwischen Agramma laetum und Agramma confusum ist schwierig, so dass einzelne Autoren, wie Péricart (1983) den Artstatus in Frage stellten und hier nur Unterschiede in der Flügellängenausprägung sehen, die sich auf andere Körperproportionen auswirken.

Merkmale

Verbreitung

Die Art kommt im Mittelmeerraum vor. Über Mittel- und Osteuropa erstreckt sich die Verbreitung bis Südrussland und die Kaukasusregion.

Vorkommen in Sachsen

Agramma confusum ist in Sachsen extrem selten nachgewiesen. Neben einer Literaturangabe für Bad Schandau existieren Angaben für das Dubringer Moor und eine Feuchtwiese im Westerzgebirge. Die Art ist extrem selten.

Lebensweise

Die Art überwintert als Imago. Die Eiablage erfolgt im Frühjahr durch Einbohren in die Wirtspflanzen. Die Wirtspflanzen sind nicht völlig geklärt, es dürfte sich aber wie bei der Schwesterart Agramma laetum um Vertreter der Riedgrasgewächse (Cyperaceae) und Binsengewächse (Juncaceae) handeln. In Mitteleuropa wird wahrscheinlich nur eine Generation pro Jahr gebildet.

Lebensräume

Agramma confusum lebt in ihrem Kernareal am Mittelmeer auf salzbeinflusst Standorten. In Mitteleuropa werden feuchte Wiesen der Binnensalzstellen besiedelt. Es existieren für Mitteleuropa aber auch Angaben von Süßgewässerrändern. Hier wären auch die sächsischen Angaben einzuordnen.

Bestandssituation

Die Art ist in Sachsen extrem selten und sicher stärker gefährdet.

Literatur

  • Arnold, K. 2009: Aktuelle Heteropteren–Funde nach 1980 aus dem Freistaat Sachsen (Insecta: Heteroptera) – 5. Beitrag – Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 4–115.
  • Arnold, K. 2009: Checkliste der Heteropteren des Freistaates Sachsen – Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 116–145.
  • Jordan, K. H. C. 1963: Die Heteropterenfauna Sachsens – Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1: 1–68.
  • Péricart, J. 1983: Hémiptères Tingidae euro–méditerranéens – Faune de France 69: 1–618.
  • Schuhmacher, F. 1919: Verzeichnis der bei Schandau in der Sächsischen Schweiz beobachteten Hemipteren – Entomologische Mitteilungen 8: 150 – 156.
  • Vogel, J. 1998: Wanzen (Heteroptera) in: Das Dubringer Moor – StUFA Bautzen und Naturforsch.Ges. der Oberlausitz: 59–60.
  • Wachmann, E. , A. Melber & J. Deckert 2006: Wanzen Band 1. Dipsocoromorpha, Nepomorpha, Gerromorpha, Leptopodomorpha, Cimicomorpha (Teil 1) – Die Tierwelt Deutschlands 77.
  • Wagner, E. 1967: Wanzen oder Heteropteren, II. Cimicomorpha. In: Dahl, F., Dahl, M. & F. Peus (Hrsg.): Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile – Gustav Fischer Verlag Jena 55.
Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 18.04.2025
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