Beinwell-Netzwanze (Dictyla humuli (Fabricius, 1794))

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Körperlänge: 3,1–3,8 mm.

Kopf: Wangenplatten von vorn gesehen zusammengeneigt und geschlossen. Schwarz, Fühler bräunlichgelb, 4.Glied angedunkelt.

Thorax: Halsschildfläche bräunlich-schwarz, Seitenrand des Halsschildes bis zu den äußeren Kielen auf der Oberseite des Halsschildes umgeschlagen.

Abdomen: schwarz, breit oval.

Bei Dictyla echii umgeschlagener Seitenrand des Halsschildes schmal, innen stark eingebuchtet. Bei Dictyla convergens Halsschildfläche braun, Fühler komplett hell. Bei Dictyla lupuli erste zwei Fühlerglieder schwarz. Dictyla rotundata mit vier blasigen Auftreibungen auf den Halbdecken.

 

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Nomenklatur

Syn.: Dictyla symphyti (Vallot, 1829)

Merkmale

Verbreitung

Im temperaten Europa verbreitet, hin zum Mittelmeer seltener werdend und auf den Britischen Inseln und in Skandinavien fehlend, reicht die Verbreitung bis nach Ostsibirien und zum Kaukasus.

Vorkommen in Sachsen

Die Art ist im Flach- und Hügelland zerstreut verbreitet. Im Gebirge nimmt die Fundortdichte ab. Einzelfunde gibt es bis in die Kammlagen.

Lebensweise

Nach der Überwinterung erscheinen die erwachsenen Tiere bereits im späten Frühjahr und es finden im Bereich der Blütenstände der Beinwellpflanzen Paarungen statt. Die Eiablage erfolgt in kleinen Gruppen entlang der Blatthauptnerven. Larven sind den gesamten Sommer und Herbst lang anzutreffen, wobei im August wieder Kopulationen der frischen Tiere der Sommergeneration zu beobachten sind, aus denen eine zweite Generation hervorgeht, die im Oktober erwachsen wird.

Lebensräume

Dictyla humuli bewohnt Wiesen in Fluss- und Bachauen, ist aber auch an Böschungen und in Saumgesellschaften zu finden, wo ihre Futterpflanzen aus der Gattung Beinwell (Symphytum spec.) vorkommen. Die Standorte sind in der Regel sonnig bis halbschattig.

Bestandssituation

Die Art ist in Sachsen häufig und ungefährdet.

Literatur

  • Arnold, K. 2003: Aktuelle Heteropteren–Funde nach 1980 aus dem Freistaat Sachsen (Insecta: Hemiptera) – 1. Beitrag – Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 24: 3–17.
  • Arnold, K. 2009: Aktuelle Heteropteren–Funde nach 1980 aus dem Freistaat Sachsen (Insecta: Heteroptera) – 5. Beitrag – Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 4–115.
  • Arnold, K. 2009: Checkliste der Heteropteren des Freistaates Sachsen – Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 116–145.
  • Cohrs, C. & C. Kleindienst 1934: Hemiptera–Heteroptera (Wanzen) Zentralsachsens – Berichte der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft zu Chemnitz Chemnitz 24: 143–182.
  • Jordan, K. H. C. 1953: Neue Funde und Beobachtungen zur Heteropterenfauna der Oberlausitz und Ostsachsens. – Natura lusatica 1: 2–17.
  • Jordan, K. H. C. 1963: Die Heteropterenfauna Sachsens – Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1: 1–68.
  • Jordan, K. H. C. 1973: Ergänzungen zur "Heteropterenfauna Sachsens" 1963) (Hemiptera, Heteroptera) – Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 4 17: 151–155.
  • Klausnitzer, B. , R. Franke & M. Sieber 2005: Aradiden–Funde aus der Oberlausitz und aus Brandenburg (Heteroptera, Aradidae) – Entomologische Nachrichten und Berichte Dresden 49 2: 145–147.
  • Lange, C. 1898: Ergebnisse entomologischer Beobachtungen aus der Umgebung Annabergs – Bericht Annaberg–Buchholzer Verein für Naturkunde 10.
  • Michalk, O. 1938: Die Wanzen (Hemiptera heteroptera) der Leipziger Tieflandsbucht und der angrenzenden Gebiete, zugleich eine kritische Zusammenstellung aller deutschen Arten – Sitzungsberichte der Naturforschenden Gesellschaft zu Leipzig 63/64: 15–18.
  • Müller, H. 1955: Faunistisch–ökologische Untersuchungen auf den Bienitzwiesen bei Leipzig unter besonderer Berücksichtigung der Heuschrecken – Wissenschaftliche Zeitschrift der Karl–Marx–Universität Leipzig 4 1/2).
  • Péricart, J. 1983: Hémiptères Tingidae euro–méditerranéens – Faune de France 69: 1–618.
  • Schuhmacher, F. 1919: Verzeichnis der bei Schandau in der Sächsischen Schweiz beobachteten Hemipteren – Entomologische Mitteilungen 8: 150 – 156.
  • Wachmann, E. , A. Melber & J. Deckert 2006: Wanzen Band 1. Dipsocoromorpha, Nepomorpha, Gerromorpha, Leptopodomorpha, Cimicomorpha (Teil 1) – Die Tierwelt Deutschlands 77.
  • Wachmann, E. , A. Melber & J. Deckert 2012: Wanzen Band 5. Supplementband. Dipsocoromorpha, Nepomorpha, Gerromorpha, Leptopodomorpha, Cimicomorpha und Pentatomomorpha. – Die Tierwelt Deutschlands 82.
  • Wagner, E. 1967: Wanzen oder Heteropteren, II. Cimicomorpha. In: Dahl, F., Dahl, M. & F. Peus (Hrsg.): Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile – Gustav Fischer Verlag Jena 55.
Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 11.04.2025

Dictyla humuli, Frankenberg, Zschopauaue nördlich Kläranlage (Deutschland, Sachsen, Landkreis Mittelsachsen), 19.04.2007
(© Michael Münch)


Dictyla humuli, Kopula. Gleisberg, Tal der Freiberger Mulde unterhalb Wolfstal (Deutschland, Sachsen, Landkreis Mittelsachsen), 24.04.2008
(© Michael Münch)


Beinwell-Gitterwanze (Dyctila humuli), gefunden am namensgebenden Beinwell (Symphytum officinale).
(© Angela Kühne)


Pöhla, Luchsbachtal, 26. April 2023
(© Uwe Kaettniß)


Pöhla, Luchsbachtal, 03. Mai 2023
(© Uwe Kaettniß)
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