Helle Wolfsmilch-Netzwanze (Oncochila simplex (Herrich-Schäffer, 1830))

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Körperlänge: 2,7–3,7 mm.

Kopf: dreieckig , wie die ersten drei Fühlerglieder in Körperfarbe, letztes Fühlerglied schwarz.

Thorax: Halsschildrand auf den Halsschild hochgeschlagen, oval, bräunlich bis rotbräunlich.

Abdomen: hell rot-bräunlich, Halbdecken mit einem schmalen Randfeld, dieses auf ganzer Länge mit genau einer Maschenreihe.

Ähnliche Art: Oncochila scapularis grau bis graubraun gefärbt.

 

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Merkmale

 

Verbreitung

Innerhalb Europas vom nördlichen Teil der Mittelmeerländer über Mittel- und Südosteuropa bis Mittelasien verbreitet. Die Art fehlt im Norden Europas ganz. In Südosteuropa seltener als die kontinentale Schwesterart Oncochila scapularis. Fehlt auch im Norden Deutschlands.

Vorkommen in Sachsen

Oncochila simplex ist in Sachsen zerstreut verbreitet und bei gezielter Nachsuche in der Streu unter Zypressenwolfsmilch-Beständen (Euphorbia cyparrisias) oft nachzuweisen.

Lebensweise

Oncochila simplex überwintert als erwachsenes Tier. Es können aber die gesamte Vegetationsperiode über erwachsene Tiere angetroffen werden. Larven sind im späten Frühjahr und bis in den Hochsommer hinein zu finden. Erwachsene Tiere werden sowohl an Wolfsmilchpflanzen als auch in der Streu direkt darunter im Wurzelbereich der Pflanzen angetroffen. Larven sind nur im Wurzelbereich zu finden. Die Art wird meistens unter Zypressenwolfsmilch (Euphorbia cypariasias) aufgefunden.

Lebensräume

Besiedelt werden trocken-warme bis mäßig frische Standorte mit Wolfsmilch, wobei bei uns meistens Zypressenwolfsmilch (Euphorbia cypariasias) als Wirtspflanze genutzt wird. Die Standorte sind den Ansprüchen der Wirtspflanze folgend sowohl sandige als auch mager bewachsene lehmige Substrate.

Bestandssituation

Die Art ist in Sachsen selten. Aufgrund einer schwachen Gefährdung gehört sie auf die Vorwarnliste gefährdeter Arten.

Literatur

  • Arnold, K. 2003: Aktuelle Heteropteren-Funde nach 1980 aus dem Freistaat Sachsen (Insecta: Hemiptera) - 1. Beitrag - Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 24: 3-17.
  • Arnold, K. 2009: Checkliste der Heteropteren des Freistaates Sachsen - Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 116-145.
  • Brändle, M., C. Rieger 1999: Die Wanzenfauna von Kiefernstandorten (Pinus sylvestris L.) in Mitteleuropa (Insecta: Hemiptera: Heteroptera) - Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 21: 239-258.
  • Büttner, K. & Wetzel, C. 1964: Die Heteropterenfauna Westsachsens - Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1 2: 69-100.
  • Jordan, K. H. C. 1963: Die Heteropterenfauna Sachsens - Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1: 1-68.
  • Michalk, O. 1938: Die Wanzen (Hemiptera heteroptera) der Leipziger Tieflandsbucht und der angrenzenden Gebiete, zugleich eine kritische Zusammenstellung aller deutschen Arten - Sitzungsberichte der Naturforschenden Gesellschaft zu Leipzig 63/64: 15-18.
  • Péricart, J. 1983: Hémiptères Tingidae euro-méditerranéens - Faune de France 69: 1-618.
  • Schuhmacher, F. 1919: Verzeichnis der bei Schandau in der Sächsischen Schweiz beobachteten Hemipteren - Entomologische Mitteilungen 8: 150 – 156.
  • Wachmann, E. , A. Melber & J. Deckert 2006: Wanzen Band 1. Dipsocoromorpha, Nepomorpha, Gerromorpha, Leptopodomorpha, Cimicomorpha (Teil 1) - Die Tierwelt Deutschlands 77.
  • Wagner, E. 1967: Wanzen oder Heteropteren, II. Cimicomorpha. In: Dahl, F., Dahl, M. & F. Peus (Hrsg.): Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile - Gustav Fischer Verlag Jena 55.
Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 25.02.2025

Oncochila simplex, Männchen, Gleisberg, Schlehenhecken und Wiesen am Waldweg, 400m östlich Haltepunkt (Deutschland, Sachsen, Landkreis Mittelsachsen), 14.06.2007
(© Michael Münch)


Oncochila simplex, Graupa, Fuchsloch, Wegrain (Deutschland, Sachsen, Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge), 15.04.2007
(© Michael Münch)
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